Verlag: Pearl Games / Heidelberger Spieleverlag
Autor: Sébastien Dujardin
Spieleranzahl: 2 - 4
Spieleranzahl: 2 - 4
Alter: ab 14 Jahren
Spieldauer: 60 – 90 Minuten
Einleitung:
Bei Deus
übernehmen die Spieler die Rollen als Anführer antiker Zivilisationen, die
sukzessive ihr Imperium ausbauen. Dazu gehören der Abbau von Rohstoffen, der
Bau neuer Städte oder sonstiger Gebäude sowie die Erschließung von lukrativen
Handelsrouten. Durch Militäreinsatz können Barbarendörfer befriedet werden, und
auch den Göttern sollte von Zeit zu Zeit ein Opfer gebracht werden.
Ablauf:
Zu Beginn einer Partie wird das Spielfeld aus
Kontinentalplatten gebildet, die von der Anzahl an Spielern abhängig sind. Nun
wird der allgemeine Vorrat bereitgelegt und jeder Spieler erhält ein
Spielertableau und alle Spielsteine seiner Farbe. Je zwei Spielsteine werden
auf die entsprechenden Felder des Tableaus platziert, der Rest kann im weiteren
Verlauf durch Opfergaben ins Spiel gebracht werden. Last not least erhalten die
Spieler jeweils fünf Handkarten, fünf Goldstücke, fünf Siegpunkte und einen
Rohstoffmarker jeder Art (Getreide, Holz, Lehm, Stein).
Der aktive Spieler kann in seinem Zug entweder ein Gebäude
errichten oder den Göttern ein Opfer bringen. Um ein Standardgebäude zu
errichten spielt man eine Gebäudekarte aus der Hand aus und platziert die Karte
offen zur passenden Stelle oberhalb des eigenen Tableaus. Voraussetzung für den
Bau ist die Verfügbarkeit eines Gebäude-Spielsteins der entsprechenden
Gebäudeart auf dem Spielertableau. Der Gebäude-Spielstein wird in ein Gebiet
auf dem Spielplan gesetzt. Außerdem muss der Spieler die Kosten für den Bau des
Gebäudes bezahlen. Erforderliche Rohstoffe können hierbei auch durch vier Gold
ersetzt werden. Auf eigenen Gebieten können unterschiedliche Gebäude platziert
werden, alternativ können Gebäude auch angrenzend zu eigenen besetzten Gebieten
gebaut werden. Sobald ein Gebäude gebaut und die Karte oberhalb des
Spielertableaus platziert wurde, werden die Effekte der gesamten Reihe
nacheinander abgehandelt. Beispiel: Spieler x baut ein blaues Seefahrtsgebäude
(Schiff). Da er bereits in einer vorherigen Runde ein Schiff gebaut hat, legt
er die aktuelle Seefahrtsgebäudekarte leicht versetzt auf die vorherige, so
dass der Text der zuerst platzierten Karte weiterhin lesbar ist. Anschließend
werden von unten nach oben alle Karten der Reihe nach abgehandelt.
Wird durch einen Gebäudebau ein Barbarendorf umzingelt und
steht in mindestens einem der umliegenden Gebiete eine Militäreinheit, wird das
Barbarendorf automatisch angegriffen. Der Spieler mit den meisten beteiligten
Militäreinheiten erhält die dort ausliegenden Siegpunkte. Am Ende seines Zugs
füllt der aktive Spieler seine Hand wieder auf fünf Karten auf. Um den Göttern
ein Opfer zu bringen, darf man eine beliebige Anzahl an Karten aus der Hand
ablegen. Dafür erhält der Spieler diverse Boni, z.B. neue Gebäude-Spielsteine,
Rohstoffe, Gold usw. Das Spiel endet, sobald alle Tempel gebaut oder alle
Barbarendörfer angegriffen wurden. Nun erhalten die Spieler noch
Bonus-Siegpunkte für errichtete Tempel und für Mehrheiten in den
unterschiedlichen Rohstoff-Gebieten. Der Spieler mit den meisten Punkten hat
dann gewonnen.
Meinung:
Super! Deus
überzeugt auf ganzer Linie, und das hat gleich mehrere Gründe. Zum einen ist
das Spielprinzip leicht zugänglich und durch die sehr gute Anleitung schnell
erlernbar. Zum anderen besitzt das Spiel dennoch eine gewisse Tiefe, die
strategisches Planen und taktisches Agieren erfordert. Deus ist eigentlich ziemlich einfach. Entweder eine Karte
ausspielen und damit ein Gebäude errichten oder beliebig viele Karten als Opfer
für die Götter abwerfen. Bei einer so limitierten Auswahl kann ein Spiel doch
eigentlich nicht anspruchsvoll sein, oder? Von wegen! Deus spricht sowohl ambitionierte Gelegenheitsspieler als auch
Vielspieler an und macht einen Heidenspaß.
Ein Königsweg hat sich in den Testrunden nicht
herauskristallisiert, aber eine große Menge an Gold vereinfacht die Sache
sicherlich. Und Gold lässt sich am besten über den Handel bzw. die Schifffahrt
generieren. Beispiel gefällig? Eine erste Handelskarte ermöglicht den Kauf von
Rohstoffen für ein Gold. Die zweite Karte der Reihe ermöglicht den Verkauf von
Holz für vier Gold. Perfekte Kombi, die natürlich nur funktioniert, wenn man
sie durch weitere blaue Karten aktiviert. Auch Siegpunkte können mittels
Seefahrtskarten generiert werden, z.B. drei Punkte für ein Set aus einem
Getreide und einem Stein. Insofern ist die Schifffahrt also sehr
empfehlenswert, doch auch die anderen Gebäude sollten keineswegs vernachlässigt
werden. Allein schon aus dem Grund, um später einen zweiten Tempel bauen zu
können, und einige Tempelkarten sind relativ leicht bis zum Maximum zu erfüllen
(z.B. vier Siegpunkte für jedes besetzte Sumpfgebiet, maximal zwölf Punkte).
Bei einem solchen Beispiel können Militäreinheiten doppelt wertvoll sein.
Erstmal zur Befriedung der Barbarendörfer und dann auch zur Besetzung diverser
Gebiete mittels einer Wanderung dorthin. De facto ist alles wichtig. Wobei es
durchaus Unterschiede in der Wertigkeit von Karten gibt. In der Tat gibt es
einige Gebäudekarten, die wesentlich mächtiger sind als andere Karten. Hat ein
Spieler nun lediglich „Schrottkarten“ auf der Hand, sollte er die gesamte
Kartenhand als Opfer für die Götter ablegen und die damit verbundenen Boni
dankend mitnehmen. In der Regel sind in den Nachziehkarten dann zumindest ein
paar starke Gebäude dabei. Und um ein Opfer kommt man eh nicht drum herum, denn
schließlich braucht man ja auch immer wieder neue Spielsteine, um entsprechende
Gebäude bauen zu können.
Das Balancieren mit allen Handlungsmöglichkeiten macht
tierisch Spaß und fordert auch teilweise die kleinen grauen Zellen, obwohl Deus definitiv nicht hochkompliziert
ist. Wer ein originelles und mittelanspruchsvolles Spiel sucht, liegt hier
goldrichtig. Eine uneingeschränkte Weiterempfehlung kann daher mit besten
Wissen und Gewissen ausgesprochen werden.
Fazit:
Deus ist ein hervorragendes Spiel, das
zweifellos zu den Highlights der letzten Jahre zählt. Wer beispielsweise Spiele
wie 7 Wonders oder Kashgar mag, kann hier bedenkenlos
zuschlagen. Wobei diese Spiele nicht als direkter Vergleich dienen sollen, denn
Deus ist absolut eigenständig und
originell. Daumen hoch!
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