Mittwoch, 9. Mai 2018

The Rise Of Queensdale



Verlag: Alea / Ravensburger
Autor: Inka & Markus Brand
Spieleranzahl: 2 - 4
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 45- 60 Minuten pro Epoche


Einleitung:

Um den Schlossbau für seine geliebte Ehefrau Margaret voranzutreiben, gibt König Nepumuk II den Aufbau einer florierenden Stadt in Auftrag. Um den größten Ruhm zu erlangen wetteifern zwei bis vier fleißige Baumeister um die größten Verdienste bei der Stadterweiterung. Dabei geht das Spiel über mehrere Epochen, bei denen die Errungenschaften der Vergangenheit in die nächste Partie mitgenommen werden.

Ablauf:

The Rise Of Queensdale ist ein Legacy-Spiel, bei dem im Laufe der Zeit immer wieder neue Elemente bzw. Regeln hinzukommen. Am Anfang einer Partie (erste Epoche) gibt es daher etliche freie Stellen in der Spielanleitung, die sukzessive mit Aufklebern gefüllt werden, wenn der Spielstand dies vorgibt. Doch bevor eine Partie beginnt muss sich eine Spielerrunde finden, die Queensdale über mehrere Epochen hinweg spielen möchte. Eine nachträgliche Änderung ist nämlich nicht möglich (lediglich ein Spielerwechsel ist denkbar, aber nicht zu empfehlen).

Nachdem die Spielpläne in die Mitte gelegt wurden, erhält jeder Spieler eine eigene Charaktertafel. Lediglich das benötigte Material für die aktuelle Epoche wird bereitgelegt. Alle anderen Utensilien verbleiben möglichst unangesehen in der Schachtel. Zu Rundenbeginn würfeln alle Spieler mit ihren fünf Würfeln. Beginnend beim Startspieler setzen die Protagonisten dann reihum ihre Würfel ein und führen die entsprechende Aktion aus. Die Seiten der Würfel zeigen entweder Rohstoffe oder erlauben Aktionen. Rohstoff-Ergebnisse können aber auch als Aktion verwendet werden, wenn die passende Ressource abgegeben wird.

Als Aktion können die Spieler ihre Kundschafter bewegen, um auf dem Spielplan Kräuterplättchen einzusammeln. Voraussetzung: das Kraut muss zu einer bereits gebauten Kräuterhütte passen. Im Laufe des Spiels können die Spieler weitere Kräuterhütten errichten, um auf diese Weise zusätzliche Kräuter nehmen zu dürfen. Für die eingesammelten Kräuterplättchen erhalten die Spieler die Belohnung auf der Rückseite (z.B. Ruhmespunkte, Brote, Stimmungsverbesserung usw.). Als weitere Aktionen können Rohstoffe gekauft werden, Brote zur Stimmungsverbesserung in der Bevölkerung abgegeben werden oder sonstige Gebäude errichtet werden (gegen Abgabe entsprechender Ressourcen). Auch Gefolgsleute können angeheuert werden, die dann verschiedene Vorteile bzw. Boni gewähren.

Eine Partie endet, sobald mindestens ein Spieler sein Epochenziel auf der Ruhmespunktleiste erreicht hat. Der laufende Durchgang wird noch zu Ende gespielt, bis alle Spieler ihre Würfel eingesetzt haben. Nun wird geprüft, ob offene Karten gegebenenfalls noch Auswirkungen haben. Anschließend wird die Epochenende-Karte vorgelesen und Siegel sowie Belohnungen vergeben. Spieler, die ihr Epochenziel erreicht haben, erhalten außerdem eine neue Epochenzielkarte für die nächste Epoche (bzw. für die nächste Partie). Last not least lagern die Spieler ihre Rohstoffe für die nächste Epoche ein und/oder tauschen sie in Gulden um. Zuvor gebaute Lagerhäuser ermöglichen zusätzliche Einlagerungen der entsprechenden Ressourcen. The Rise Of Queensdale endet, sobald ein Spieler sein letztes Epochenziel erfüllt hat. Nach dem Vorlesen der Epochenende-Karte ist das Spiel dann abgeschlossen.

Meinung:

The Rise Of Queensdale dürfte wohl das epischste Strategie-Brettspiel sein, das es im Bereich der Eurogames gibt. Queensdale stellt sogar Die Kolonisten in den Schatten, und das war schon eine tolle Veröffentlichung. Um es vorweg zu sagen - bei Queensdale sind jegliche Superlative absolut berechtigt. Das Spiel ist innovativ, evolutionär, originell, epochal, episch, genial und bombastisch. Und es macht tierisch Spaß!!!

Wie einige von Euch bestimmt gemerkt haben, wurde in der Ablaufbeschreibung einiges ausgelassen. Vor allem die Elemente, die erst in den späteren Epochen dazukommen. Das ist bewusst so gewollt, um einfach nicht zu spoilern. Denn The Rise Of Queensdale lebt auch von der Evolution und der ständigen Weiterentwicklung, die jeder Spieler schließlich selbst entdecken möchte. Vorab-Informationen nehmen einfach die Spannung raus und sind in diesem Fall definitiv kontraproduktiv. Aber die Begeisterung über diese Veröffentlichung kann in dieser Rezension natürlich durchaus „rausgelassen“ werden :-)

Obwohl es selbstverständlich vieles zu beachten gilt, ist The Rise Of Queensdale gar nicht mal so kompliziert. Der Ablauf ist klar, die (meisten) Informationen liegen offen und einer vernünftigen Planung steht nichts im Weg. Lediglich die Würfelergebnisse können einem manchmal Steine in den Weg legen, aber im Großen und Ganzen ist der Glücksfaktor relativ gering. Wichtig ist, dass man sich wirklich an die Vorgaben und Empfehlungen der Anleitung hält. Und diese ist sehr gut strukturiert und baut das „Gesamterlebnis Queensdale“ perfekt auf. Sowohl der Verlag als auch die Autoren haben hier Liebe zum Detail walten lassen, denn auch das Flair und die Atmosphäre des Themas sind erstklassig eingefangen.

Was gibt es sonst noch zusagen (außer, dass The Rise Of Queensdale ein überragendes Meisterwerk ist)? Rückstände lassen sich im Laufe der Epochen aufholen! Das ist wichtig zu wissen, damit die Motivation nicht in den Keller sinkt, wenn man (scheinbar) aussichtslos zurückliegt. Diesem Element gebührt ein besonderes Lob, denn bei vielen anderen Strategiespielen lässt sich ein großer Rückstand nicht kompensieren, was nicht gerade förderlich für die Spannung ist. Dieses Problem hat Queensdale hervorragend gelöst, so dass die Spannung bis zum Schluss bestehen bleibt. Und Queensdale funktioniert in allen Konstellationen (egal ob zu zweit, zu dritt oder zu viert). Der einzige Nachteil des Legacy-Prinzips ist die Tatsache, dass das Spiel von vorne bis hinten nur einmal durchgespielt werden kann. Natürlich könnte man die Anleitung kopieren (oder runterladen und ausdrucken) und die hinzukommenden Regeln einkleben. Das klappt. Aber es werden auch Würfelseiten überklebt, und das lässt sich leider nicht so einfach umgehen. Gewiefte Kenner finden aber vielleicht einen gangbaren Weg, um Queensdale auch mehrfach spielbar zu machen. Bekanntlich sind der Fantasie und dem Einfaltsreichtum keine Grenzen gesetzt.

Fazit:

The Rise Of Queensdale ist mehr als nur ein gewöhnliches Brettspiel. Es ist ein Erlebnis. Wer sich als Vielspieler im Bereich der Eurogames heimisch fühlt, kann hier bedenkenlos zuschlagen. Der Ausflug in das Tal von Queensdale ist jeden einzelnen Cent wert und beschert der Akteuren etliche Stunden exzellenten Spielspaß. Mega!

Sonntag, 6. Mai 2018

Outlive



Verlag: La Boite de Jeu / Pegasus
Autor: Gregory Oliver
Spieleranzahl: 2 - 4
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 45 – 90 Minuten


Einleitung:

Im Jahre 2079 existieren nach einem nuklearen Weltkrieg nur noch wenige Menschen. In Outlive repräsentieren zwei bis vier Spieler eine Gruppe von Überlebenden, die um die Aufnahme in die elitäre Organisation „Convoy“ wetteifern. Denn nur dem Team mit den meisten Überlebenspunkten wird diese Ehre zuteil. Wer optimiert seine Arbeitskraft, Ausrüstung und Überlebensfähigkeit am besten, um am Ende als Sieger in diesem Strategiespiel hervorzugehen?

Ablauf:

Zunächst erhält jeder Spieler einen eigenen Bunker (Spielertableau) inkl. drei unfertiger Standard-Räume. Anschließend werden weitere Räume und zwei Anführer gezogen, von denen einer ausgewählt wird. Die Anführerkarte legt die Startpositionen der Meeples sowie die Start-Ressourcen und die erste defekte Ausrüstung fest. Nun wird das allgemeine Ereignistableau mit zufällig gezogenen Ereigniskarten bestückt. Alle sonstigen Materialien werden dann noch auf bzw. neben dem Hauptspielplan bereitgelegt.

Eine Partie Outlive dauert sechs Runden (= 6 Tage), die immer in drei Phasen untergliedert sind. In der Dämmerung wird lediglich der Spielplan aufgefüllt. Dann beginnt der Tag mit dem Aufdecken der aktuellen Ereigniskarte. Die Auswirkungen dieser Karte und aller noch vorhandenen älteren Ereignisse werden sofort ausgeführt. Nun können die Heldenfiguren der Gruppen bewegt werden. Jeder Spieler verfügt über vier Figuren mit den Stärkepunkten 3,3,4 und 5. Eine Figur muss bis zu zwei Orte bewegt werden, wobei am Zielort kein anderer eigener Meeple stehen darf. Insgesamt gibt es acht verschiedene Orte, die unterschiedliche Aktionen erlauben (z.B. Holz sammeln, Wasser auffüllen, Munition kaufen, Ausrüstungen erwerben etc.). Zieht eine Figur auf einen Ort mit einem gegnerischen Meeple, darf der Angreifer dem Feind Ressourcen stehlen, wenn der Stärkewert höher ist. Durch Munition kann dies verhindert werden. Der Stärkewert der Figur gibt des Weiteren die Anzahl der Aktionsmöglichkeiten vor, d.h. ein 5er-Held kann beispielsweise fünf Holz im Wald einsammeln oder ein Holz sammeln und eine Jagdaktion ausführen (ggf. mit zusätzlicher Munition), die dann Fleisch einbringt. Erhaltene Ausrüstung ist erstmal immer defekt und kann später in der Nacht repariert werden. Rekrutierte Überlebende werden in den Bunker platziert.

Die Zeit nach dem Sonnenuntergang ist dann abermals in verschiedene Phasen unterteilt. Zunächst können Ereignisse abgewendet werden, indem die geforderten Ressourcen abgegeben werden. Dafür erhält der entsprechende Spieler die Karte, welche Überlebenspunkte wert ist. Dann müssen die Überlebenden ernährt werden. Pro Lebensmittel, das zur Ernährung fehlt, verlieren die Spieler einen Überlebenden aus dem eigenen Bunker. Anschließend steigt die radioaktive Strahlung an, die durch Überlebende in der Luftschleuse eingedämmt wird. Nun können weitere Überlebende gegen Abgabe von Nahrungsmitteln rekrutiert werden, und außerdem dürfen Überlebende von der Luftschleuse in sonstige Bunkerräume umgesetzt werden. Dadurch werden diese Räume aktiv und gewähren dem Besitzer ständige Vorteile. Last not least kann für entsprechende Ressourcen die defekte Ausrüstung instand gesetzt werden und verderbliche Lebensmittel werden abgeworfen.

Outlive endet nach der sechsten Runde, also am Ende des letzten Tages. Nun ermitteln die Spieler ihre Überlebenspunkte für abgewendete Ereignisse, voll besetzte Räume usw. Der Spieler mit den meisten Punkten hat dann gewonnen.

Meinung:

Um es gleich mal vorweg zu sagen: Outlive ist ein fantastisches Eurogame, das neben den tollen Mechanismen auch mit einem atmosphärischen Feeling begeistern kann.

Nach dem ersten Studium der Anleitung und dem ersten Erklären haben viele Spieler das Konzept der Überlegenheit im Hinterkopf. De facto ist dieses Element aber gar nicht mal so wichtig, obwohl es natürlich einen schönen Effekt hat. Aber auf ein Holz oder ein Eisen lässt sich relativ „schmerzfrei“ verzichten, wenn man dafür viele Lebensmittel einsammeln kann, denn mit diesen können in der Nacht weitere Überlebende für die eigenen Räume und die eigene Luftschleuse rekrutiert werden. Aber selbstverständlich sind auch die Warenressourcen äußerst bedeutsam, denn nur mit solchen Gütern lassen sich Räume ausbauen und Ausrüstung instand setzen.

Apropos Ausrüstung: in nahezu allen Runden hat sich bestätigt, das ein exzessiver (und sinnvoller) Bestand an Ausrüstungsgegenständen meistens zum Sieg führt. Spieler mit wenigen Ausrüstungsvorteilen haben fast nie eine realistische Chance. Denn neben den ständigen Boni sind reparierte Gegenstände ja auch einen Überlebenspunkt wert, und in bestimmten Konstellationen sogar einen weiteren Punkt. Das summiert sich und bietet unter dem Strich weitaus mehr Nutzen als abgewendete Ereignisse. Die kosten jede Menge Ressourcen, sind aber nur einmalig Überlebenspunkte wert und bringen ansonsten keine Vorteile. Andererseits ist man natürlich für jedes abgewendete Ereignis dankbar. Sollen doch die Mitstreiter die Ereignisse abwenden ;-)

Der Spielspaß von Outlive ist gigantisch. Zumindest für bekennende Eurogamer, die Freude am Überlegen und Abwägen haben. Denn Outlive ist sicherlich kein Spiel für Anfänger. Das Ganze ist trotz überschaubarer Regeln ziemlich anspruchsvoll und fordert die kleinen grauen Zellen der Protagonisten in hohem Maße. Nicht nur die Aktionen wollen gut überlegt sein – auch die Reihenfolge ist äußerst wichtig, weil schließlich keine zwei Figuren der eigenen Art an einem Ort stehen dürfen. Also muss in die Planung einfließen, welcher Ort als nächstes aufgesucht wird, um diesen sinnvoll frei zu machen (das kann vor allem beim Staudamm wichtig sein, um an möglichst viel Wasser zu kommen). Lange Rede, kurzer Sinn: Outlive ist super verzahnt und bereitet allen Fans von komplexeren Veröffentlichungen große Spielfreude.

Und nicht nur der Spielspaß ist zu loben – auch die Spielanleitung ist hervorragend aufgebaut und sehr gut strukturiert. Lediglich eine Frage hätte ausdrücklicher beantwortet werden können. Und zwar betrifft das den Frachter. Greift dort ebenfalls das Prinzip der Überlegenheit? Oder greift es nicht, weil der Frachter ja nicht umgrenzt ist und die Figuren in abgeschlossene Bereiche gesetzt werden? Von der Logik her kommt keine Überlegenheit zustande, aber dieses Thema wird sicherlich im Laufe der Zeit geklärt werden (in Diskussionsforen, FAQs o.ä.).

Fazit:

Insgesamt betrachtet ist Outlive ein überragendes Kennerspiel geworden. Der Anspruch ist hoch (aber nicht überkompliziert) und der Spielspaß ist exzellent. Hinzu kommt eine atmosphärische Dichte aufgrund eines relativ unverbrauchten Themas in Eurospielen (in Amitrash- oder Survival-Veröffentlichungen ist das Thema natürlich Gang und Gebe). Super!

Mittwoch, 2. Mai 2018

Die Quacksalber von Quedlinburg



Verlag: Schmidt Spiele
Autor: Wolfgang Warsch
Spieleranzahl: 2 - 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 45 Minuten


Einleitung:

Einmal im Jahr bieten in Quedlinburg die besten Kurpfuscher des Landes ihre Heiltränke feil. Um Tränke zu brauen, ziehen zwei bis vier Spieler so lange Zutaten aus ihren Beuteln, bis ein guter Trank entsteht. Aber wer zu gierig ist, dem fliegt auch schon mal der Kessel um die Ohren.

Ablauf:

Zunächst wird der Plan mit der Siegpunktleiste in die Mitte gelegt, und jeder Spieler erhält ein eigenes Spielertableau. Weiterhin werden die Wahrsagekarten (mit Ereignissen) sowie verschiedene Zutaten-Bücher bereitgelegt. Die Spieler beginnen mit diversen Chips, die zu Beginn der Partie in den eigenen Beutel kommen.

Die Quacksalber von Quedlinburg verläuft über neun Runden. Zu Beginn eines Durchgangs wird die oberste Wahrsagekarte aufgedeckt und vorgelesen. Anschließend erhalten die hinten liegenden Spieler einen Rattenbonus für ihre Trankzubereitung. Der aktive Spieler darf dann so lange Chips aus seinem Beutel ziehen bis er freiwillig aufhört oder bis der Kessel explodiert. Für die gezogenen Chips wird der Marker auf dem Spielertableau weiterbewegt. Der Kessel explodiert, wenn gezogene weiße Chips den Wert 7 übersteigen. Die Chips der anderen Farben machen den Trank schmackhafter und bieten ggf. Zusatzaktionen.

Sobald alle Spieler ihre Chips gezogen haben, kommt es zur Wertung. Wessen Trank nicht explodiert ist und der den höchsten Wert hat, erwürfelt sich einen Bonus. Anschließend werden eventuelle Chip-Aktionen ausgeführt und Rubine vergeben. Nun erhalten die Spieler Siegpunkte für die Wertungsposition bzw. dürfen für diesen Wert neue Chips kaufen. Die Spieler, deren Kessel nicht explodiert ist, bekommen beides. Die Protagonisten, deren Kessel hingegen in die Luft geflogen ist, müssen sich für eine der beiden Optionen entscheiden. Am Ende der Runde kommen alle gezogenen und neu gekauften Chips wieder in den Beutel.

Das Spiel endet nach der neunten Runde. Geld und Rubine können jetzt noch in Siegpunkte umgetauscht werden, und der Spieler mit den meisten Punkten hat dann gewonnen.

Meinung:

Die Quacksalber von Quedlinburg kombiniert geschickt die Mechanismen „Bag-Building“, „Push your luck“ und „Can´t stop“. Das hört sich auf den ersten Blick ungemein komplex und modern an. Ist es aber nicht :-)

Die Quacksalber von Quedlinburg ist vielmehr ein reinrassiges Familienspiel, bei dem es neben Planung und Risikobereitschaft auch auf das Glück ankommt. Und das kann wiederum durch den Kauf von neuen Chips immer weiter reduziert werden, aber eliminiert wird Fortuna nie. Es kann durchaus vorkommen, dass ein Spieler frühzeitig die weißen Chips zieht, obwohl etliche andere Plättchen im Beutel sind. Pech gehabt. Die Mitspieler freut´s, und bekanntlich ist Schadenfreude die schönste Freude. Aber Die Quacksalber von Quedlinburg ist definitiv kein böses Spiel. Die angesprochene Schadenfreude ist vielmehr freundschaftlich und lustig gemeint, und genau das macht Die Quacksalber von Quedlinburg im Familienkreis auch ziemlich beliebt.

Das Ganze macht einfach Spaß und sorgt für eine gehörige Portion Spannung beim Ziehen der Chips. Und da der „normale“ Spieler von Natur aus gierig ist, will er immer weiterziehen, obwohl er sich der Gefahr des explodierenden Kessels durchaus bewusst ist. Can´t Stop lässt grüßen ;-)

Wie bereits angedeutet eignet sich Die Quacksalber von Quedlinburg in erster Linie für Familien und Gelegenheitsspieler. Und für Spieler, die ein Faible für Risikobereitschaft haben und Herzklopfen beim Ziehen der Chips mögen. Diesem Klientel kann das Spiel sicherlich weiterempfohlen werden. Freunde von akribischen Planungen und hochkomplexen Abläufen dürfte das Ganze jedoch zu einfach sein, aber diese Leute sind ja auch gar nicht das Zielpublikum der Quacksalber von Quedlinburg.

Fazit:

Da gibt es nicht viel zu bilanzieren. Im Meinungsblock wurde schon alles gesagt. Wer ein Familienspiel sucht, bei dem man auch mal was riskieren kann, sollte Die Quacksalber von Quedlinburg ruhig mal ausprobieren und sich sein eigenes Urteil bilden.