Samstag, 27. Juni 2020

Serengeti - A Race For Life



Verlag: hal-13 / Taverna Ludica Games
Autor: Rogue Marechal / Katia Filipovic
Spieleranzahl: 2
Alter: ab 14 Jahren
Spieldauer: 45 Minuten


Einleitung:

Serengeti – A Race For Life (bzw. auf Deutsch: Serengeti – Rettet die Tiere) ist ein Zweipersonenkartenspiel, in dem die Protagonisten Tiere der Savanne studieren und deren Zukunft sichern.

Ablauf:

Zunächst wird die Konkurrenz-Leiste in die Mitte gelegt und jeder Spieler erhält fünf Fernglaskarten auf die Hand. Anschließend werden alle Tierkarten separat mit jeweils einer Felsenkarte im Deck gemischt und bereitgelegt. Ebenfalls bereitgelegt werden die Sonderkarten der Skorpione und Kadaver sowie der gemischte Ereigniskartenstapel.

In jeder Runde deckt der Startspieler zunächst die oberste Ereigniskarte auf, die selbstverständlich für beide Spieler gilt. Anschließend darf er mit seinen Handkarten beliebig viele Aktionen ausführen (bis keine Aktion mehr möglich ist). Um Karten auszuspielen müssen in der Regel andere Handkarten als Kosten / Geld abgelegt werden. Diese Karten werden auf den Ablagestapel des Spielers gelegt. Insgesamt gibt es 13 verschiedene Kartenarten (inkl. Ereignisse), die unterschiedliche Aktionen ermöglichen, z.B.

  • die oberste Karte eines Tierstapels nehmen
  • Karten nachziehen
  • Schritte auf der Konkurrenz-Leiste machen
  • Löwen in der Savanne ansiedeln
  • den eigenen Nachzieh- bzw. Ablagestapel durchsuchen usw.

Fast jede Karte hat zwei Aktionsoptionen, entweder im oberen Kartenabschnitt oder im unteren Bereich. Am Ende seines Zuges zieht der aktive Spieler wieder auf fünf Handkarten auf.

Serengeti endet spätestens, wenn der Ereigniskartenstapel leer ist. (nach zwölf Runden). Sollten fünf Felsen auf den Tierstapeln obenauf liegen oder ein Spieler das fünfte Feld der Konkurrenz-Leiste erreicht haben, wird ein vorzeitiges Ende eingeleitet und nur noch eine Runde gespielt. Dann erfolgt die Schlusswertung, bei der die Mehrheiten der Tierarten ausgewertet werden. Weitere Siegpunkte gibt es für die Mehrheit bei angesiedelten Löwen und der Führung auf der Konkurrenz-Leiste. Der Besitzer der meisten Kadaverkarten verliert zwei Siegpunkte. Der Spieler mit den meisten Punkten hat dann gewonnen.

Meinung:

Serengeti ist ein gutes Deckbuilding Kartenspiel, das grundsätzlich empfehlenswert ist. Freunde von Dominion, Thunderstone und Co. sollten sich schnell einfinden und Spaß an der Veröffentlichung haben. Serengeti ist jedoch ein bisschen simpler gestrickt als die anderen Deckbuilder, weil die Auswahl der Optionen einfach überschaubarer ist. Somit ist Serengeti auch als Einstieg in dieses Genre geeignet und spricht neben Deckbuilding-Vielspielern auch Gelegenheitsspieler und Familien an. Warum in diesem Zusammenhang die Altersempfehlung mit übertriebenen 14 Jahren angegeben ist, ist ehrlich gesagt nicht nachvollziehbar.

Ebenfalls nicht nachvollziehbar ist die Vorgabe der Spieleranzahl. Warum ist Serengeti nur für zwei Spieler geeignet? Mit zusätzlichen Tierarten und ein paar Karten mehr von jeder Sorte hätte es analog zu Dominion sicher für 2 – 4  Spieler gereicht. Dafür hätte man wahrscheinlich nicht mal die Schachtelgröße verändern müssen. Und der gute Spielspaß wäre aufgrund größerer Konkurrenz noch höher gewesen. Serengeti ist ja wirklich ein gelungener und grundsolider Deckbuilder, der eine größere Aufmerksamkeit verdient hat. Und mit einer Bandbreite von 2 – 4 Spielern wäre das Interesse von (beispielsweise) Dominion-Freunden sicherlich höher gewesen.

Lobenswert ist neben der hervorragend verfassten deutschen Spielanleitung die Tatsache, dass der Veröffentlichung eine Mini-Erweiterung beiliegt, die allerdings eher als Variante angesehen werden sollte. Zusätzliches Material im Sinne einer klassischen Erweiterung gibt es nicht. Nichtsdestotrotz sind auch kleinere Varianten nette Ideen, die nicht verschwiegen werden sollten.

Fazit:

Alles in allem ist Serengeti eine Weiterempfehlung wert, obwohl das Potential nicht ausgeschöpft wurde. An die Deckbuilding Klassenprimusse kommt die Veröffentlichung zwar bei weitem nicht heran, aber besonders als Genreeinstieg ist das Spiel mit leichten Abstrichen zu empfehlen.