Verlag: Alea / Ravensburger
Autor: Stefan Feld
Spieleranzahl: 2 - 4
Spieleranzahl: 2 - 4
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: ca. 90 Minuten
Einleitung:
Bora Bora entführt die Spieler in die Südsee,
wo sie auf der Inselwelt Hütten errichten und mit Männern und Frauen besiedeln.
Doch auch die Religion kommt nicht zu kurz. Priester werden in die Tempel
entsandt, und mit Opfergaben können die Götter besänftigt werden.
Ablauf:
Nachdem der
Spielplan aufgebaut wurde, erhalten die Spieler ihre persönlichen
Spielutensilien (Würfel, Hütten, Bauplättchen, Priester, Götterkarten,
Opfergaben, ein Hauptgott-Plättchen) sowie ein Tableau in der Farbe seiner
Wahl. Gemäß der ausgelosten Zugreihenfolge setzen die Spieler nun eine Hütte
auf einen Bauplatz des Inselgebiets. Bora
Bora verläuft in sechs Durchgängen mit jeweils drei Phasen:
- Würfel einsetzen und Aktionen ausführen
- Mann und Frau nutzen
- Rechte Spielplanhälfte abhandeln
Neben dem
Spielplan liegen Aktionskarten aus. Der Startspieler setzt einen seiner Würfel
auf ein Aktionsfeld und führt die dazugehörige Aktion sofort aus. Anschließend
platziert der nächste Spieler einen Würfel. Möchte er dasselbe Aktionsfeld
nutzen, muss die Würfelzahl kleiner sein als der gesetzte Würfel des
Mitspielers. Mittels der Aktionskarten sind diverse Aktionen möglich. Beim
Ausbreiten darf der aktive Spieler eine Hütte von seinem Tableau auf die Insel
versetzen und erhält dafür einen Rohstoff oder eine Opfergabe. Weiterhin
besteht die Möglichkeit, ein Männer- oder Frauenplättchen zu nehmen und auf das
eigene Tableau zu legen. Die Männer können tätowiert werden und die Frauen
sammeln Muscheln ein. Weitere Auswahlmöglichkeiten sind das Nehmen von
Opfergaben oder Götterkarten, das Setzen von Priestern auf die Tempelleiste,
das Verbauen eigener Bauplättchen oder das Versetzen von Hütten innerhalb des
eigenen Tableaus.
In der
zweiten Phase können die Spieler eine ihre Männerarten und(oder Frauenarten
nutzen. Die darauf resultierenden Aktionen richten sich nach der Art der
genutzten Person. In der Regel entsprechen diese Alternativen den Möglichkeiten
der ersten Phase (also wieder Ausbreiten, Hütten versetzen etc.).
Last not
least wird in der dritten Phase die rechte Spielplanhälfte abgehandelt. Dabei
werden Siegpunkte vergeben, Schmuckplättchen gekauft und Aufgabenplättchen
erfüllt. Es folgt der nächste Durchgang, wobei der neue Startspieler nach der
Position der Statusleiste ermittelt wird.
Das Spiel
endet nach dem sechsten Durchgang. Jetzt kann jeder Spieler noch seine
verbliebenen Aufgabenplättchen erfüllen und es folgt die Schlusswertung.
Hierbei werden noch Sonderpunkte für diverse Voraussetzungen vergeben (z.B. für
jeden ungenutzten Hauptgott, für sechs erworbene Schmuckplättchen, für
vollständig verbaute Bauplättchen usw.). Der Spieler mit den meisten
Siegpunkten hat dann gewonnen.
Meinung:
Die
Kombination aus Stefan Feld (Autor) und Alea (Verlag) hält, was sie verspricht,
nämlich erstklassige Strategiespielunterhaltung für ambitionierte Vielspieler.
Wie so oft bei Stefan Feld Spielen sind die Mechanismen miteinander verbunden
und ermöglichen diverse Folgeaktionen, was im Idealfall zu einer kleinen
Kettenreaktion führt. Hilfreich sind hierbei vor allem die Götterkarten, die
auf keinen Fall unterschätzt werden sollten. Andererseits darf auch nicht zu
viel Augenmerk darauf gerichtet werden, da die Beschaffung einerseits
Aktionspunkte kostet und zum anderen Göttergaben voraussetzt, die ebenfalls
erst beschafft werden müssen. Eine ausgewogene und wohl geplante Strategie ist
demzufolge die Basis für die sinnvolle Nutzung der Karten.
Das
Ausbreiten auf der Inselwelt kann viele Siegpunkte bringen, sofern die
Mitspieler gut im Auge behalten werden. Denn ruckzuck ist man gegen Ende von
den ertragreichsten Fischschwärmen verbannt und ärgert sich über die
Konkurrenten, die einfach ein besseres Timing bewiesen haben. Apropos Timing:
vor allem in den letzten beiden Durchgängen bringt die Mehrheit von Priestern
im Tempel massive Vorteile und Siegpunkte. Generell sollte also darauf geachtet
werden, mit den eigenen Priestern nicht gerade auf der 1 oder 2 zu stehen, denn
dann ist definitiv davon auszugehen, dass die Mitspieler diese Priester rausschmeißen
und selbst den lukrativen Platz einnehmen.
Bora Bora erscheint beim ersten Durchlesen
der Spielanleitung ziemlich komplex und leicht überladen. Doch sobald die
Regeln und Mechanismen verinnerlicht wurden, spielt sich das Spiel flüssig und
problemlos, zumal die Anleitung hervorragend strukturiert ist und keine Fragen
offen lässt. Allerdings wirkt sich das nicht auf die Spieldauer aus, die bei
allen Testspielen deutlich über der veranschlagten Zeit der Schachtelangabe
lag. Und das ist auch gut so. Schließlich ist Bora Bora ein Spiel für erfahrene Vielspieler, und diese grübeln
bekanntlich gerne mal länger über einen Spielzug nach (der Verfasser dieser
Rezension gehört übrigens selbst dieser Spezies an, grins).
Alles in
allem lässt sich festhalten, dass Bora
Bora exzellenten Spielspaß bietet und hundertprozentig weiterempfohlen
werden kann. Gibt es nach dieser (verdienten) Lobeshymne eigentlich einen
Kritikpunkt? Eigentlich nicht. Höchstens die Aufgabenkarten sind ein bisschen
zu bemängeln. Denn beim Schwierigkeitsgrad zum Erfüllen der Aufgaben gibt es
schon teilweise erhebliche Unterschiede. Manche Karten wie beispielsweise „fünf
Muscheln“ sind relativ einfach zu lösen, während die Spieler bei der Vorgabe
verschiedener Personen schlichtweg auf die ausliegenden Männer- und
Frauenkarten angewiesen sind. Und sofern die vorgegebenen Personen nicht
ausliegen, ist die Erfüllung einfach unmöglich. Aber das ist Jammern auf hohem
Niveau. Schließlich gibt es beispielsweise auch bei Agricola eklatante Unterschiede bei Ausbildungen und/oder kleinen
Anschaffungen, und bislang hat sich kein Spieler groß darüber mokiert.
Damit nicht
alle Rezensionen stilistisch ähnlich klingen, wird im nachfolgenden Fazit ein
alter Schlager von Tony Holiday textlich umgearbeitet und auf die Melodie
umgeschrieben (lach).
Fazit:
Spiele Bora
mit mir
Bora Bora
die ganze Nacht
Spiele Bora
mit mir
Weil Bora
Bora uns glücklich macht
Spiele,
Spiele, Spielerei
Morgen ist
sie vielleicht vorbei
Spiele Bora
mit mir
Bora Bora
die ganze Nacht
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