Samstag, 15. Oktober 2016

Karuba



Verlag: Haba
Autor: Rüdiger Dorn
Spieleranzahl: 2 - 4
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: ca. 40 Minuten


Einleitung:

Nach einer langen Reise haben zwei bis vier wagemutige Abenteurer die Insel Karuba erreicht. Sogleich macht sich das Expeditionsteam auf die Jagd nach verborgenen Schätzen, doch der Dschungel ist schwer durchdringbar und muss erst mit Pfaden ausgebaut werden.

Ablauf:

Jeder Spieler erhält ein Inseltableau und 36 Dschungelplättchen sowie vier Abenteurer und vier Tempel in verschiedenen Farben. Die Tempelschätze in den dazugehörigen Farben werden mittig bereitgelegt. Ebenfalls bereitgelegt werden Kristalle und Goldnuggets, die im Laufe einer Partie ins Spiel kommen. Die Abenteurerfiguren werden am Strand aufgestellt (linker und unterer Bereich), die Tempel kommen in ausreichender Entfernung an den Rand des Dschungels (oberer und rechter Bereich).

Der Expeditionsleiter zieht zufällig ein Plättchen und gibt die Nummer bekannt. Alle Mitspieler suchen sich das gleiche Plättchen aus ihrem Bestand heraus, so dass jeder Spieler das gleiche Plättchen verwendet. Nun haben die Spieler die Wahl, das Plättchen nach Belieben auf dem eigenen Inseltableau einzusetzen oder einen Abenteurer zu bewegen. Die Anzahl der möglichen Bewegungen hängt vom gezogenen Plättchen ab. Einige Plättchen weisen Kristall- oder Goldnugget-Abbildungen auf. Wird ein solches Plättchen auf das Tableau platziert, kommt ein Kristall bzw. ein Nugget darauf. Wenn ein Abenteurer auf einem solchen Plättchen zum Stehen kommt, darf sich der Spieler den Kristall / das Nugget nehmen. Erreicht ein Spieler mit einer seiner Figuren den farblich passenden Tempel, erhält er den dazugehörigen Tempelschatz, der zwischen fünf und zwei Punkten wert ist.

Das Spiel endet, wenn das letzte Dschungelplättchen gespielt wurde oder ein Spieler alle seine vier Abenteurer zu den Tempeln gezogen hat. Nun erfolgt die Schlusswertung, in der die Kristalle einen Punkt und die Goldnuggets zwei Punkte zählen. Hinzu kommen die Werte der Tempelschätze. Der Spieler mit den meisten Siegpunkten hat dann gewonnen.

Meinung:

Wenig Regeln – großer Spielspaß. Karuba ist der Inbegriff eines gelungenen Familienspiels, das sowohl den Kindern als auch den Eltern viel Freude bereitet. De facto haben die Spieler immer nur eine Entscheidung zu treffen: Plättchen einsetzen oder eine Abenteurerfigur bewegen. Einfacher geht es nicht. Und trotzdem hat Karuba eine gewisse Tiefe, die natürlich sehr überschaubar ist.

Das A und O des Spiels ist ein funktionierendes Straßennetz bzw. Dschungelpfadnetzwerk. Wer es frühzeitig schafft, eine organisierte Infrastruktur aufzubauen hat gute Chancen auf den Spielsieg. Im Idealfall liegen natürlich auch noch Kristalle und Goldnuggets auf dem Weg, und die werden selbstverständlich gerne eingesammelt. Danach wird der Abenteurer zu seinem Tempel gebracht und der Tempelschatz abgegriffen. So einfach ist das. Wenn nur die richtigen Plättchen gezogen werden, und genau das ist die Krux an Karuba: Manchmal fehlt nur ein einziges Plättchen, um in der Mitte eingesetzt ein perfektes Dschungelpfadnetz zu vollenden, und genau dann wird so ein Plättchen einfach nicht aufgedeckt. Die Mitspieler freuts, und Schadenfreude ist nun mal die schönste Freude. Vor allem dann, wenn das eigene Straßenetz schon steht ;-)

Da jeder Spieler sein eigenes Tableau hat, gibt es kaum Interaktion zwischen den Konkurrenten. Karuba ist ein gemütliches Spiel, bei dem die Gegner nicht geärgert werden können. Das Glück spielt natürlich eine relativ große Rolle, aber mit einer vernünftigen Planung wird der Glücksfaktor zumindest relativiert. Werden wirklich mal mehrere unpassende Plättchen gezogen, werden sie halt für Abenteurer-Bewegungen abgeworfen. Das muss ohnehin manchmal sein, aber ärgerlich ist es nur, wenn wertvolle Goldnuggets oder auch Kristalle darauf abgebildet sind, die dem Spieler durch den Abwurf flöten gehen. Spaß macht die Jagd nach den Punkten jedenfalls Alt und Jung.

Fazit:

Karuba wurde 2016 immerhin zum Spiel des Jahres nominiert, und eine solche Nominierung geht an keine Gurke. Das Spiel ist bei allen Spielertypen beliebt und bietet kurzweilige Unterhaltung auf allen Ebenen. Für Familien und Gelegenheitsspieler sind 30 bis 40 Minuten Spieldauer nahezu ideal, und die Vielspieler nutzen Karuba gerne als Aufwärmer oder Absacker eines gelungenen Spieleabends.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen