Autor: Rüdiger Dorn
Spieleranzahl: 2 - 4
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: ca. 40 Minuten
Einleitung:
Nach einer langen Reise haben zwei bis vier wagemutige
Abenteurer die Insel Karuba erreicht. Sogleich macht sich das Expeditionsteam
auf die Jagd nach verborgenen Schätzen, doch der Dschungel ist schwer
durchdringbar und muss erst mit Pfaden ausgebaut werden.
Ablauf:
Jeder Spieler erhält ein Inseltableau und 36 Dschungelplättchen
sowie vier Abenteurer und vier Tempel in verschiedenen Farben. Die
Tempelschätze in den dazugehörigen Farben werden mittig bereitgelegt. Ebenfalls
bereitgelegt werden Kristalle und Goldnuggets, die im Laufe einer Partie ins
Spiel kommen. Die Abenteurerfiguren werden am Strand aufgestellt (linker und
unterer Bereich), die Tempel kommen in ausreichender Entfernung an den Rand des
Dschungels (oberer und rechter Bereich).
Der Expeditionsleiter zieht zufällig ein Plättchen und gibt
die Nummer bekannt. Alle Mitspieler suchen sich das gleiche Plättchen aus ihrem
Bestand heraus, so dass jeder Spieler das gleiche Plättchen verwendet. Nun
haben die Spieler die Wahl, das Plättchen nach Belieben auf dem eigenen
Inseltableau einzusetzen oder einen Abenteurer zu bewegen. Die Anzahl der
möglichen Bewegungen hängt vom gezogenen Plättchen ab. Einige Plättchen weisen
Kristall- oder Goldnugget-Abbildungen auf. Wird ein solches Plättchen auf das
Tableau platziert, kommt ein Kristall bzw. ein Nugget darauf. Wenn ein
Abenteurer auf einem solchen Plättchen zum Stehen kommt, darf sich der Spieler
den Kristall / das Nugget nehmen. Erreicht ein Spieler mit einer seiner Figuren
den farblich passenden Tempel, erhält er den dazugehörigen Tempelschatz, der
zwischen fünf und zwei Punkten wert ist.
Das Spiel endet, wenn das letzte Dschungelplättchen gespielt
wurde oder ein Spieler alle seine vier Abenteurer zu den Tempeln gezogen hat.
Nun erfolgt die Schlusswertung, in der die Kristalle einen Punkt und die
Goldnuggets zwei Punkte zählen. Hinzu kommen die Werte der Tempelschätze. Der
Spieler mit den meisten Siegpunkten hat dann gewonnen.
Meinung:
Wenig Regeln – großer Spielspaß. Karuba ist der Inbegriff eines gelungenen Familienspiels, das
sowohl den Kindern als auch den Eltern viel Freude bereitet. De facto haben die
Spieler immer nur eine Entscheidung zu treffen: Plättchen einsetzen oder eine
Abenteurerfigur bewegen. Einfacher geht es nicht. Und trotzdem hat Karuba eine gewisse Tiefe, die
natürlich sehr überschaubar ist.
Das A und O des Spiels ist ein funktionierendes Straßennetz
bzw. Dschungelpfadnetzwerk. Wer es frühzeitig schafft, eine organisierte
Infrastruktur aufzubauen hat gute Chancen auf den Spielsieg. Im Idealfall
liegen natürlich auch noch Kristalle und Goldnuggets auf dem Weg, und die
werden selbstverständlich gerne eingesammelt. Danach wird der Abenteurer zu seinem
Tempel gebracht und der Tempelschatz abgegriffen. So einfach ist das. Wenn nur
die richtigen Plättchen gezogen werden, und genau das ist die Krux an Karuba: Manchmal fehlt nur ein einziges
Plättchen, um in der Mitte eingesetzt ein perfektes Dschungelpfadnetz zu
vollenden, und genau dann wird so ein Plättchen einfach nicht aufgedeckt. Die
Mitspieler freuts, und Schadenfreude ist nun mal die schönste Freude. Vor allem
dann, wenn das eigene Straßenetz schon steht ;-)
Da jeder Spieler sein eigenes Tableau hat, gibt es kaum
Interaktion zwischen den Konkurrenten. Karuba
ist ein gemütliches Spiel, bei dem die Gegner nicht geärgert werden können. Das
Glück spielt natürlich eine relativ große Rolle, aber mit einer vernünftigen
Planung wird der Glücksfaktor zumindest relativiert. Werden wirklich mal
mehrere unpassende Plättchen gezogen, werden sie halt für Abenteurer-Bewegungen
abgeworfen. Das muss ohnehin manchmal sein, aber ärgerlich ist es nur, wenn
wertvolle Goldnuggets oder auch Kristalle darauf abgebildet sind, die dem
Spieler durch den Abwurf flöten gehen. Spaß macht die Jagd nach den Punkten
jedenfalls Alt und Jung.
Fazit:
Karuba wurde 2016 immerhin zum Spiel des
Jahres nominiert, und eine solche Nominierung geht an keine Gurke. Das Spiel
ist bei allen Spielertypen beliebt und bietet kurzweilige Unterhaltung auf
allen Ebenen. Für Familien und Gelegenheitsspieler sind 30 bis 40 Minuten
Spieldauer nahezu ideal, und die Vielspieler nutzen Karuba gerne als Aufwärmer oder Absacker eines gelungenen
Spieleabends.
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