Dienstag, 18. Oktober 2016

Camel Up Cards



Verlag: Eggertspiele / Pegasus
Spieleranzahl: 2 - 6
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 30 - 60 Minuten


Einleitung:

Camel Up Cards ist ein eigenständiges Kartenspiel, dessen Thematik natürlich auf den „großen Bruder“ basiert, der 2014 zum Spiel des Jahres gewählt wurde. Auch in der Kartenausgabe nehmen sich die Kamele wieder huckepack, und die Spieler können wetten, was das Zeug hält.

Ablauf:

Zunächst wird abhängig von der Spieleranzahl die Rennstrecke aufgebaut, indem die Streckenkarten in der Tischmitte ausgelegt werden. Anschließend werden die fünf verschiedenfarbigen Final-Wettkarten „tolles Kamel“ und „olles Kamel“ bereitgelegt. Ebenfalls bereitgelegt werden die Etappen-Wettkarten inkl. des neuen Typs „Mittelfeld“. Zum Vorrat gehören des Weiteren die Fuchskarte und die Palmenkarte mit den entsprechenden Figuren.

Jeder Spieler startet mit drei Pfund und einer Rennkarte. Zuvor wurden spielerzahlabhängig diverse Rennkarten zu einem Rennstapel gebildet. In seinem Zug führt der aktive Spieler immer eine Streckenaktion aus. Auf Wunsch kann er zusätzlich eine Wettaktion durchführen. Platziert der Spieler die Palme oder den Fuchs auf die Strecke, erhält er die entsprechende Fuchs- bzw. Palmenkarte. Diese zählen bei einer Wertung einen Minuspunkt. Erreicht ein Kamel oder ein ganzer Kamelzug einer dieser beiden Karten, rückt das Kamel ein Feld vor oder zieht ein Feld zurück. Fuchs bzw. Palme und die dazugehörige Karte gehen dann in den Vorrat zurück. Ansonsten kann der Spieler auch die oberste Karte des Rennstapels aufdecken und das abgebildete Kamel entsprechend vorziehen. Anstatt eine Karte zu ziehen kann der Spieler auch seine Handkarte ausspielen.

Als Wettaktion kann der Spieler eine verfügbare Etappen-Wettkarte oder eine verfügbare Final-Wettkarte nehmen. Nach dem Aufdecken der letzten Karte des Rennstapels endet die Etappe sofort und die Wertung findet statt. Überquert ein Kamel das Ziel, erfolgt die Finalwertung. Der Spieler mit dem meisten Geld hat dann gewonnen.

Meinung:

In vielerlei Hinsicht ähnelt Camel Up Cards dem großen Bruder, aber gleichzeitig gibt es auch einige Unterscheide, die das Spiel zu mehr als einen Klon des Brettspiels im Kartenformat machen.

Insgesamt gibt es vier Etappen-Wettkarten in jeder Farbe, aber von den finalen Wettkarten gibt es nur ein einziges Exemplar pro Farbe. Im Rahmen einer Wettaktion steht es dem Besitzer frei, seine Final-Wettkarte gegen eine andere (verfügbare) Karte auszuwechseln. Für Platz 1 gibt es sieben Pfund, Platz 2 zahlt immerhin noch drei Pfund aus. Ab dem dritten Platz bringt die Karte einen Minuspunkt. Trotzdem sind die Spieler quasi gezwungen, relativ frühzeitig eine Finalkarte zu nehmen, wenn absehbar ist, dass das entsprechende Kamel eine halbwegs gute Chance auf den Finalsieg hat. Dazu ist unter Umständen auch die Handkarte zu berücksichtigen, deren Wert man schließlich kennt.

Diese Karte in Verbindung mit den limitierten Final-Wettkarten macht Camel Up Cards auch weitaus taktischer und planbarer als das Camel Up Brettspiel. Wichtig: der Spaß leidet darunter in keiner Weise. Genau wie das Brettspiel macht das Kartenspiel einen Heidenspaß und eignet sich damit hervorragend für die ganze Familie. Bereichert wird das Ganze durch die lustige Illustration, die immer für gute Laune sorgt. Lediglich die Hantiererei mit den ganzen Karten ist anfangs gewöhnungsbedürftig, aber diese Anfangsprobleme legen sich sehr schnell. Und ein Vorteil der kleinen Verpackung ist schließlich, dass das Spiel leicht überall mit hingenommen werden kann.

Fazit:

Obwohl Camel Up Cards die Mechanismen des Brettspiels adaptiert, ist das Ganze dennoch eigenständig anzusehen. Und das ist gut so, denn auf diese Weise wurden etablierte Prinzipien durch leichte Modifikationen zu einer originellen Kartenspiel-Veröffentlichung gemacht. Wer ein Fun-Spiel mit Taktikeinflüssen sucht, sollte Camel Up Cards unbedingt eine Chance geben.

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