Dienstag, 24. November 2015

Abenteuerland



Verlag: Haba
Autor: Michael Kiesling / Wolfgang Kramer
Spieleranzahl: 2 - 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 45 Minuten


Einleitung:

Stattliche Städte, weite Wälder, raue Bergregionen, der große Fluss und gefährliche Nebelgebiete prägen das Abenteuerland von König Agamis. Da der Herrscher eine Bedrohung der aggressiven Nebelwesen fürchtet, bittet er zwei bis vier wagemutige Helden, diesen Kreaturen entgegen zu treten. Wer erspielt durch Geschick und mit Glück die meisten Siegpunkte und gewinnt damit das Spiel?

Ablauf:

Der Spielplan zeigt ein Land, das in verschiedene Regionen kartiert ist, d.h. in Spalten und Zeilen unterteilt ist. Nachdem das Spielfeld in die Mitte gelegt wurde, einigen sich die Spieler auf ein Abenteuerszenario. Nun werden alle benötigten Utensilien gemäß diesem Szenarium aus- bzw. bereitgelegt.

Jeder Spieler beginnt mit mehreren Abenteurerfiguren, die in der linken oberen Ecke in den Zeilen A – E und in den Spalten 1 – 5 aufgestellt werden. Jetzt werden acht Geländekarten nacheinander aufgedeckt. Jede Karte beinhaltet eine Koordinate sowie ein Material oder eine Figur (Schwerter, Kräuter, Gold, Gefährten, Nebelwesen). Das entsprechende Feld des Spielplans wird mit dem Plättchen bestückt. Für platzierte Nebelwesen-Plättchen wird eine weitere Karte gezogen und ausgeführt.

In seinem Zug führt der aktive Spieler zwei Aktionen aus. Zunächst zieht er zwei Geländekarten und bestückt damit den Spielplan. Anschließend darf er mit einem oder zwei Abenteurerfiguren ziehen. Abenteurerfiguren dürfen nur östlich und/oder südlich bewegt werden, also nur nach rechts und/oder nach unten. Landet ein Abenteurer auf einem Feld mit Plättchen, nimmt er dieses Plättchen an sich. Dafür erhält er das abgebildete Material (z.B. ein Schwert, einen Gefährten etc.). Zieht ein Abenteurer auf ein Feld mit einem Nebelwesen, muss er dieses sogleich bekämpfen. Der Kampfwert des Abenteurers setzt sich zusammen aus den Stärkewerten des Helden und der Gefährten (jeweils 1 Stärkepunkt). Weiterhin dienen Kräuter und Gold als Stärkepunkt. Schwerter können für den Einsatz von Würfeln verwendet werden. Das Würfelergebnis entspricht dann der Anzahl an Stärkepunkten. Ist der Gesamtstärkewert des Abenteurers höher als die Stärke des Nebelwesens, nimmt der Spieler das Nebelwesenplättchen an sich. Je nach Szenario gibt es dafür sofort oder am Ende des Spiels Siegpunkte.

Abenteuerland endet, sobald es im Vorrat keine Schwerter und keine Gefährten mehr gibt. Je nach vereinbartem Szenario werden nun die Siegpunkte ausgewertet. Der Spieler mit den meisten Punkten hat dann gewonnen.

Meinung:

Nachdem Haba bislang primär für Kinderspielzeug bekannt war, erweitert der Verlag mit Abenteuerland seine Produktpalette nun in Richtung Familienspiele. Und diese Expansion ist zweifellos sehr gut gelungen. Abenteuerland ist mit seinen drei Szenarien hervorragend für Familien und Gelegenheitsspieler aber auch für Vielspieler geeignet.

Die Gefährten ist das leichteste Abenteuerszenarium und der ideale Einsteig für Familien. In diesem Abenteuer werden die Siegpunkte sofort vergeben und der entsprechende Wertungsstein auf der Wertungsleiste nach vorne gezogen. Siegpunkte gibt es für besiegte Nebelwesen, Gefährten und Gold. Kräuter- und Schwerter-Plättchen bringen keine Siegpunkte. Diese gibt es aber schon im zweiten Szenarium Die Glorreichen. Hinsichtlich der Gefährtenbegleiter wird hier nur die größte Gruppe gewertet und mit 3 multipliziert. Richtig anspruchsvoll wird es bei Flucht in die Städte. In diesem Szenarium gibt es eine Zusatzwertung für die meisten besiegten Nebelwesen und für das meiste Gold, außerdem wird jede der fünf Städte einzeln ausgewertet. Des Weiteren gibt es bei diesem Abenteuer auch Minuspunkte für alle Abenteurer, die nicht in einer Stadt stehen. In den Testrunden kam dieses Szenarium am besten an, allerdings ist es definitiv das komplexeste Abenteuer, da die Spieler hier sehr viele Faktoren im Auge behalten müssen.

Nichtsdestotrotz ist Abenteuerland keine allzu große Herausforderung für gestandene Strategie-Vielspieler. Auch wenn das Spiel als Strategiespiel deklariert ist, handelt es sich in erster Linie um ein Familienspiel, dessen drittes Szenario ein bisschen anspruchsvoller ist und sich an ambitioniertere Spieler richtet. Aufgrund der Unterteilung in Szenarien sind mit hoher Wahrscheinlichkeit kleinere Erweiterungen zu erwarten, denn das Konzept ist dafür geradezu prädestiniert. Das Spiel macht zu dritt oder viert sicherlich mehr Spaß als zu zweit, denn auf dem Spielfeld belebt Konkurrent definitiv das Geschäft. Da auch das Material gut verarbeitet ist und die Optik das Auge erfreut, kann Haba mit Sicherheit ein gelungener Start ins Familienspielgeschäft bescheinigt werden.

Fazit:

Familien bekommen mit Abenteuerland einen sehr guten Einstieg in das Genre der (leicht) anspruchsvollen Brettspiele geboten. Das Spiel erfindet das Rad zwar nicht neu, aber es macht großen Spaß und ist spannend. Glückwunsch zu diesem gelungenen Einstieg. Daumen hoch!

2 Kommentare:

  1. ich verfolge mit freude deine rezensionen - kompliment.

    aber:
    ich meine eine buchrezension waere schwer inkomplett, wuerde der autor nicht erwaehnt - also bitte: erwaehne in zukunft die autoren der von dir rezensierten spiele!

    gruss

    niek neuwahl

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    1. Hallo Niek,

      Danke für Deinen Kommentar und den berechtigten Hinweis. Ich habe die Autoren der von mir rezensierten Spiele nachgetragen und werde natürlich auch in Zukunft die Autoren benennen.

      spielerische Grüße
      Wolfgang

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