Autor: Peter Hawes
Spieleranzahl: 2 - 5
Spieleranzahl: 2 - 5
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 60 Minuten
Einleitung:
Im 17. Jahrhundert kämpften große Adelshäuser um die
Vormachtstellung im damaligen Europa. In Royals
repräsentieren die Spieler ein Adelsgeschlecht und besetzen mit Hilfe von
passenden Länderkarten einflussreiche Positionen auf dem Spielplan. Doch
Vorsicht – mittels Intrigenkarten kann ein Mitstreiter eine Position übernehmen
und das entsprechende Stadtfeld unter die eigene Kontrolle bringen.
Ablauf:
Nach dem Auslegen des Spielplans in die Mitte ziehen die
Spieler in ihrem ersten Zug eine bestimmte Anzahl von Länderkarten, die quasi
ihr Startkapital darstellen. Ab dem zweiten Zug hat der aktive Spieler die
Auswahl, entweder drei Länderkarten zu ziehen oder eine Länderkarte und eine
Intrigenkarte auf die Hand zu nehmen. Vom Länderkartenstapel liegen drei Karten
offen aus, der Intrigenkartenstapel ist komplett verdeckt.
Nachdem der aktive Spieler in der ersten Phase seines Zugs
Karten auf die Hand genommen hat, darf er in der zweiten Phase beliebig viele
Karten ausspielen. Um eine freie Position zu besetzen muss er die Anzahl an Länderkarten
abgeben, die links neben dem Stadtportrait verlangt werden. Dafür erhält er den
Stadtbonus bei der erstmaligen Besetzung, und bis zum Zeitpunkt einer
feindlichen Übernahme besitzt er die Einflusspunkte auf der rechten Seite des
Portraits. Spielt ein Konkurrent eine passende Intrigenkarte und die
erforderlichen Länderkarten aus, kann er eine besetzte Position übernehmen und den
Gegner aus der Stadt vertreiben. Am Ende seines Zugs darf der Spieler maximal
zwölf Länderkarten und vier Intrigenkarten auf seiner Hand haben
(Handkartenlimit). Das Ziehen von Karten in der ersten Phase ist verpflichtend,
während das Ausspielen von Handkarten in der zweiten Phase optional ist.
Eine Epoche endet, wenn die offene Länderkartenauslage nach
dem Zug eines Spielers nicht mehr auf drei Karten aufgefüllt werden kann. In
diesem Fall kommt es zur Epochenwertung. Hierbei werden Siegpunkte für die beiden
einflussreichsten Spieler in jedem der vier Länder vergeben. Das Spiel endet
nach der dritten Epochenwertung. Nun werden noch die Titel der einzelnen
Adeligen ausgewertet und der Spieler mit den meisten Siegpunkten hat dann
gewonnen.
Meinung:
Royals ist ein absolut gelungenes und
gutes Mehrheitenspiel, das vor allem Gelegenheitsspielern und Familien ans Herz
gelegt werden kann. Für Vielspieler eignet sich Royals ebenfalls, allerdings nur bedingt, da diesem Klientel der
Mechanismus zu seicht sein könnte. Die Regeln sind relativ einfach und leicht
zugänglich. Einfach ein paar Karten ziehen und mit den gezogenen Handkarten
dann eine Position besetzen bzw. von einem Gegner übernehmen. Der Trick an der
Sache ist aber das Timing und die Vielzahl der übernommenen Positionen. Denn
hinter jeder Position steht auch ein Adeliger, und dessen Marker wird bei einer
Übernahme immer mit einem eigenen Würfel belegt. Am Ende des Spiels werden die
Würfel ausgewertet und die der Spieler mit den meisten Würfeln auf einem
Adeligen erhält dessen Siegpunkte. Außerdem gibt es einen relativ starken
Adeligenbonus für den Spieler, der als Erster alle Adeligen übernommen hat.
Insofern ist die Verteilung der einzelnen Übernahmen immer im Auge zu behalten.
Am Anfang macht es natürlich Sinn, erstmal die kleinen
Stadtpositionen zu besetzen, um den dazugehörigen Stadtbonusmarker zu erhalten.
Dieser kann einem Spieler nie mehr weggenommen werden, auch nicht bei einer
eventuellen feindlichen Übernahme zu einem späteren Zeitpunkt. Erfahrungsgemäß
räumen die Spieler also erstmal die einfach zu besetzenden Positionen ab, bevor
sie sich auf feindliche Übernahmen konzentrieren. Und dann wird es richtig
interessant. Wann soll ich welche gegnerische Position übernehmen? Werde ich
dann vor dem Ende der Epoche wieder übernommen. Haben die Mitspieler genügend
(und passende) Karten, um meine Position(en) zu übernehmen? All diese Fragen
stellen sich die Spieler, wenn das Hauen und Stechen erstmal begonnen hat. Und
das macht Spaß. Sogar sehr viel Spaß ;-)
Royals hat aufgrund des Kartenziehens
natürlich einen gewissen Glücksfaktor, aber da ja immer drei Länderkarten offen
ausliegen, ist Lady Fortuna zumindest ein bisschen ausgebremst. Durch diesen
Mechanismus wird das Spiel zu einer richtig guten Veröffentlichung, die
selbstverständlich durchaus eine Weiterempfehlung wert ist. Wer Spiele mit
leichten Regeln und dennoch ausreichender Tiefe sucht, sollte Royals unbedingt mal ausprobieren.
Fazit:
Familien und Gelegenheitsspieler kommen bei Royals voll auf ihre Kosten. Und auch
Vielspieler, die es nicht zu komplex mögen, haben mit dem Spiel großen Spaß. Einer
Anschaffung steht somit eigentlich nichts im Weg.
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