Autor: Marc André
Spieleranzahl: 2-4
Spieleranzahl: 2-4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Einleitung:
In Splendor schlüpfen
die Spieler in die Rollen von Händlern, die Minen und Transportmittel kaufen
sowie Kunsthandwerker anstellen, um Rohdiamanten in kostbare Juwelen zu
verwandeln. Und wer eine passende Juwelenkollektion ansammeln kann, erhält
Besuch von mächtigen Adeligen, die den Sieg in greifbare Nähe bringen.
Ablauf:
Zunächst werden die 90 Entwicklungskarten nach Stufen
sortiert und reihenweise verdeckt ausgelegt. Die obersten vier Karten jeden
Stapels werden aufgedeckt und offen neben den entsprechenden Nachziehstapeln
platziert. Nun werden die Chips farblich sortiert und bereitgelegt, und last
not least wird eine spielerabhängige Anzahl an Adeligen-Kärtchen offen angeordnet.
Der aktive Spieler kann in seinem Zug eine der folgenden
vier Aktionen ausführen:
- Drei Edelstein-Chips verschiedener Farbe nehmen
- Zwei Chips derselben Farbe nehmen, sofern noch mindestens vier Chips dieser Farbe zur Verfügung stehen
- Eine Entwicklungskarte reservieren (auf die Hand nehmen) und einen Gold-Chip (Joker) erhalten
- Eine offene Entwicklungskarte aus der Tischmitte oder eine reservierte Entwicklungskarte aus der Hand kaufen
Um Entwicklungskarten zu kaufen muss der Spieler die Fälligkeiten
der Karte bezahlen. Jede Karte kostet eine bestimmte Anzahl an
Chip-Kombinationen. Sobald eine Entwicklungskarte im Besitz eines Spielers ist,
zählt sie als ein Chip der entsprechenden Sorte. Dadurch werden zukünftige
Anschaffungen günstiger, da gekaufte Karten nie mehr abgegeben werden. Einige
Karten sind neben einem Chipsymbol auch Siegpunkte wert. Wenn ein Spieler eine
bestimmte Konstellation an Entwicklungskarten gekauft hat, darf er sich das
passende Adeligen-Kärtchen nehmen, welches wiederum drei Siegpunkte einbringt.
Das Spiel endet, sobald ein Spieler 15 Prestigepunkte
(=Siegpunkte) angesammelt hat. Nun wird die Runde noch zu Ende gespielt, und
der Spieler mit den meisten Prestigepunkten hat dann gewonnen.
Meinung:
Kann ein Spiel überzeugen und begeistern, wenn es nur drei
Seiten Anleitung umfasst? Ja, es kann! Obwohl Splendor leicht zugänglich ist und die kleinen grauen Zellen
relativ wenig fordert, kommt das Spiel sowohl bei Familien und
Gelegenheitsspielern als auch bei Vielspielern hervorragend an. Denn trotz
einfachem Mechanismus besitzt Splendor
eine ausgewogene Balance aus Glück, Taktik und Strategie. Die überschaubare
Spieltiefe gefällt eigentlich jedem Spielertyp, wobei die Vielspieler Splendor primär als Aufwärmer oder
Absacker eines opulenten Spieleabends ansehen. Für Familien und Gelegenheitsspieler
ist die Spieldauer von ca. 30 Minuten genau richtig angesetzt, und aufgrund
dieser kurzen Spielzeit wird immer wieder gerne eine Revanche gefordert.
Zu Beginn einer Partie empfiehlt sich der frühzeitige Kauf
günstiger Entwicklungskarten, um für weitere Käufe gut gerüstet zu sein. Dabei
sollte bereits im Vorfeld überlegt werden, welchen Adeligen man im späteren
Verlauf am einfachsten und schnellsten bekommen kann. Auch die ausliegenden
Karten der dritten Stufe sind im Auge zu behalten und gegebenenfalls zu
reservieren, sofern absehbar ist, dass man die Karten demnächst bezahlen kann.
Und Entwicklungskarten der Stufe 3 bringen in der Regel viele Siegpunkte ein.
Das lohnt sich und führt in vielen Fällen zum Sieg. Da aber alle erfahrenen Splendor-Spieler so agieren, geht eine
Partie meistens ziemlich eng aus.
Kommen wir nun zur Qualität des Spielmaterials, das an
dieser Stelle explizit zu loben ist. Die Entwicklungskarten und die Adeligen-Kärtchen
sind schön illustriert, aber das Herzstück des Spiels sind sicherlich die
Edelstein-Chips, deren Verarbeitung schlichtweg grandios ist. Selbst
professionelle Pokerchips können da nicht mithalten, und so ertappen sich die
Spieler immer wieder dabei, mit den Edelstein-Chips zu hantieren, wenn die
Mitspieler an der Reihe sind.
Splendor wurde beim Erscheinen übrigens zum
Spiel des Jahres nominiert, und diese Nominierung spricht für sich und kann
vollends nachvollzogen werden. Das Spiel macht Spaß, ist spannend und bietet
kurzweilige Unterhaltung für jeden Spielertyp. Was will man mehr?
Fazit:
Wer ein leichtes Spiel mit kurzer Spieldauer sucht, das
überschaubaren Tiefgang hat und alle Spielertypen anspricht, liegt bei Splendor goldrichtig Natürlich ist Splendor kein Anwärter auf ein
abendfüllendes Programm, doch als Aufwärmer und/oder Absacker eignet sich das
Spiel ideal. Und da Familien und Gelegenheitsspieler ohnehin keine Zwei-Stunden-Mammutwerke
mögen, ist Splendor für sie perfekt
geeignet. Eine bedenkenlose Weiterempfehlung versteht sich daher von selbst.
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