Autor: Michael Menzel
Spieleranzahl: 2-4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 60 - 90 Minuten
Einleitung:
Die Helden von Andor kommen einfach nicht zur Ruhe. Kaum aus
dem hohen Norden zurückgekehrt, müssen sie sich sogleich in den gefährlichen
Süden begeben, um die verschleppten Bewohner aus den Klauen der Krahder zu
befreien. In sieben Legenden endet mit der Letzten
Hoffnung die Andor-Trilogie von
Michael Menzel, der mit diesen Veröffentlichungen einen neuen Maßstab für
Kooperationsspiele gesetzt hat.
Ablauf:
Zusammen mit einem neuen doppelseitigen Spielplan wartet Die Letzte Hoffnung mit sieben
brandneuen Legenden auf. Und selbstverständlich beinhaltet die Veröffentlichung
auch wieder jede Menge Material und vier Helden.
Die grundlegenden Regeln des Basisspiels und der Norden-Erweiterung sind erwartungsgemäß
weiterhin gleich geblieben. In diesem Zusammenhang empfiehlt sich daher das
Lesen einer Basisspiel-Rezension, doch für Neueinsteiger seien an dieser Stelle
die wichtigsten Mechanismen der Andor-Spiele
kurz erläutert. Die Legenden von Andor
sind Kooperations-Brettspiele, bei denen die Helden (=Spieler) gemeinsam als
Team diverse Herausforderungen/Aufgaben bestehen müssen. Als Aktion kann der
aktive Spieler immer zwischen „Laufen“ und „Kämpfen“ wählen. Beide Optionen
kosten Stunden, die auf der Tagesleiste abgetragen werden. Am Ende eines Tages,
d.h. wenn alle Helden ihr Tages-Stundenlimit ausgereizt haben, wandert der
Erzähler ein Feld nach oben und aktiviert eine Ereigniskarte, die neue Herausforderungen
einführt und zumeinst neue Monster auf den Spielplan bringt. Im Laufe einer
Legende müssen die Spieler in der Regel mehrere Ziele erfüllen, um die
Gesamtaufgabe zu bewältigen. Dabei ist zu beachten, dass die Kreaturen
unaufhaltsam weiterziehen und unter bestimmten Bedingungen zum Verlieren der
Helden beitragen.
Die Letzte Hoffnung verändert diesen Mechanismus nicht.
Neben Wargors, Bergskralen und Trollen müssen die Spieler im letzten Teil der
Trilogie auch gegen hinterhältige Skelettkrieger kämpfen. Mit leichten
Regelanpassungen lassen sich die Legenden 12-17 etwas leichter spielen. In der
Stufe 1 können die alten Waffen einen ganzen Kampf lang eingesetzt werden, und
nicht nur für eine Kampfrunde. Weiterhin kostet jede Überstande nur einen Willenspunkt.
Stufe 2 stärkt die Sonderfähigkeiten der Helden, z.B. kann der Zauberer einen
Zauber mehrfach ins Spiel bringen.
Meinung:
Sowohl die Ablaufbeschreibung als auch dieser Meinungsblock
sind relativ kurz gehalten, was einen einfachen Grund hat: auf diese Weise
werden Spoiler verhindert, um dem Spielspaß und das Entdecken der neuen
Optionen nicht vorzugreifen und damit die Spannung herauszunehmen. Aber wo wir
schon dien Faktor „Spielspaß“ angesprochen haben: dieser ist gigantisch und
steht seinen fulminanten Vorgängern (Die
Legenden von Andor und Die Reise in
den Norden) in nichts nach. Anders ausgerückt: Die Legenden von Andor – Die Letzte Hoffnung ist schlichtweg
fantastisch, großartig und sensationell. Sämtliche Superlative sind bei dieser
Veröffentlichung berechtigt, weil Die
Letzte Hoffnung ein nahezu perfektes Koop-Brettspiel ist.
Als erstes erschlägt wieder die Fülle an Material den
geneigten Andor-Fan. Sowohl die
Masse als auch die Optik und die hervorragende Qualität zaubern bereits beim Öffnen
der Schachtel ein freudiges Lächeln in das Gesicht des stolzen Besitzers. Die
Ausstattung des Spiels kann also nur in vollem Maße gelobt werden, denn wie
alle Andor-Veröffentlichungen ist
auch Die Letzte Hoffnung ein wahrer
Augenschmaus.
Genauso geil wie die Aufmachung ist auch der Spielspaß. Die Letzte Hoffnung ist der perfekte
Abschluss einer grandiosen Trilogie, und wer die ersten beiden
Veröffentlichungen mag, wird auch dieses Spiel lieben. Wie immer ist die
Einstiegshürde relativ einfach gestrickt und ist primär für Andor-Novizen geeignet, die über die
bewährte Losspiel-Anleitung gleich einsteigen können und so die Mechanismen
bestens kennenlernen. Danach steigt der Schwierigkeitsgrad signifikant an. Ohne
die Regelvereinfachungen ist es teilweise sauschwer, gewisse Legenden zu
meistern (und es wird nicht verraten, welche Legenden das sind, HeHe). Und
genau dieser heftige Schwierigkeitsgrad sorgt für einen hohen Wiederspielreiz,
denn schließlich will man jede Legende einmal gewinnen (ohne sie durch zu
leichte Anforderungen „geschenkt“ zu bekommen).
Wie immer ist auch die Atmosphäre von der Letzten Hoffnung intensiv ausgefallen.
Wo bei anderen Veröffentlichungen die Mechanik über ein beliebiges Thema
gestülpt wurde, dominiert bei Andor
die Geschichte hinter dem Spiel. Flair und Charisma könnten also nicht besser
sein.
Fazit:
Großartig! Die Letzte
Hoffnung ist nicht nur eine Erweiterung, sondern eine eigenständige
Veröffentlichung, die kein Basisspiel voraussetzt. Die Letzte Hoffnung kann ohne jegliche Vorkenntnisse gespielt
werden, aber wer die ganze Story kennt, taucht sicherlich noch tiefer in die
fantastische Andor-Welt ein. Klares
„must have“ für alle Andor- und
Koop-Spiel-Fans. Top!!!
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