Mittwoch, 2. Mai 2018

Die Quacksalber von Quedlinburg



Verlag: Schmidt Spiele
Autor: Wolfgang Warsch
Spieleranzahl: 2 - 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 45 Minuten


Einleitung:

Einmal im Jahr bieten in Quedlinburg die besten Kurpfuscher des Landes ihre Heiltränke feil. Um Tränke zu brauen, ziehen zwei bis vier Spieler so lange Zutaten aus ihren Beuteln, bis ein guter Trank entsteht. Aber wer zu gierig ist, dem fliegt auch schon mal der Kessel um die Ohren.

Ablauf:

Zunächst wird der Plan mit der Siegpunktleiste in die Mitte gelegt, und jeder Spieler erhält ein eigenes Spielertableau. Weiterhin werden die Wahrsagekarten (mit Ereignissen) sowie verschiedene Zutaten-Bücher bereitgelegt. Die Spieler beginnen mit diversen Chips, die zu Beginn der Partie in den eigenen Beutel kommen.

Die Quacksalber von Quedlinburg verläuft über neun Runden. Zu Beginn eines Durchgangs wird die oberste Wahrsagekarte aufgedeckt und vorgelesen. Anschließend erhalten die hinten liegenden Spieler einen Rattenbonus für ihre Trankzubereitung. Der aktive Spieler darf dann so lange Chips aus seinem Beutel ziehen bis er freiwillig aufhört oder bis der Kessel explodiert. Für die gezogenen Chips wird der Marker auf dem Spielertableau weiterbewegt. Der Kessel explodiert, wenn gezogene weiße Chips den Wert 7 übersteigen. Die Chips der anderen Farben machen den Trank schmackhafter und bieten ggf. Zusatzaktionen.

Sobald alle Spieler ihre Chips gezogen haben, kommt es zur Wertung. Wessen Trank nicht explodiert ist und der den höchsten Wert hat, erwürfelt sich einen Bonus. Anschließend werden eventuelle Chip-Aktionen ausgeführt und Rubine vergeben. Nun erhalten die Spieler Siegpunkte für die Wertungsposition bzw. dürfen für diesen Wert neue Chips kaufen. Die Spieler, deren Kessel nicht explodiert ist, bekommen beides. Die Protagonisten, deren Kessel hingegen in die Luft geflogen ist, müssen sich für eine der beiden Optionen entscheiden. Am Ende der Runde kommen alle gezogenen und neu gekauften Chips wieder in den Beutel.

Das Spiel endet nach der neunten Runde. Geld und Rubine können jetzt noch in Siegpunkte umgetauscht werden, und der Spieler mit den meisten Punkten hat dann gewonnen.

Meinung:

Die Quacksalber von Quedlinburg kombiniert geschickt die Mechanismen „Bag-Building“, „Push your luck“ und „Can´t stop“. Das hört sich auf den ersten Blick ungemein komplex und modern an. Ist es aber nicht :-)

Die Quacksalber von Quedlinburg ist vielmehr ein reinrassiges Familienspiel, bei dem es neben Planung und Risikobereitschaft auch auf das Glück ankommt. Und das kann wiederum durch den Kauf von neuen Chips immer weiter reduziert werden, aber eliminiert wird Fortuna nie. Es kann durchaus vorkommen, dass ein Spieler frühzeitig die weißen Chips zieht, obwohl etliche andere Plättchen im Beutel sind. Pech gehabt. Die Mitspieler freut´s, und bekanntlich ist Schadenfreude die schönste Freude. Aber Die Quacksalber von Quedlinburg ist definitiv kein böses Spiel. Die angesprochene Schadenfreude ist vielmehr freundschaftlich und lustig gemeint, und genau das macht Die Quacksalber von Quedlinburg im Familienkreis auch ziemlich beliebt.

Das Ganze macht einfach Spaß und sorgt für eine gehörige Portion Spannung beim Ziehen der Chips. Und da der „normale“ Spieler von Natur aus gierig ist, will er immer weiterziehen, obwohl er sich der Gefahr des explodierenden Kessels durchaus bewusst ist. Can´t Stop lässt grüßen ;-)

Wie bereits angedeutet eignet sich Die Quacksalber von Quedlinburg in erster Linie für Familien und Gelegenheitsspieler. Und für Spieler, die ein Faible für Risikobereitschaft haben und Herzklopfen beim Ziehen der Chips mögen. Diesem Klientel kann das Spiel sicherlich weiterempfohlen werden. Freunde von akribischen Planungen und hochkomplexen Abläufen dürfte das Ganze jedoch zu einfach sein, aber diese Leute sind ja auch gar nicht das Zielpublikum der Quacksalber von Quedlinburg.

Fazit:

Da gibt es nicht viel zu bilanzieren. Im Meinungsblock wurde schon alles gesagt. Wer ein Familienspiel sucht, bei dem man auch mal was riskieren kann, sollte Die Quacksalber von Quedlinburg ruhig mal ausprobieren und sich sein eigenes Urteil bilden.

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