Autor: Wolfgang Warsch
Spieleranzahl: 2 - 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 45 Minuten
Einleitung:
Einmal im Jahr bieten in Quedlinburg die besten Kurpfuscher
des Landes ihre Heiltränke feil. Um Tränke zu brauen, ziehen zwei bis vier
Spieler so lange Zutaten aus ihren Beuteln, bis ein guter Trank entsteht. Aber
wer zu gierig ist, dem fliegt auch schon mal der Kessel um die Ohren.
Ablauf:
Zunächst wird der Plan mit der Siegpunktleiste in die Mitte
gelegt, und jeder Spieler erhält ein eigenes Spielertableau. Weiterhin werden
die Wahrsagekarten (mit Ereignissen) sowie verschiedene Zutaten-Bücher
bereitgelegt. Die Spieler beginnen mit diversen Chips, die zu Beginn der Partie
in den eigenen Beutel kommen.
Die Quacksalber von
Quedlinburg
verläuft über neun Runden. Zu Beginn eines Durchgangs wird die oberste
Wahrsagekarte aufgedeckt und vorgelesen. Anschließend erhalten die hinten
liegenden Spieler einen Rattenbonus für ihre Trankzubereitung. Der aktive
Spieler darf dann so lange Chips aus seinem Beutel ziehen bis er freiwillig
aufhört oder bis der Kessel explodiert. Für die gezogenen Chips wird der Marker
auf dem Spielertableau weiterbewegt. Der Kessel explodiert, wenn gezogene weiße
Chips den Wert 7 übersteigen. Die Chips der anderen Farben machen den Trank
schmackhafter und bieten ggf. Zusatzaktionen.
Sobald alle Spieler ihre Chips gezogen haben, kommt es zur
Wertung. Wessen Trank nicht explodiert ist und der den höchsten Wert hat,
erwürfelt sich einen Bonus. Anschließend werden eventuelle Chip-Aktionen
ausgeführt und Rubine vergeben. Nun erhalten die Spieler Siegpunkte für die
Wertungsposition bzw. dürfen für diesen Wert neue Chips kaufen. Die Spieler,
deren Kessel nicht explodiert ist, bekommen beides. Die Protagonisten, deren
Kessel hingegen in die Luft geflogen ist, müssen sich für eine der beiden
Optionen entscheiden. Am Ende der Runde kommen alle gezogenen und neu gekauften
Chips wieder in den Beutel.
Das Spiel endet nach der neunten Runde. Geld und Rubine
können jetzt noch in Siegpunkte umgetauscht werden, und der Spieler mit den
meisten Punkten hat dann gewonnen.
Meinung:
Die Quacksalber von
Quedlinburg
kombiniert geschickt die Mechanismen „Bag-Building“, „Push your luck“ und
„Can´t stop“. Das hört sich auf den ersten Blick ungemein komplex und modern
an. Ist es aber nicht :-)
Die Quacksalber von
Quedlinburg ist
vielmehr ein reinrassiges Familienspiel, bei dem es neben Planung und
Risikobereitschaft auch auf das Glück ankommt. Und das kann wiederum durch den
Kauf von neuen Chips immer weiter reduziert werden, aber eliminiert wird
Fortuna nie. Es kann durchaus vorkommen, dass ein Spieler frühzeitig die weißen
Chips zieht, obwohl etliche andere Plättchen im Beutel sind. Pech gehabt. Die
Mitspieler freut´s, und bekanntlich ist Schadenfreude die schönste Freude. Aber
Die Quacksalber von Quedlinburg ist
definitiv kein böses Spiel. Die angesprochene Schadenfreude ist vielmehr
freundschaftlich und lustig gemeint, und genau das macht Die Quacksalber von Quedlinburg im Familienkreis auch ziemlich
beliebt.
Das Ganze macht einfach Spaß und sorgt für eine gehörige
Portion Spannung beim Ziehen der Chips. Und da der „normale“ Spieler von Natur
aus gierig ist, will er immer weiterziehen, obwohl er sich der Gefahr des
explodierenden Kessels durchaus bewusst ist. Can´t Stop lässt grüßen ;-)
Wie bereits angedeutet eignet sich Die Quacksalber von Quedlinburg in erster Linie für Familien und Gelegenheitsspieler.
Und für Spieler, die ein Faible für Risikobereitschaft haben und Herzklopfen
beim Ziehen der Chips mögen. Diesem Klientel kann das Spiel sicherlich
weiterempfohlen werden. Freunde von akribischen Planungen und hochkomplexen
Abläufen dürfte das Ganze jedoch zu einfach sein, aber diese Leute sind ja auch
gar nicht das Zielpublikum der Quacksalber
von Quedlinburg.
Fazit:
Da gibt es nicht viel zu bilanzieren. Im Meinungsblock wurde
schon alles gesagt. Wer ein Familienspiel sucht, bei dem man auch mal was
riskieren kann, sollte Die Quacksalber
von Quedlinburg ruhig mal ausprobieren und sich sein eigenes Urteil bilden.
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