Autor: Inka &
Markus Brand
Spieleranzahl: 2 - 4
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 45- 60 Minuten
pro Epoche
Einleitung:
Um den Schlossbau für seine geliebte Ehefrau Margaret
voranzutreiben, gibt König Nepumuk II den Aufbau einer florierenden Stadt in
Auftrag. Um den größten Ruhm zu erlangen wetteifern zwei bis vier fleißige
Baumeister um die größten Verdienste bei der Stadterweiterung. Dabei geht das
Spiel über mehrere Epochen, bei denen die Errungenschaften der Vergangenheit in
die nächste Partie mitgenommen werden.
Ablauf:
The Rise Of Queensdale ist ein Legacy-Spiel, bei dem im
Laufe der Zeit immer wieder neue Elemente bzw. Regeln hinzukommen. Am Anfang
einer Partie (erste Epoche) gibt es daher etliche freie Stellen in der Spielanleitung,
die sukzessive mit Aufklebern gefüllt werden, wenn der Spielstand dies vorgibt.
Doch bevor eine Partie beginnt muss sich eine Spielerrunde finden, die Queensdale über mehrere Epochen hinweg
spielen möchte. Eine nachträgliche Änderung ist nämlich nicht möglich (lediglich
ein Spielerwechsel ist denkbar, aber nicht zu empfehlen).
Nachdem die Spielpläne in die Mitte gelegt wurden, erhält
jeder Spieler eine eigene Charaktertafel. Lediglich das benötigte Material für
die aktuelle Epoche wird bereitgelegt. Alle anderen Utensilien verbleiben
möglichst unangesehen in der Schachtel. Zu Rundenbeginn würfeln alle Spieler
mit ihren fünf Würfeln. Beginnend beim Startspieler setzen die Protagonisten
dann reihum ihre Würfel ein und führen die entsprechende Aktion aus. Die Seiten
der Würfel zeigen entweder Rohstoffe oder erlauben Aktionen.
Rohstoff-Ergebnisse können aber auch als Aktion verwendet werden, wenn die
passende Ressource abgegeben wird.
Als Aktion können die Spieler ihre Kundschafter bewegen, um
auf dem Spielplan Kräuterplättchen einzusammeln. Voraussetzung: das Kraut muss
zu einer bereits gebauten Kräuterhütte passen. Im Laufe des Spiels können die
Spieler weitere Kräuterhütten errichten, um auf diese Weise zusätzliche Kräuter
nehmen zu dürfen. Für die eingesammelten Kräuterplättchen erhalten die Spieler
die Belohnung auf der Rückseite (z.B. Ruhmespunkte, Brote,
Stimmungsverbesserung usw.). Als weitere Aktionen können Rohstoffe gekauft
werden, Brote zur Stimmungsverbesserung in der Bevölkerung abgegeben werden
oder sonstige Gebäude errichtet werden (gegen Abgabe entsprechender
Ressourcen). Auch Gefolgsleute können angeheuert werden, die dann verschiedene
Vorteile bzw. Boni gewähren.
Eine Partie endet, sobald mindestens ein Spieler sein
Epochenziel auf der Ruhmespunktleiste erreicht hat. Der laufende Durchgang wird
noch zu Ende gespielt, bis alle Spieler ihre Würfel eingesetzt haben. Nun wird
geprüft, ob offene Karten gegebenenfalls noch Auswirkungen haben. Anschließend
wird die Epochenende-Karte vorgelesen und Siegel sowie Belohnungen vergeben.
Spieler, die ihr Epochenziel erreicht haben, erhalten außerdem eine neue
Epochenzielkarte für die nächste Epoche (bzw. für die nächste Partie). Last not
least lagern die Spieler ihre Rohstoffe für die nächste Epoche ein und/oder
tauschen sie in Gulden um. Zuvor gebaute Lagerhäuser ermöglichen zusätzliche
Einlagerungen der entsprechenden Ressourcen. The Rise Of Queensdale endet, sobald ein Spieler sein letztes
Epochenziel erfüllt hat. Nach dem Vorlesen der Epochenende-Karte ist das Spiel
dann abgeschlossen.
Meinung:
The Rise Of Queensdale dürfte wohl das epischste Strategie-Brettspiel
sein, das es im Bereich der Eurogames gibt. Queensdale stellt sogar Die
Kolonisten in den Schatten, und das war schon eine tolle Veröffentlichung.
Um es vorweg zu sagen - bei Queensdale
sind jegliche Superlative absolut berechtigt. Das Spiel ist innovativ,
evolutionär, originell, epochal, episch, genial und bombastisch. Und es macht
tierisch Spaß!!!
Wie einige von Euch bestimmt gemerkt haben, wurde in der
Ablaufbeschreibung einiges ausgelassen. Vor allem die Elemente, die erst in den
späteren Epochen dazukommen. Das ist bewusst so gewollt, um einfach nicht zu
spoilern. Denn The Rise Of Queensdale
lebt auch von der Evolution und der ständigen Weiterentwicklung, die jeder
Spieler schließlich selbst entdecken möchte. Vorab-Informationen nehmen einfach
die Spannung raus und sind in diesem Fall definitiv kontraproduktiv. Aber die
Begeisterung über diese Veröffentlichung kann in dieser Rezension natürlich durchaus
„rausgelassen“ werden :-)
Obwohl es selbstverständlich vieles zu beachten gilt, ist The Rise Of Queensdale gar nicht mal so
kompliziert. Der Ablauf ist klar, die (meisten) Informationen liegen offen und
einer vernünftigen Planung steht nichts im Weg. Lediglich die Würfelergebnisse
können einem manchmal Steine in den Weg legen, aber im Großen und Ganzen ist
der Glücksfaktor relativ gering. Wichtig ist, dass man sich wirklich an die
Vorgaben und Empfehlungen der Anleitung hält. Und diese ist sehr gut strukturiert
und baut das „Gesamterlebnis Queensdale“ perfekt auf. Sowohl der Verlag als
auch die Autoren haben hier Liebe zum Detail walten lassen, denn auch das Flair
und die Atmosphäre des Themas sind erstklassig eingefangen.
Was gibt es sonst noch zusagen (außer, dass The Rise Of Queensdale ein überragendes
Meisterwerk ist)? Rückstände lassen sich im Laufe der Epochen aufholen! Das ist
wichtig zu wissen, damit die Motivation nicht in den Keller sinkt, wenn man (scheinbar)
aussichtslos zurückliegt. Diesem Element gebührt ein besonderes Lob, denn bei
vielen anderen Strategiespielen lässt sich ein großer Rückstand nicht
kompensieren, was nicht gerade förderlich für die Spannung ist. Dieses Problem
hat Queensdale hervorragend gelöst,
so dass die Spannung bis zum Schluss bestehen bleibt. Und Queensdale funktioniert in allen Konstellationen (egal ob zu zweit,
zu dritt oder zu viert). Der einzige Nachteil des Legacy-Prinzips ist die
Tatsache, dass das Spiel von vorne bis hinten nur einmal durchgespielt werden
kann. Natürlich könnte man die Anleitung kopieren (oder runterladen und ausdrucken)
und die hinzukommenden Regeln einkleben. Das klappt. Aber es werden auch
Würfelseiten überklebt, und das lässt sich leider nicht so einfach umgehen.
Gewiefte Kenner finden aber vielleicht einen gangbaren Weg, um Queensdale auch mehrfach spielbar zu
machen. Bekanntlich sind der Fantasie und dem Einfaltsreichtum keine Grenzen
gesetzt.
Fazit:
The Rise Of Queensdale ist mehr als nur ein gewöhnliches
Brettspiel. Es ist ein Erlebnis. Wer sich als Vielspieler im Bereich der
Eurogames heimisch fühlt, kann hier bedenkenlos zuschlagen. Der Ausflug in das
Tal von Queensdale ist jeden einzelnen Cent wert und beschert der Akteuren
etliche Stunden exzellenten Spielspaß. Mega!
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