Autor: Vlaada Chvátil
Spieleranzahl: 1 - 5
Alter: ab 14 Jahren
Spieldauer: 60 – 240
Minuten
Einleitung:
Eines der größten und epischsten Abenteuer der Brettspielgeschichte
geht in die nächste Runde. Die
Verschollene Legion ist die erste Erweiterung zum Erfolgsspiel Mage Knight, und diesmal stellen sich
die magischen Ritter dem mächtigsten Gegner, dem sie je begegnet sind: General
Volkare.
Ablauf:
Bevor es richtig losgeht sollte erwähnt werden, dass sich
diese Rezension zum überwiegenden Großteil auf die neuen Elemente der Erweiterung
bezieht. Kenntnisse des Grundspiels werden also vorausgesetzt bzw. können im
Review zu Mage Knight (http://brettspieler1.blogspot.de/2015/12/mage-knight.html)
nachgelesen werden
Die Verschollene
Legion beinhaltet
etliches neues Material. Mit Wolfhawk wird eine neue Spielerfigur eingeführt,
doch auch die Helden des Grundspiels werden mit neuen Basis-Aktionskarten
ausgestattet, so dass das asymmetrische Element der Ritter ein bisschen
verstärkt wird. Weiterhin gibt es neue Fortgeschrittenen-Aktionskarten, neue
Zauberkarten, neue Artefakte, neue Einheiten, neue Spielplanteile, neue
Feindplättchen und neue Orte. Außerdem liegen für Besitzer der Erstausgabe
Ersatzmaterialien bei, denn die Neuauflage des Basisspiels von Asmodee
beinhaltete kleinere Änderungen an diversen Karten und Plättchen. Diese
modifizierten Elemente liegen der Erweiterung also auch bei.
Die Hauptänderung zum Grundspiel liegt sicherlich in dem
Charakter von General Volkare, der nun anstelle eines Dummyspielers den
zeitlichen Ablauf bestimmt und gleichzeitig der Mittelpunkt für die neuen
Szenarien ist. In den neuen Szenarien (Volkares
Rückkehr und Volkares Queste)
liefern sich die Spieler neben den bekannten Kampfmechaniken auch noch eine Art
Wettlauf mit dem General, um diesen in einem finalen Kampf zu besiegen. In Volkares Queste bewegt sich Volkare dem
Mage Knight Portal zu, und sobald er dieses überschreitet, haben die Spieler
verloren. Ergo müssen sie sich irgendwann einem Kampf mit dem General stellen,
der zu Kampfbeginn etliche Kreaturen ins Gefecht schickt und der zusätzlich
auch selbst mit Monsterfähigkeiten angreift.
Volkares Rückkehr ist noch schwieriger und epischer,
denn in diesem Szenario bewegen sich die Helden und Volkare gleichzeitig auf
eine Stadt zu. Die Ritter müssen die Stadt vor Volkare erobern und dürfen sich erst
dann dem Endkampf stellen um das Spiel zu gewinnen. Selbstverständlich kann das
Material der Erweiterung auch für die Szenarien des Basisspiels angewandt
werden. Alternativ zu einer Stadt kann dann auch Volkares Lager als
Eroberungsziel verwendet werden.
Meinung:
Der Verschollenen
Legion gelingt es tatsächlich, ein ohnehin schon grandioses Spiel noch
großartiger zu machen. Das ist einfach ganz großes Kino.
Der Charakter des General Volkare macht das Spiel noch
atmosphärischer als es eh schon ist. Im Grundspiel war der Dummyspieler
lediglich ein abstraktes Element, aber den Fortschritt von Volkare sieht man
nun direkt auf dem Spielplan, und das tut diesem Meisterwerk richtig gut. Vor
allem in einem Solospiel hat man den Gegner konkret vor Augen, und im Endkampf
greift dieser auch noch direkt ein. Und Volkare selbst sollte man eigentlich
immer blocken, denn durchweg alle seine Attacken haben die Eigenschaft brutal und sind gleichzeitig Attentäter-Angriffe, d.h. sie zielen
immer auf den Spieler ab und können nicht auf eine Einheit zugewiesen werden
(das ist übrigens auch eine neue Eigenschaft in der Erweiterung). Je nach
Würfelergebnis sind Volkares Angriffe dann auch noch flink, giftig, versteinernd oder Feuer- bzw. Eisattacken.
Logischerweise sollten daher seine Einheiten möglichst schnell geschlagen
werden – ansonsten sieht es schwarz aus für die laufende Partie.
Trotz allem ist Die
Verschollene Legion durchaus zu gewinnen. Denn die neuen
Fortgeschrittenen-Aktionskarten sowie die neuen Zauber und Artefakte sind
verdammt mächtig und eine unverzichtbare Hilfe im Kampf um den Spielgewinn. Gleiches
gilt für die neuen Einheiten, die im Vergleich zu den Einheiten des Grundspiels
noch stärker / mächtiger wirken. Und an dieser Stelle sei allen Mage Knight Novizen gesagt, dass eine
Partie ohne rekrutierte Einheiten eigentlich nicht zu gewinnen ist (dann muss man
schon ein Organisationsgenie sein und die richtigen Karten zum richtigen
Zeitpunkt auf der Hand haben).
Die mächtigen Karten / Verbündete sind allerdings auch ein
fairer Ausgleich für die starken neuen Monster, die in vielen Fällen auch
mehrmals angreifen. Und jeder Angriff muss einzeln geblockt werden; ein
einziger „Großblock“ gegen die drei Angriffe der Hydra reicht nicht aus. All diese kleineren Stellschrauben / Neuerungen
macht Die Verschollene Legion zu
einem unglaublich atmosphärisch-dichtem Meisterwerk, um das alle Mage Knight Fans nicht herum kommen.
Fazit:
Mage Knight und Die Verschollene Legion sind Blockbuster der
Rollenspiel-Adventure-Brettspielszene. Diese Veröffentlichungen vereinen das
Feeling von World of Warcraft (PC-Spiel)
mit dem Epos von Herr der Ringe
(Filme) und den besten Mechanismen vergleichbarer Brettspielveröffentlichungen.
Mage Knight inkl. Verschollener Legion entführt die
Spieler für 4-5 Stunden in eine eigene Welt, die ihresgleichen sucht. Einfach
nur fantastisch!
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