Autor: Antoine Bauza /
Bruno Cathala
Spieleranzahl: 2
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Einleitung:
Die Welt von 7
Wonders erhält Zuwachs, und zwar in Form des Zwei-Personen-Spiels Duel. Grundsätzlich nimmt das Spiel viele
bekannte Spielmechanismen des großen Bruders auf, doch gleichzeitig bietet Duel auch einige Neuerungen und stellt
die Kontrahenten vor konfrontative Herausforderungen.
Ablauf:
Wie schon im Brettspiel führt jeder Spieler eine
Zivilisation und errichtet im Laufe des Spiels Gebäude und Weltwunder, die als
„Stadt“ bezeichnet werden. Und genau wie 7
Wonders umfasst auch Duel drei
Zeitalter, denen jeweils ein Kartenstapel zugeordnet ist.
Nachdem der Spielplan in Form einer Militärleiste zwischen
den Duellanten ausgelegt wurde, werden zufällig fünf Fortschritts-Plättchen
gezogen und auf die vorgesehenen Felder platziert. Die Konflikt-Spielfigur
steht in der Mitte der Leiste. Nun wählen die Spieler jeweils vier Weltwunder
aus, die sie vor sich ablegen. Jeder Spieler startet mit sieben Geld.
Jedes Zeitalter besteht aus 20 Karten, die in vorgegebenen
Rastern teils offen, teils verdeckt ausliegen. In seinem Zug darf der aktive
Spieler nur erreichbare Karten von der Auslage nehmen, d.h. Karten, die nicht
von anderen Karten verdeckt werden. Wie beim großen Bruder gibt es Karten
verschiedener Farben, die unterschiedliche Vorteile bzw. Siegpunkte gewähren.
Genommene Karten können gegen Abgabe der geforderten Kosten als Gebäude oder
als Weltwunder errichtet werden. Alternativ kann die Karte auch abgeworfen
werden. Dafür erhält der Spieler zwei Geld plus eine Münze für jede gelbe Karte
in seiner Stadt. Errichtete Weltwunder bringen dem Besitzer diverse Vorteile
(z.B. einen Zusatzzug, militärische Schilde etc.) und/oder Siegpunkte am
Spielende.
Für jedes Schild einer roten Militärkarte zieht der Spieler
die Konflikt-Figur ein Feld in Richtung gegnerische Hauptstadt. Erreicht die
Konfliktfigur das Capitol des Kontrahenten, endet 7 Wonders Duel sofort und der Spieler hat einen Militärsieg
errungen. Das Spiel endet ebenfalls vorzeitig, wenn ein Spieler sechs grüne
Fortschrittskarten mit unterschiedlichen Symbolen in seinem Besitz hat. In
diesem Fall gewinnt der Spieler direkt durch eine wissenschaftliche
Überlegenheit. Ansonsten endet 7 Wonders
Duel nach dem dritten Zeitalter, und der Spieler mit den meisten
Siegpunkten hat dann gewonnen.
Meinung:
Mit Duel ist
Antoine Bauza und Bruno Cathala eine nahezu perfekte Zwei-Personen-Umsetzung
von 7 Wonders gelungen. Das einzige
Manko des großen Bruders war die Zwei-Spieler-Regelung, die bei weitem nicht an
die Klasse der „üblichen“ Spieleranzahl von 3-7 Leuten herankam. Nun … dieses
Problem wurde durch Duel
hervorragend gelöst. Obwohl die grundlegenden Mechanismen im Großen und Gazen
beibehalten wurden, überzeugt 7 Wonders
Duel mit einem originellen und neuen Spielprinzip, welches durchaus
konfrontativ ausgelegt ist.
Konfrontativ bedeutet aber nicht zwangsläufig
militärisch-aggressiv. Vielmehr sollte der aktive Spieler immer versuchen,
seinem Gegner am Anfang die Rohstoffe wegzunehmen. Denn ein gut ausgebauter
Ressourcenstamm ist die Grundlage für weitere Bauten und die Errichtung von
Weltwundern. Genau dieser taktische Kniff ist aber gleichzeitig der einzige
Kritikpunkt an 7 Wonders Duel. Unter
bestimmten Voraussetzungen ist der zweite Spieler bereits nach dem ersten
Zeitalter dermaßen im Nachteil, dass er eigentlich keine reelle Chance mehr auf den Spielsieg
hat. Das kommt zwar nicht sehr häufig vor, aber möglich ist es. Es hängt halt
viel von der zufälligen Auslage des ersten Zeitalters ab. Liegt in der unteren
Reihe nur eine Rohstoff-Karte und werden weitere Ressourcenkarten zu
ungünstigen Zeitpunkten aufgedeckt, kann der Startspieler den Großteil der
Rohstoff-Karten hamstern und somit seinen Kontrahenten immens ausbremsen. In
einem solchen Fall hat der „rohstoffarme“ Spieler nur noch eine Chance, wenn er
sich die Stein-, Ton- und Holzlager sichern kann, die einen Festpreis in Höhe
von einer Münze für Stein, Lehm und Holz garantieren. Mit diesen mächtigen
Lagern ist auch ein Spieler stark aufgestellt, der nur wenig Rohstoff-Karten in
seiner Stadt liegen hat.
Lohnt sich der Angriff auf einen vorzeitigen Spielsieg durch
militärische oder wirtschaftliche Überlegenheit? Jein. Kommt ganz auf die
Auslage und auch ganz auf die Spielstärke des Gegners an. Jeder vernünftige
Spieler wird einem militärischen Angriff nach Möglichkeit schnellstmöglich
Paroli bieten, doch bei den grünen Karten sieht es unter Umständen schon anders aus. Selbst wenn ein Spieler keine sechs
verschiedenen Symbole ansammeln kann, lohnt sich die Errichtung grüner Gebäude,
denn bei zwei gleichen Symbolen erhält der Besitzer ein Fortschritts-Plättchen,
und diese Plättchen sind in der Regel verdammt stark. Dem Mitspieler das grüne
„Monopol“ zu überlassen ist also mit Sicherheit keine gute Idee ;-)
Fazit:
7 Wonders Duel erlaubt den Spielern viele
Strategien, die allesamt zum Erfolg führen können. Und Spaß macht jede
Strategieauslotung. In sämtlichen Konstellationen waren sich die beiden Spieler
unisono einig, dass Duel ein
ausgezeichnetes Zwei-Personenspiel ist, das definitiv über den grünen Klee
gelobt werden kann. Sowohl der Spielspaß als auch die Spielanleitung und die
Optik sind vom feinsten. Einfach eine klasse Zwei-Personenspielumsetzung des
ebenfalls ausgezeichneten Brettspiels. Super!
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