Autor: Stefan Risthaus
Spieleranzahl: 2 - 4
Spieleranzahl: 2 - 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 45 - 60 Minuten
Einleitung:
Die Geschichte beweist, dass jede Zivilisation früher oder
später untergeht, und von den Glanzzeiten dieser Kulturen zeugen nur noch die
Überlieferungen der Geschichtsschreiber. In Monuments errichten die Spieler prächtige Monumente und verfassen
gleichzeitig Berichte über die Fortschritte der Bauten. Wer erstellt die
imposantesten Gebäude und sichert sich mit umfangreichen Berichten seinen Platz
in der Historie der Weltwunder?
Ablauf:
Zunächst wird der Spielplan mit der Wertungs- und Zählleiste
in die Mitte gelegt. Die Markierungssteine für den Punktwert der Monumente
werden genau wie die Zählsteine der Spieler auf die Startfelder platziert. Nun
erhalten alle Spieler ihre Geschichtsschreiber und fünf Karten. Jede Karte
zeigt ein Monument und ein bestimmtes Symbol. Die verbliebenen Karten bilden
den Nachziehstapel, von dem immer drei Stück offen ausliegen.
Der aktive Spieler muss sich grundsätzlich zwischen einem
Monument-Zug oder einem Geschichtsschreiber-Zug entscheiden. In einem
Monument-Zug darf der Spieler drei Aktionen ausführen. Folgende Optionen stehen
ihm dabei zur Auswahl:
- eine Karte ziehen
- ein Monument errichten
- ein bereits errichtetes Monument erweitern
- Siegpunkte erwerben
Es gibt kein Handkartenlimit. Monumente können von maximal
zwei Spielern errichtet werden. Der erste Spieler muss mindestens zwei Karten
des entsprechenden Monuments auslegen, der zweite Spieler mindestens drei
Karten. Mittels entsprechender Karten auf der Hand können ausliegende Monumente
auch erweitert werden. Siegpunkte erwerben die Spieler durch den Abwurf zweier
beliebiger Monument-Karten mit demselben Symbol. Der Spieler erhält dann einen
Siegpunkt für jede Karte in seiner Auslage, die das gleiche Symbol zeigt wie
das abgeworfene Kartenpaar. Durch den Abwurf von zwei identischen Symbol-Karten
kann der Spieler außerdem eine zusätzliche Aktion kaufen.
Setzt der aktive Spieler einen Geschichtsschreiber ein,
klaut er seinen Mitstreitern die oberste Karte von jeder Monumentauslage, die
aus mehr als einer Karte besteht. Jede gestohlene Karte ist einen Siegpunkt
wert. Dafür rückt auf der Wertungsleiste der Marker des entsprechenden
Monuments ein Feld vor und steigert damit den Wert des Gebäudes.
Das Spiel endet, wenn die offen ausliegenden Karten des
Nachziehstapels nicht mehr auf 3 ergänzt werden können. Dann erfolgt die
Wertung der Monumente. Die beiden Spieler mit den meisten ausliegenden Karten
eines Monuments erhalten Siegpunkte gemäß der Position der Wertungsmarker.
Weitere Punkte werden für die eingesetzten Geschichtsschreiber vergeben. Der
Spieler mit den meisten Siegpunkten hat dann gewonnen.
Meinung:
Monuments ist kein besonders komplexes Spiel,
aber dennoch bieten die Mechanismen eine gewisse Tiefe, die das Ganze zu einer
richtig guten Veröffentlichung macht. Bereits zu Beginn einer Partie
kristallisieren sich oftmals zwei unterschiedliche Philosophien heraus:
entweder ein Spieler setzt von Anfang an auf viele unterschiedliche Monumente
mit wenigen Auslage-Karten, oder ein Spieler sammelt zunächst mehrere Karten
eines Monument-Typs, um sich möglichst früh die mutmaßliche Mehrheit zu
sichern. Beide Strategien können zum Sieg führen, wobei die Sammler unbedingt
aufpassen müssen, dass nicht zwei Konkurrenten vorher das angepeilte Monument
errichten. Denn nach zwei Baumeistern ist das Monument gesperrt, und dann sind
die gesammelten Karten dieses Typs plötzlich wertlos bzw. können nur noch zum
Kauf weiterer Aktionen oder Siegpunkten verwendet werden. Die empfehlenswertere
Alternative ist somit der frühzeitige Bau verschiedener Monumente, denn
ausgebaut werden können diese später immer noch. Bei der Auslage einer
Kartenreihe (Monumentbau) sollte übrigens die höchste Karte als erstes gelegt
werden, denn bei einem späteren Gleichstand zählt immer die wertvollste Karte
als Tiebreaker. Und als erste Karte kann sie unmöglich geklaut werden. Oftmals
reicht sogar eine einzelne Karte, um bei der Mehrheitswertung dabei zu sein.
Das hängt natürlich ganz von den Mitspielern und deren Einsatz ihrer
Geschichtsschreiber ab.
Und der Einsatz dieser Geschichtsschreiber ist ungeheuer
wichtig und sollte strategisch gut überlegt sein. Je später die
Geschichtsschreiber eingesetzt werden, desto wahrscheinlicher ist eine große
Diebesbeute, aber gleichzeitig erhöhen die Schreiber ja die Wertigkeit der
Monumente. Und jede Wertigkeitserhöhung spielt den Konkurrenten gegebenenfalls
in die Karten. Ein optimales Timing ist also das A und O des Geschichtsschreiber-Einsatzes.
Die perfekte Konstellation ist selbstverständlich eine große Diebesausbeute und
gleichzeitig das Erhöhen der Monumentwerte, bei denen man selbst mitbaut. Im Übrigen
erhält der Spieler mit der höchsten Geschichtsschreiber-Wertung noch Bonuspunkte
am Ende des Spiels, was auch nicht zu verachten ist. Aber auf keinen Fall
sollte man mit dem Einsatz der Schreiber zu lange warten, denn ruckzuck ist das
Spiel zu Ende und ein Spieler konnte seine Geschichtsschreiber nicht einsetzen.
Das wird teuer, denn jeder nicht verwendete Schreiber kostet zwölf Minuspunkte,
und ein solcher Malus kann in der Regel nicht mehr kompensiert werden.
Das Abwerfen von zwei gleichen Symbol-Karten zur Gewinnung
von Siegpunkten lohnt sich meistens erst relativ spät, wenn bereits einige
Karten als Monument-Bau ausliegen. Dann rechnet sich diese Aktion aber
durchaus, zumal das Spiel bei gleich starken Spielern oftmals relativ eng
ausgeht. Zweifellos gibt es einen gewissen Glücksfaktor bei Monuments, aber dieser bezieht sich
ausschließlich auf das Ziehen der Karten, bzw. was gerade offen ausliegt.
Ansonsten dominieren Taktik und Strategie das Geschehen. Da das Grundprinzip
aber wie gesagt ziemlich einfach ist, eignet sich Monuments sowohl für Vielspieler als auch für Gelegenheitsspieler
und ansatzweise sogar für Familien. Die Altersempfehlung von 8 bzw. 10 Jahren
(unterschiedliche Angaben in der Anleitung und der Schachtel) ist vielleicht
ein bisschen optimistisch ausgefallen. Um spielerisch mithalten zu können
sollten die Protagonisten zumindest ein bisschen taktisches Verständnis haben,
was bei Acht- bis Zehnjährigen normalerweise nicht so ausgeprägt ist.
Spaß macht Monuments
aber jedem Spielertyp. Sowohl die Mechanismen als auch die etwas raue Optik
verbreiten Spielspaß, deshalb kann Monuments
unter dem Strich auch sicherlich weiterempfohlen werden.
Fazit:
Monuments ist definitiv kein Überflieger wie Terra Mystica oder Russian Railroads, aber diesen Anspruch hat das Spiel auch gar
nicht. Monuments möchte mit
eingängiger Spieltiefe unterhalten, und das gelingt dem Spiel allemal. Obwohl
das Spiel schon sieben Jahre auf dem Buckel hat, ist kein Verschleiß zu
erkennen. Monuments ist somit nach
wie vor ein gutes Spiel, das einen genaueren Blick sicherlich wert ist.
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