Autor: Tom Lehmann
Spieleranzahl: 2 - 4
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 30 - 60 Minuten
Einleitung:
In Race for the
Galaxy wetteifern zwei bis vier Spieler um die Errichtung des mächtigsten
Weltraum-Imperiums. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen stehen den
Protagonisten jede Runde diverse Aktionen zur Verfügung, die phasenweise
abgehandelt werden.
Ablauf:
Zunächst erhält jeder Spieler ein Kartendeck mit seiner
Startwelt und weiteren Handkarten. Die Startwelt jeden Spielers wird offen in
seine Auslage gelegt. Race for the
Galaxy verläuft über mehrere Runden, die jeweils in fünf Phasen unterteilt
sind. Zu Beginn einer Runde wählt jeder Spieler geheim eine Aktionskarte aus.
Dann werden diese gewählten Karten umgedreht. Lediglich die ausgewählten
Aktionen / Phasen werden von allen Spielern absolviert. Nicht-ausgewählte
Aktionen finden in der laufenden Runde nicht statt. Hat ein Spieler die
entsprechende Aktion ausgewählt, erhält er in der dazugehörigen Phase einen
Bonus.
Mit der Aktion Erkunden
werden Karten vom Nachziehstapel nachgezogen und teilweise auf der Hand
behalten. Mittels Entwickeln kann
eine Entwicklungskarte von der Hand ausgespielt werden. Beim Siedeln werden Karten mit Welten
ausgelegt. Sowohl Entwickeln als auch
Siedeln sind kostenpflichtig. Die
Kosten werden durch die Abgabe von Handkarten beglichen. In der Verbrauchen-Phase können die Spieler
Güter, die von ihren Welten produziert wurden, gegen Siegpunkte und/oder
Nachzieh-Handkarten abgeben. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass eine oder
mehrere ausliegende Karten dies ermöglichen bzw. erlauben. Mit der Aktion Produzieren werden Karten vom
Nachziehstapel unter produzierende Welten geschoben und fungieren fortan als
Güter. Karten haben somit im Spiel multifunktionale Auswirkungen. Zum einen
können sie als Handkarten ausgespielt werden, zum anderen dienen sie als
Zahlungsmittel und zum weiteren fungieren sie als Güter, wenn sie unter einer
Welt liegen.
Das Spiel endet nach der Runde, in der ein Spieler seine zwölfte
Karte ausgespielt hat (in der Auslage befindlich) oder wenn der Vorrat an
Siegpunkt-Chips aufgebraucht ist. Nun erfolgt die Schlusswertung, in der die
Spieler noch Siegpunkte für ihre errichteten Welten bzw. Entwicklungen
erhalten. Der Spieler mit den meisten Punkten hat dann gewonnen.
Meinung:
In der oben geschilderten Ablaufbeschreibung hört sich Race for the Galaxy relativ einfach an,
aber das ist es nicht. Die Veröffentlichung wurde von Pegasus nicht umsonst als
Expertenspiel eingestuft. Die Mechanismen sind separat betrachtet zwar gar
nicht mal schwer zu verstehen, aber die Kunst des Ganzen ist die Verzahnung der
verschiedenen Optionen.
Natürlich bauen alle Aspekte logisch aufeinander auf, denn
nur Welten können Güter produzieren, die mittels geeigneter Entwicklungen /
Welten verbraucht werden. Aber auch diese Logikkette hört sich einfacher an,
als sie in der Praxis ist. Um ein Gesamtverständnis für Race for the Galaxy entwickeln zu können muss erstmal die Symbolik
verinnerlicht werden, und damit haben viele Neueinsteiger ihre Probleme. Diese
„Probleme“ lösen sich jedoch im Verlauf mehrerer Partien, weil dann das
Symbolverständnis sitzt und bereits Erfahrungen gesammelt wurden, die für eine vielversprechende
Strategie durchaus von Vorteil sind.
Race for the Galaxy ist für viele Spieler nicht
unbedingt Liebe auf den ersten Blick. Die Multifunktionalität der Karten in
Verbindung mit der gewöhnungsbedürftigen Symbolik und der relativ komplexen Verzahnung
sorgen vielerorts für Überforderung und ständiges Nachfragen von Novizen, die Race for the Galaxy zum ersten mal
spielen. Der Erklärbär sollte diesbezüglich ein dickes Fell haben und im
Idealfall eine Engelsgeduld mitbringen. Aber diese Zeitinvestition lohnt sich
definitiv, denn mit zunehmender Erfahrung entwickelt sich Race for the Galaxy zu einem echten Highlight mit hohem
Wiederspielreiz.
In Verbindung mit einer angenehm kurzen Spieldauer (für
Kenner des Spiels) macht das Ganze großen Spaß und eignet sich perfekt als
komplexer Absacker eines gelungenen Spieleabends. Für viele Experten ist Race for the Galaxy eines der besten
Kartenspiele die es gibt, und ein größeres Kompliment kann eine
Veröffentlichung nicht bekommen.
Fazit:
Selten hat ein Spiel eine Neuauflage so verdient wie Race for the Galaxy. Mit sechs neuen
Startwelten und fünf überarbeiteten Karten bekommen auch Besitzer der Erstausgabe
eine ordentliche Motivation, sich die Wiederveröffentlichung zuzulegen. Wer als
Vielspieler / Experte das Spiel noch nicht hat kann sowieso bedenkenlos
zugreifen.
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