Autor: Alexander
Pfister / Andreas Pelikan
Spieleranzahl: 2 - 5
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: ca. 60 Minuten
Einleitung:
Die eindrucksvolle Landschaft der Isle of Skye überwältigt
die Augen der Besucher. Weiche Sandstrände gehen einher mit sanften Hügeln und
imposanten Gebirgsketten. Doch es war nicht immer so friedlich wie heutzutage.
Jahrhunderte zuvor konkurrierten fünf Clans um die besten Landstriche, und als
Häuptling eines dieser Clans möchtest du zum König von Isle of Skye werden.
Ablauf:
Der Spielplan wird in die Mitte gelegt und mit vier zufällig
gezogenen Wertungsplättchen bestückt. Jeder Spieler erhält einen Sichtschirm,
einen Abwurfmarker und sein Start-Landschaftsplättchen, das offen vor sich
ausgelegt wird. Anschließend werden die regulären Landschaftsplättchen in den
Stoffbeutel getan und gut durchgemischt. Isle
of Skye verläuft spieleranzahlabhängig über fünf oder sechs Runden, die in
folgende Phasen untergliedert sind:
- Einkommen
- Landschaftsplättchen ziehen und Preise festlegen
- Plättchen entfernen
- Plättchen kaufen
- Bauen
- Rundenende und Wertung
Zunächst erhält jeder Spieler das Einkommen für seine Burg
(5 Gold) sowie ein zusätzliches Gold für jedes Plättchen mit Whiskeyfässern,
das über eine Strasse mit der eigenen Burg verbunden ist. Ab der dritten Runde
gibt es noch ein weiteres Gold für jeden Mitspieler, der auf der Wertungsleiste
weiter vorne steht. Nun zieht jeder Spieler drei Landschaftsplättchen aus dem
Stoffbeutel und platziert sie offen vor den Sichtschirm. Hinter dem Schirm
ordnen die Spieler zwei Plättchen jeweils einen Geldbetrag und einem Plättchen
den Abwurfmarker zu. Dann werden die Sichtschirme entfernt. Ebenfalls entfernt
wird nun das Landschaftsplättchen, das dem Abwurfmarker zugeordnet ist.
Anschließend darf jeder Spieler genau ein Plättchen eines
Mitspielers kaufen. Dafür erhält der entsprechende Spieler die Kosten vom
Käufer, und außerdem bekommt er sein eigenes Geld zurück, das den Preis
festgelegt hat. Nicht gekaufte Plättchen dürfen die Spieler behalten,
allerdings müssen sie dafür das selbst festgelegte Preisgeld abgeben.
In der Bauphase dürfen die Spieler ihre gekauften/behaltenen
Landschaftsplättchen an ihr Gebiet anlegen. Am Ende einer Runde kommt es zur
Wertung gemäß des aktuell gültigen Wertungsplättchens. Die Art der Wertung(en)
ist vielfältiger Natur. Beispielsweise erhalten die Spieler einen Siegpunkt für
jedes Schaf im eigenen Clangebiet oder Siegpunkte für abgeschlossene Gebiete
oder oder oder. Nach der letzten Runde/Wertung erhält jeder Spieler noch
Bonuspunkte für Plättchen mit einer Schriftrolle, die er in sein Clangebiet
eingebaut hat. Der Spieler mit den meisten Punkten hat dann gewonnen.
Meinung:
Herzlichen Glückwunsch für die Auszeichnung zum „Kennerspiel
des Jahres“. Diesen Preis hat sich Isle
of Skye redlich verdient. Das Spiel bietet trotz einfacher Regeln jede
Menge Tiefe und einen absolut originellen Versteigerungsmechanismus. Und
aufgrund der ständig steigenden Einnahmen ändern sich natürlich auch die Preise,
die für lukrative Plättchen verlangt werden können. Abhängig von der eigenen
finanziellen Situation werden primär in der letzten Runde teilweise
richtiggehende Mondpreise aufgerufen, und diese Taktik kann sich lohnen. Zwar
sind fünf Gold am Ende einen Siegpunkt wert, aber dennoch kann sich die
Investition von viel Geld bezahlt machen, wenn das Landschaftsplättchen unter
Umständen mehrfach punktet.
In der ersten Runde sollten die Spieler hingegen eher
vorsichtig zu Werke gehen. Da mindestens ein bis zwei Gold für eine
Ersteigerung zurückgehalten werden sollte, ist der Preis für die eigenen
Plättchen entsprechend billig. Wie gesagt steigern sich die Preise aber von
Runde zu Runde, und solange man nicht allzu weit hinter den Konkurrenten zurück
liegt, sollte man nicht die Nerven verlieren, wenn die Gegner mehr Punkte auf
dem Konto haben. Dafür gibt es schließlich mehr Geld in der Einkommensphase,
und jedes Gold kann letztendlich spielentscheidend sein.
Auf den ersten Blick erinnert Isle of Skye an Carcassonne,
aber de facto hat das Spiel wenig mit diesem Klassiker gemein. Beides sind
Legespiele – das war´s aber auch schon. Isle
of Skye ist wesentlich vielfältiger und aufgrund der wechselnden
Wertungsplättchen abwechslungsreicher als Carcassonne.
Außerdem sind die Wertungen ohnehin eher mit Kingdom Builder verwandt. Aufgrund des leicht zugänglichen
Spielprinzips eignet sich Isle of Skye
sowohl für Vielspieler als auch für Familien und Gelegenheitsspieler. Die
wenigsten Spiele sprechen ein derart breitgefächertes Publikum an, und auch
dieser Faktor dürfte bei der Prämierung zum „Kennerspiel des Jahres“ eine nicht
zu unterschätzende Rolle gespielt haben. Großes Kompliment an die Autoren und
den Verlag, dass sie so viele Spielertypen unter einen Hut gebracht haben.
Der Spielspaß von Isle
of Skye ist hervorragend. Sämtliche Partien sind kurzweilig und meistens
spannend bis zum Schluss. Allerdings ist diesbezüglich anzumerken, dass das
Spiel mit steigender Spieleranzahl an Klasse gewinnt. Zu zweit fehlt ehrlich
gesagt die Breite in der Konkurrenz, aber bereits ab drei Spielern wird es
deutlich interessanter.
Fazit:
Der Titel „Kennerspiel des Jahres“ darf keinesfalls mit dem
„Deutschen Spielepreis“ verwechselt werden. Letztere Prämierung richtet sich in
der Regel ganz klar an hochkomplexe Veröffentlichungen für Vielspieler. Das „Kennerspiel
des Jahres“ hingegen ist zumeist ein anspruchsvolleres Familienspiel, das auch
von Experten geschätzt wird. Diese Vorgabe erfüllt Isle of Skye in vollem Maße, und daher ist die begehrte Auszeichnung
auch absolut berechtigt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen