Autor: Donald X. Vaccarino
Spieleranzahl: 2 - 4
Alter: ab 13 Jahren
Spieldauer: ca. 30 Minuten
Einleitung:
Endlich gibt es wieder Futter für ausgehungerte Dominion Fans. Blütezeit ist die Wiederveröffentlichung der ursprünglich dritten
Erweiterung, die lange Zeit nur für utopische Mondpreise erhältlich war. Mit Blütezeit erhält das Geld eine
Frischzellenkur, und auch die neue Punktekarte Kolonie sorgt für neue Begehrlichkeiten. Da das Basisspiel jedem
Spieler bekannt sein dürfte, wird im folgenden Ablaufblock ausschließlich auf
die neuen Elemente eingegangen. Wer Dominion
noch nicht kennt, sollte zunächst die Rezension zum Basisspiel inkl. Intrige und Gilden lesen. Dieses Review findet Ihr unter http://brettspieler1.blogspot.de/2015/06/dominion-die-intrige-die-gilden.html.
Ablauf:
Dominion Blütezeit beinhaltet 250 Königreichkarten, 12 Geldkarten (Platin) und 12 Punktekarten (Kolonie). Weiterhin enthalten sind 31
Siegpunktmarker aus Metall, 8 Geldmarker, 1 Handelsrouten-Tableau und 8
Spieler-Tableaus mit verschiedenen Motiven.
Die wichtigste Neuerung ist die Einführung von Platin und Kolonie. Platin kostet 9
Geld und hat einen Wert von 5 Geld. Kolonien
kosten 11 Geld und bringen 10 Siegpunkte. Ebenfalls neu ist das Element der
metallenen Siegpunktmarker, die durch verschiedene Königreichkarten erworben
werden. Die Marker werden auf dem Spieler-Tableau gesammelt und bringen dem
Besitzer am Spielende entsprechende Punkte ein. Wird mit der Karte Handelsroute gespielt, wird in der
Vorbereitung je ein Geldmarker auf jeden Punktekarten-Stapel platziert. Wird im
Spiel die erste Karte eines solchen Stapels genommen, wird der Geldmarker auf
das Handelsrouten-Tableau umgeschichtet und bringt den Besitzern der Handelsroute-Karten
beim Ausspielen entsprechend viel virtuelles Geld.
Blütezeit führt des Weiteren einige neue
Geld-Königreichkarten ein. Diese Karten beinhalten beim Ausspielen/Bezahlen
zusätzliche Vorteile bzw. Ersparnisse, z.B. kostet jede Aktionskarte zwei Geld
weniger, wenn unter anderem mit dem Steinbruch
bezahlt wird. In der Kaufphase müssen alle Geldkarten, die in einem Zug
eingesetzt werden sollen, vor dem ersten Kauf und einzeln ausgelegt werden.
In Partien mit der neuen Punktekarte Kolonie endet das Spiel alternativ am Ende des Zugs eines Spielers,
wenn der Vorratsstapel Kolonie
aufgebraucht ist. Ansonsten gelten weiterhin die Bestimmungen des Basisspiels. Blütezeit ist eine Dominion Erweiterung und kann nur zusammen mit einem Basisspiel
oder dem Basiskartenset gespielt werden. Eine Kombination mit allen bisher
erschienenen Ausgaben/Erweiterungen ist natürlich problemlos möglich.
Meinung:
Endlich hat das Warten auf diese langersehnte Wiederveröffentlichung
ein Ende, denn Blütezeit ist
vielleicht die bislang beste Erweiterung zum Erfolgsspiel von Donald Vaccarino.
Wie bei Dominion Abenteuer bereits
erwähnt, ist die Vorfreude auf Dominion
Veröffentlichungen fast schon vergleichbar mit der Euphorie beim Erscheinen
neuer Harry Potter Bücher, und alle Fans, die Blütezeit noch nicht besitzen, dürfen sich jetzt freuen wie ein
Schnitzel. Denn diese Erweiterung bietet den Spielern einige neue Elemente,
ohne dabei das bewährte Grundprinzip zu verändern.
Platin läuft Gold den Rang ab, und Provinzen
sind im Vergleich zu Kolonien kaum
mehr wert als früher die Herzogtümer
in Relation zu den einstmals mächtigsten Punktekarten. Dementsprechend ändert
sich der spielerische Fokus vieler Akteure, die nun mehr Wert auf Geldkarten
legen, um damit schnellstmöglich das begehrte Platin zu erwerben. Denn ohne Platin
wird es verdammt schwer, die punkteträchtigen Kolonien zu kaufen, die immerhin stolze 11 Geld kosten. In Verbindung
mit dem hochwertigen Platin kommt dem
Dieb aus dem Basisspiel eine wichtige
Rolle zu. Kaum eine Aktion sorgt für soviel Schadenfreude bzw. Unmut als der
Diebstahl einer Platin-Karte :-)
Doch nicht nur Platin
ist wichtig. Auch die Geld-Königreichkarten sind erfahrungsgemäß äußerst
begehrt, vor allem die Schmuggelware
und der Hort. Die Bank hingegen wird relativ selten
gekauft, weil sie in Relation zum Kaufpreis (7 Geld) zu wenig Ertrag abwirft (1
Geldwert pro Geldkarte, die gerade im Spiel ist). Andererseits kann der Wert
massiv steigen, wenn Karten wie die Schmiede die Kartenanzahl extrem erhöhen.
Dann sieht das Ganze schon anders aus. Insofern sollte man immer alle möglichen
Kombinationen und Abhängigkeiten im Hinterkopf haben und dementsprechend die
eigene Strategie ausrichten.
Beliebt und empfehlenswert sind auch Bischoff und vor allem Denkmal,
die ihren Besitzern beim Ausspielen Siegpunktmarker bescheren. Kleinvieh macht
auch Mist, und im Fall der genannten Karten ist das Vieh gar nicht mal so
klein, sondern eher mittelgroß ;-)
Fazit:
An Blütezeit gibt
es spielerisch rein gar nichts auszusetzen. Die Karten sind äußerst intelligent
konzipiert, überwiegend gut ausbalanciert und aus dem Dominion-Universum nicht mehr wegzudenken. Einziger Kritikpunkt der
Erweiterung ist die Menge der Karten. Frei nach dem Motto beim Metzger: „darf es
ein bisschen mehr sein"? Ja, gerne! Aufgrund der Klasse des Spiels und des
überragenden Spielspaßes kann Blütezeit
selbstverständlich voll und ganz weiterempfohlen werden. Dominion ist und bleibt einfach ein super Spiel, das mit dieser
Erweiterung noch mehr aufgewertet wird.
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