Autor: Andrew Fischer
/ Nathan Hajek
Spieleranzahl: 1 – 4
Alter: ab 14 Jahren
Spieldauer: 120 – 180 Minuten
Einleitung:
In der Brettspielumsetzung des beliebten Konsolenklassikers Fallout erkunden ein bis vier Spieler
das postapokalyptische Ödland, bei dem tödliche Gegner hinter jeder Ecke
lauern. Im Verlauf einer Partie bestehen die Protagonisten etliche
Herausforderungen, erfüllen Quests und sammeln Erfahrung, um letztendlich mit
einer vorgegebenen Einflusspunktzahl das Szenario zu gewinnen.
Ablauf:
Zunächst einigen sich die Spieler auf ein Szenarium und platzieren
den entsprechenden Szenariobogen in den oberen Spielbereich. Anschließend wird
der Spielplan anhand des Szenariobogens erstellt und zentral ausgelegt.
Sämtliche benötigte Utensilien (Marker, Karten) werden bereitgelegt. Jeder
Spieler wählt einen Überlebenden aus und erhält ein eigenes Spielertableau (für
die Aktualisierungen von Erfahrung und Schäden, erhaltene Marker,
Inventarslots).
Fallout verläuft über mehrere Runden. In
seinem Zug kann der aktive Spieler bis zu zwei Aktionen ausführen. Als Optionen
stehen ihm folgende Möglichkeiten zur Verfügung:
- Erkunden (angrenzende Landschaften aufdecken)
- Bewegen
- Quest erfüllen (nur möglich, wenn kein Gegner am Ort ist)
- Begegnung
- Kampf (Achtung: richtige Körperpartien treffen)
- Rasten (benutzte Karten reaktivieren und Lebenspunkte regenerieren)
Erfüllbare Quests liegen offen aus und beinhalten
verschiedene Ziele mit unterschiedlichen Voraussetzungen. Für erfüllte Quests
erhalten die Spieler diverse Belohnungen. Um Begegnungen abzuschließen müssen
unterschiedliche Proben abgehandelt werden, die durch Würfeln entschieden
werden. Handel (Kaufen bzw. Verkaufen) ist bei Fallout ebenfalls möglich. Als Zahlungsmittel dienen Kronkorken.
Gekaufte Karten sind Bestandteil des eigenen Inventars. Kämpfe mit Gegnern
werden ebenfalls durch Würfeln entschieden. Im Verlauf eines Kampfes kann ein
Spieler auch Schaden nehmen. Auch Strahlungsschäden werden im Verlauf einer
Partie erlitten. Im Gegensatz zu regulären Schäden regeneriert sich das
Strahlungslevel im Todesfall nicht. Ziel der Partie ist das Sammeln von
Einflusspunkten, die man durch Agendakarten erhält. Wer zuerst die vorgegebene Einflussanzahl
erreicht hat, gewinnt die Partie.
Meinung:
Vorab möchte ich anmerken, dass ich die Fallout-Videospiele nicht kenne und demzufolge auch nicht beurteilen
kann, inwieweit das Brettspiel der digitalen Vorlage gerecht wird. Viele andere
Spieler haben jedoch gesagt, dass es eine sehr gelungene Umsetzung sein soll,
die den Flair und die Atmosphäre der Konsolenspiele richtig gut einfängt.
Unabhängig von den Nicht-Kenntnissen der PC-Spiele halte ich
Fallout für eine ausgezeichnete
Veröffentlichung. Als Protagonist kommt man sich wirklich wie im Ödland vor und
ist gespannt auf die vielen Herausforderungen, die einen im Verlauf einer
Partie erwarten. Zu Beginn stehen natürlich viele Bewegungen und Erkundungen im
Vordergrund. Und je nach umgedrehten Landschaftsplättchen werden sehr schnell
diverse Kämpfe fällig. Auch frühzeitige Begegnungen sind denkbar und durchaus
empfehlenswert. Und selbstverständlich sollte man immer eine Quest erfüllen,
wenn dies möglich ist.
Hinsichtlich der Regeln ist Fallout – Das Brettspiel nicht sonderlich komplex. Die
Möglichkeiten sind überschaubar, und damit ist die Veröffentlichung auch ein
guter Einstieg für Abenteurer-Neulinge. Also kein Vergleich zu Schwergewichten
wie Mage Knight, das zwar genial ist
aber aufgrund der vielen Detailregeln ausschließlich Experten anspricht.
Fallout spielt sich flüssig und ist
durchgehend spannend. Die Storyline ist gut und baut eine tolle Atmosphäre auf.
Aber Fallout ist kein
Strategiespiel. Dessen sollten sich alle Interessenten bewusst sein! Fallout ist vielmehr ein Ami-Style thematisches
Spiel, bei dem auch das Glück eine große Rolle spielt. Und bei schlechten
Würfelergebnissen sollte man schon eine gewisse Frustresistenz besitzen, wenngleich
Fallout bei weitem nicht so schwer
zu gewinnen ist wie beispielsweise Arkham
Horror und Co.
Überraschenderweise funktioniert das Ganze am Besten als
Solospiel. Das liegt daran, dass es eigentlich keine direkten Koop-Regeln gibt,
wenn mehrere Abenteurer eine Partie spielen. Dann gewinnt der Spieler, der als
Erstes die erforderliche Punkteanzahl an Einfluss erreicht, was nicht jedem
Teamplayer-Freund gefällt. Ansonsten ist noch anzumerken, dass ein paar
Szenarien mehr erfreulich gewesen wären, aber durch den modularen Aufbau der
Landschaftsplättchen besitzt Fallout
trotzdem einen guten Wiederspielreiz. Insgesamt betrachtet ist die
Veröffentlichung aufgrund der Spannung und des Spielspaßes eine bedenkenlose
Weiterempfehlung wert.
Fazit:
Wer Abenteuerspiele mag und kein Problem mit einem erhöhten
Glücksfaktor hat, kann bei Fallout – Das
Brettspiel sicherlich zuschlagen. Das Spiel mag zwar optisch nicht
jedermanns Geschmack sein, aber der Spielspaß ist super und die Atmosphäre allgegenwärtig.
Daumen hoch!
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