Autor: Benjamin Schwer
Spieleranzahl: 1 – 4
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 45 – 75 Minuten
Einleitung:
Um sich auf seinen wohlverdienten Ruhestand vorzubereiten
sucht der weise König Thedorius einen würdigen Nachfolger für die Regentschaft
über das Königreich Emara. Doch um die Bürger des kleinen Reichs von sich
überzeugen zu können müssen die ambitionierten Thronanwärter nicht nur die
Zuwanderung forcieren, sondern auch genügend Wohnraum zur Verfügung stellen.
Ablauf:
Crown of Emara beinhaltet zwei Spielpläne, die aus
jeweils vier Teilen zusammengestellt werden. Dabei handelt es sich um die
Bereiche „Land“ und „Stadt“. Beide Spielpläne erlauben den Protagonisten
verschiedene Aktionsmöglichkeiten, doch dazu später mehr.
Nachdem die Spielpläne in die Mitte gelegt und mit allen
benötigten Materialien bestückt wurden, erhält jeder Spieler ein Kartendeck mit
neun Aktionskarten sowie ein eigenes Spielertableau. Der aktive Spieler legt in
seinem Zug eine Handkarte auf einen freien Slot seines Tableaus. Die
Ablageplätze erlauben Bewegungen von exakt 1, 2 oder 3 Schritten. Nun wählt der
Spieler einen Bereich (Stadt oder Land) aus und bewegt seinen Meeple um
entsprechend viele Felder im Uhrzeigersinn. Auf dem Zielfeld erhält er im Landbereich
Rohstoffe oder er backt ein bereits im Besitz befindliches Getreide zu einem
Brot. Außerdem kann er einen Handwerker gegen Abgabe von Ressourcen einsetzen,
um in späteren Besuchen eine zusätzliche Ressource zu erhalten.
Im Stadtbereich kann der Spieler in der Kirche eine Spende
durchführen um Bücher und Gunstplättchen zu erhalten. In der Burg bekommt er
einen Siegelring gegen Abgabe von geforderten Rohstoffen und darf für ein Buch
sein Haus fünf Felder auf der Wertungsleiste vorrücken. Auf dem Markt gibt es Bürgerpunkte
für Bücher sowie Goldmünzen zum Austausch gegen Rohstoffe. Die Baustelle
erlaubt die Weiterbewegung von Bürgern und Häusern auf der Wertungsleiste gegen
die Abgabe von Broten und Ressourcen. Weiterhin können im Stadtviertel Berater
angeworben werden, die einmalige und ständige Boni gewähren. Adelige können
generell „gekauft“ werden und gewähren Bürgerpunkte. Die ursprünglich
ausgespielte Handkarte im Slot beinhaltet ebenfalls unterschiedliche Vorteile.
Die Aktionsreihenfolge im Spielzug ist in der Ausführung dem Spieler
überlassen.
Crown of Emara endet nach der sechsten Runde wenn
die Protagonisten zum zweiten Mal ihren Aktionskartenstapel durchgespielt
haben. Dann erfolgt die Schlusswertung, in der die Spieler noch Bürger- oder Baupunkte
für verbliebene Ressourcen erhalten. Jetzt werden die Bürger- und Baupunkte der
Spieler verglichen. Der niedrigere Wert ist das Endergebnis. Wer nun die
meisten Punkte aufweisen kann, gewinnt das Spiel.
Meinung:
Mit Crown of Emara
ist Benjamin Schwer ein echter Volltreffer gelungen, der meiner Meinung nach
sogar das Potential zum Kennerspiel des Jahres hat. Natürlich ist das Thema
altbekannt und schon x-mal dagewesen, aber für ein lupenreines Eurogame eignet
es sich nun mal ideal. Und schließlich kommt es sowieso größtenteils auf den
Spielspaß an, und dieser wird bei Crown
of Emara ganz groß geschrieben.
Das Prinzip der beiden Spielpläne ist hervorragend aufgebaut
und stellt die Spieler oftmals vor die schwierige Entscheidung, in welchem
Bereich sie ihre Figuren bewegen wollen. Natürlich bietet die Stadt viel mehr
Optionen, aber diese Möglichkeiten können vielerorts nur mit den entsprechenden
Rohstoffen ausgereizt werden. Und Ressourcen erhält man neben Aktionskarten
größtenteils auf dem Land. Grundsätzlich ist es sicherlich von Vorteil ein paar
Handwerker angestellt zu haben, aber auch das kostet Ressourcen, die sich nur
langsam „refinanzieren“.
Letztendlich gilt bei Crown
of Emara das Gleiche wie bei vielen Eurogames: die Spieler wollen viel
machen, aber Alles geht nicht. Also muss eine vernünftige Strategie
ausgetüftelt werden, um mit den drei Aktionshandkarten in einer Runde das
optimale Ergebnis rauszuholen und sich im Idealsfall langfristig gut
aufzustellen. Diese Überlegungen machen jedem Eurogamer gigantischen Spielspaß
und sorgen für kräftiges Kopfzerbrechen. Vom Komplexitätsgrad ist Crown of Emara ein bisschen über Village angesiedelt, das optisch übrigens
ähnlich konzipiert ist. Das wiederum ist keine große Überraschung, denn für die
Illustration beider Spiele ist der gleiche Illustrator (Dennis Lohausen)
verantwortlich. Und sowohl die Symbolik als auch die Spielanleitung sind
absolut gelungen und lassen keine Fragen offen.
Last not least sollte vielleicht noch erwähnt werden, dass
sich auch nach mehreren Partien kein sogenannter „Königsweg“
herauskristallisiert hat. Und das ist ein äußerst wichtiger Faktor, denn so
führen viele Wege zum Sieg, was sich selbstverständlich positiv auf den
Wiederspielreiz auswirkt.
Fazit:
Kompliment an Herrn Schwer und den Pegasus Verlag zu dieser
ausgezeichneten Veröffentlichung. Crown
of Emara ist perfekt auf die Klientel der Brettspielkenner zugeschnitten
und erfreut deren Herzen auf ganzer Linie. Wer gerne Village und ähnlich komplexe Veröffentlichungen spielt, kann hier
bedenkenlos zuschlagen.
Danke für die schöne Rezension. Wenn ich das nächste mal beim Vedes bin werde ich mir das Spiel auf jeden Fall ansehen
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