Autor: Thomas Rofidal / Antoine Morfan
Spieleranzahl: 3 - 18
Alter: ab 18 Jahren
Spieldauer: 30 – 60
Minuten
Einleitung:
In der Brettspielumsetzung der beliebten US-Serie Breaking Bad schlüpfen drei bis acht Spieler
in die Rolle eines Drogenbosses oder in die Rolle eines Agenten der DEA (Drug
Enforcement Administration). Ziel der Kriminellen ist der Verkauf von Blue Sky,
während die Bundesagenten sämtliche Labore der Drogenhersteller schließen
müssen.
Ablauf:
Zunächst wählt jeder Spieler einen Charakter und erhält den
entsprechenden Charakterbogen. Bei der Auswahl ist zu beachten, dass die
gewählten Charaktere mindestens drei verschiedenen Teams angehören. Die
Charakterbögen definieren unter anderem die individuellen Sonderfähigkeiten
sowie die Lebensenergie und die Blue Sky Lagerkapazität der Kriminellen. In die
Mitte des Tischs werden anschließend die Team-Tableaus platziert.
In seinem Zug muss der aktive Spieler zwei Aktionen
ausführen. Alle Spieler können eine Karte von ihrem eigenen Team-Kartenstapel
ziehen oder eine Handkarte ausspielen oder die Sonderfähigkeit des eigenen
Charakters nutzen. Kriminelle können außerdem noch ein Labor in Betrieb nehmen
(dazu wird eine Chemikerkarte benötigt), Blue Sky herstellen, Blue Sky
verkaufen und einen Chemiker von einem Labor entfernen. Steht ein Krimineller
unter Beobachtung der DEA, kann er jedoch unter Umständen auf frischer Tat
ertappt werden und wandert ins Gefängnis. Gegen Abgabe von Blue Sky Kristallen
oder Handkarten oder einem Lebenspunkt darf der aktive Spieler eine
Zusatzaktion ausführen.
Im Verlauf einer Partie können feindliche Drogenteams auch
Bündnisse eingehen bzw. diese durch Verrat lösen. In einem solchen Fall können
sich zwei kriminelle Teams beispielsweise ein Labor und einen Chemiker teilen
und/oder sich bei Schusswechseln gegenseitig unterstützen. Diverse Aktionen
erhöhen die Bedrohungsstufe eines Teams. Diese Stufe ist insofern wichtig, weil
einige Karten einen erhöhten Bedrohungsgrad benötigen. Gleiches gilt für die
Fahndungsstufe der DEA, die wiederum von den Bedrohungsstufen der Kriminellen
abhängen. Viele Karteneffekte der DEA haben massive Auswirkungen auf die
Kriminellen. Durch Abgabe einer Handkarte „Better
Call Saul“ kann solch ein Effekt abgewehrt werden.
Die Partie endet, wenn nur noch ein Team im Spiel ist oder
ein Team die benötigte Menge an Blue Sky verkauft hat oder die DEA alle Labore
dichtgemacht hat. Das entsprechende Team (bzw. der Einzelspieler, wenn ein Team
nur aus einem Mitglied besteht) hat dann gewonnen.
Meinung:
In der Spielerszene haben Lizenzprodukte oftmals keinen
guten Ruf, weil in vielen Fällen einfach ein langweiliger Mechanismus durch
einen großen Namen überdeckt wird (z.B. The
Walking Dead). Das trifft auf Breaking
Bad – Das Brettspiel nicht zu. Das Spiel ist atmosphärisch und passt sich
dem Flair der Serie relativ gut an.
Aber wie sieht es mit dem Spielspaß aus? Ist dieser ebenfalls
gelungen? Nun ja … an dieser Frage scheiden sich die Geister. Fakt ist, dass
die Spielprinzipien funktionieren und durchaus Spielfreude entfachen.
Voraussetzung ist aber, dass man ein Faible für diese Art von Spiel mitbringen
sollte. Vor allem im Lager der Kriminellen sind Bündnisse durchaus von Vorteil,
und wer sich in die Rolle seines Charakters reinversetzen kann, wird definitiv
mehr Spaß haben als ein nüchterner Siegpunktoptimierer, denn für diese Klientel
ist Breaking Bad nicht geeignet.
Breaking Bad ist eher ein Spiel für Fans von La Cosa Nostra und ähnlichen
Veröffentlichungen. Das liegt natürlich zum einen am Thema und zum anderen an
eventuellen Absprachen. Und Absprachen sollten auch innerhalb von Teams
getroffen werden wenn es mehrere Mitglieder gibt. Reden darf man über alles,
aber die Karten konkret verraten oder anschauen darf man nicht (eine Ausnahme
ist lediglich Walter Whites Sonderfähigkeit). Aber durch Winke mit dem
Zaunpfahl können Handkarten auch verraten werden ohne die Regel zu brechen, und
das ist eigentlich gegen die Intension des Spiels. Dieses Problem tritt
allerdings bei vielen kommunikativen Spielen auf (z.B. The Game usw.). lange Rede, kurzer Sinn: wer die beschriebenen
Mechanismen mag, dürfte Breaking Bad –
Das Brettspiel wahrscheinlich mögen. Wer das Spielprinzip jedoch ablehnt,
braucht über eine Anschaffung erst gar nicht nachzudenken.
Alles in allem ist Breaking
Bad eine gute Brettspielumsetzung der Serienvorlage. Wahrscheinlich wäre
noch mehr drin gewesen, aber für die limitierten Möglichkeiten ist das Ganze absolut
okay.
Fazit:
Ein ultimativer Überflieger ist Breaking Bad – Das Brettspiel zwar nicht, aber wer ein Fan der
Serie ist und obendrein kommunikative Spiele mag, sollte der Veröffentlichung
durchaus eine Chance geben und sich ein eigenes Bild machen.
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