Autor: Keith
Piggott
Spieleranzahl:
2 - 4
Alter:
ab 12 Jahren
Spieldauer:
60 - 90 Minuten
Einleitung:
Der Goldene Fluss schlängelt sich durch das
Reich von Rokugan. Als Klans nutzen 2-4 Spieler die vielfältigen Möglichkeiten
der Gebiete auf dem Spielplan. Wer am Ende der zweiten Ära die meisten
Siegpunkte hat gewinnt das Spiel und wird erfolgreichster Klan dieser Partie.
Ablauf:
Zunächst wird der Spielplan in die Mitte
gelegt und mit allen dazugehörigen Plättchen bestückt. Alle weiteren Utensilien
wie Handelswaren und Kundenkarten werden neben dem Plan bereitgelegt. Jeder
Spieler repräsentiert einen Klan und erhält dessen Klantafel sowie eine
Klanfigur, 22 Marker, 3 Schiffe und zwei Kundenkarten. Jeder Spieler startet
mit seinen beiden regulären Schiffen und einem Startkapital von mindestens 7
Koku (=Geld). Weiterhin verfügt jeder Spieler zu Beginn über zwei göttliche
Günste mit denen im Verlauf des Spiels die Würfel verändert werden können. Last
not least würfelt jeder Spieler seinen Würfel.
Am
Goldenen Fluss
verläuft über vier Phasen, die jeder Spieler am Stück durchläuft. In der
Gunstphase kann göttliche Gunst abgegeben werden um das Würfelergebnis zu
erhöhen oder zu verringern. Anschließend folgt die Aktionsphase in welcher der
aktive Spieler eine Aktion ausführt. In der Meisterschaftsphase darf der
Spieler Ziele markieren, die er in seinem Zug erfüllt hat. Dafür erhält er
Siegpunkte. Am Schluss seines Spielzugs würfelt der Spieler seinen Würfel neu
und kann jetzt schon überlegen, was er beim nächsten Mal machen will.
Das Kernstück der Phasen ist natürlich die
Aktionsphase. Hier hat der Spieler folgende Möglichkeiten:
- Bauen
- Segeln
- Ausliefern
Beim Bauen nimmt er ein ausliegendes
Bauplättchen und bezahlt einen Bauplatz in der Region seines Würfelergebnisses.
Er legt das Bauwerk aus, markiert es mit einem seiner Marker und rückt auf der
entsprechenden Einflussleiste vor. Beim Segeln rückt er ein eigenes Schiff so
viele Flussabschnitte nach unten wie es sein Würfel anzeigt. Dann erhält er die
Boni der vier angrenzenden Häfen. Besitzer von Bauwerken erhalten dabei
ebenfalls einen Bonus. Beim Ausliefern darf der Spieler einen Kunden bedienen.
Dazu muss die Handkarte mit dem Würfelergebnis übereinstimmen und die geforderten
Ressourcen werden abgegeben. Anschließend werden zwei neu Kundenkarten
nachgezogen und eine Karte von der Hand abgeworfen. Belieferte Kunden gewähren
ggf. dauerhafte Vorteile und bringen am Schluss Siegpunkte ein.
Wenn alle Bauwerke der ersten Ära gebaut
wurden erhalten die Spieler den Bonus aller ihrer Bauplätze. Nach der zweiten
Ära endet das Spiel mit einer Schlusswertung, in der es noch Siegpunkte für die
Einflussleisten und die bedienten Kunden gibt. Der Spieler mit den meisten
Punkten hat dann gewonnen.
Meinung:
Am Goldenen
Fluss
ist eine rundum gelungene Veröffentlichung, die ich als relativ einfaches
Kennerspiel charakterisieren würde. Da es nur drei Aktionsmöglichkeiten gibt
ist das Spiel sehr zugänglich und leicht zu verstehen. Allerdings muss
unbedingt verinnerlicht werden, dass der Würfel bzw. dessen Ergebnis für alle
Optionen entscheidend ist. Das ist der einzige Punkt, bei dem es manchmal zu
Missverständnissen kommt. Ansonsten läuft das Spiel sehr rund und auch die
angegebene Spieldauer ist realistisch (was nicht bei allen Brettspielen der
Fall ist).
Zugänglichkeit und wenig Auswahlmöglichkeiten
hören sich zunächst einfach an, aber Am
Goldenen Fluss ist dennoch kein Selbstläufer. Die Spieler sollten definitiv
einen Plan haben und auch langfristig verstehen wie man letztendlich an viele
Siegpunkte kommt. Und dabei spielen die Einflussleisten eine nicht unerhebliche
Rolle. Vor allem mit einem Ältesten sind hier am Schluss viele Punkte
abzugrasen. Gleiches gilt für die Meisterschaften. Wenn möglich sollten diese unbedingt
abgeschlossen werden.
Am Anfang einer Partie ist es jedoch klar,
dass die Spieler günstig bauen möchten. Ebenfalls klar ist, dass manche
Kundenkarten frühe Vorteile bringen. Wer die entsprechenden Ressourcen hat und
die passende Region gewürfelt hat sollte schnellstmöglich die entsprechende
Auslieferung machen. Älteste hingegen sollte man lieber später beliefern. Dann
kann man auch besser abschätzen ob sie sich wirklich lohnen (denn das hängt ja
von der Position auf der jeweiligen Einflussleiste ab). Erfahrene Spieler
können auch mit der Mini-Erweiterung Klanlegenden spielen. Dabei hat jeder Klan
einen individuellen Vorteil. Viel komplizierter wird Am Goldenen Fluss damit aber nicht.
Das Spiel macht Spaß und ist sicherlich eine
Weiterempfehlung wert. Für die oberste Liga reicht es aber nicht. Ich
persönlich würde übrigens auch empfehlen, das Spiel mit drei oder vier Spielern
zu zocken. Dann ist das Gerangel um die Bauplätze größer und es ist gefühlt
mehr los auf dem Fluss. Trotzdem finde ich es schade, dass es keine
Solovariante gibt. Das ist heutzutage bei den meisten Spielen fast schon
üblich. Die Haptik ist gut und die Symbolik verständlich. Lediglich die
Spielerfigur wirkt etwas antiquiert. Was mir nicht gefallen hat ist das Inlay.
Das sieht zwar schick aus wie bei einer Pralinenschachtel, aber es nimmt
unnötig viel Platz weg, und wenn die einzelnen Komponenten in separaten
Ziptüten verstaut sind, dann sind diese gar nicht mal so einfach
unterzubringen.
Fazit:
Insgesamt ist Am Goldenen Fluss ein solides, gelungenes und gutes Spiel. Es muss
nicht immer hochkomplex sein. Auch ein seichteres Kennerniveau kann großen Spaß
machen, und Am Goldenen Fluss ist
das beste Beispiel dafür.
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