Autor:
Rob Daviau / Eric M. Lang / Marco Portugal
Spieleranzahl:
1 - 5
Alter:
ab 12 Jahren
Spieldauer:
ca. 90 - 120 Minuten pro Episode
Einleitung:
Nach den großen Erfolgen der ersten beiden Cthulhu: Death May Die Staffeln veröffentlicht
CMON in Zusammenarbeit mit Asmodee nun zwei weitere Seasons, die den Wahnsinn
an gänzlich neue Orte bringen. In dieser Rezension wird Staffel 4 vorgestellt
und besprochen. Endgegner der Erweiterung ist der Große Alte Nyarlathotep, der
auch als „Der Flüsterer im Dunkeln“ bekannt ist.
Ablauf:
Vorab-Info: in dieser Rezension wird primär
auf die Neuerungen von Staffel 4 eingegangen. Grundkenntnisse des Basisspiels
werden dabei vorausgesetzt. Gespielt wurde die Erweiterung mit dem Original
Grundspiel (Season 1) Cthulhu: Death May
Die.
Death
May Die
Staffel 4 beinhaltet sechs neue Episoden, sechs neue Ermittler, einen neuen
Großen Alten (Nyarlathotep) sowie etliche neue Monster. Insgesamt liegen der
Staffel 28 Miniaturen bei. Weiterhin gibt es 17 doppelseitige Spielplanteile
und ein Tableau des Unbekannten, das neue bzw. erweiterte Mechanismen in das Cthulhu-Universum einführt. Last not
least gibt es die entsprechenden Karten zu den Monstern, vier neue Psychosen
sowie verschiedene neue Karten mit denen der Schwierigkeitsgrad von Cthulhu: Death May Die verändert werden
kann.
Grundsätzlich können alle neuen Episoden nach
den bekannten Regeln des Grundspiels gespielt werden. In diesem Fall ändert
sich beim Aufbau und Ablauf einer Partie nahezu nichts. Lediglich mehr Gegner
können erscheinen, denn die Monster werden aus einem Pool genommen, der auf den
Übersichtskarten angegeben ist. Sollten sich die Spieler jedoch für die Regeln des Unbekannten entscheiden haben
sie mehrere Optionen, den Schwierigkeitsgrad zu vereinfachen oder zu
erschweren. Gehen wir zunächst von den „vollen“ Regeln des Unbekannten aus.
Später wird auf die Modifikationsmöglichkeiten eingegangen.
Die Regeln des Unbekannten fügen einer
Episode Unbekannte Monster, Unbekannte Mythos-Karten bzw. Unbekanntes Verhalten
und Unbekannte Relikte hinzu. Zwei Unbekannte Monster-Karten werden auf das
Tableau des Unbekannten platziert, welches neben das Story-Tableau gelegt wird.
Die Unbekannten Mythos-Karten werden in den Mythos-Stapel der Episode
eingemischt. Wird im Spiel eine solche Karte gezogen, so wird sie abgehandelt
und eine weitere Karte gezogen. Ist dies wieder eine Unbekannte Mythos-Karte
wird auch diese abgehandelt und eine weitere Karte gezogen usw. Jeder Ermittler
erhält ein Unbekanntes Relikt. Um das Spiel schwerer zu machen kann auf die
Relikte verzichtet werden. Alternativ wird das Spiel einfacher, wenn nur ein
Unbekanntes Monster oder gar keins verwendet wird. Der Erscheinungsort des
Großen Alten kann mittels Marker zufällig verändert werden, so dass die Spieler
nach mehrmaligen Spielen nicht wissen können, wo der Große Alte ab einem
bestimmten Zeitpunkt spawnt.
Soviel zu den Neuerungen von Staffel 4.
Kommen wir nun zum Meinungsblock.
Meinung:
Großartig! Staffel 4 der Cthulhu: Death May Die Reihe macht alles richtig, was man sich nur
vorstellen kann. Zum einen gibt es das bekannte „more of the same“ was sich
bestimmt viele Spieler gewünscht haben. Die sechs Episoden dieser Erweiterung
sind mechanisch genauso aufgebaut wie die Szenarien der ersten beiden Staffeln.
Teilweise sind sie vielleicht ein kleines bisschen schwieriger zu bewältigen,
aber im Großen und Ganzen entsprechen sie haargenau dem Niveau der
Vorgängerepisoden.
Auch der Schwierigkeitsgrad des neuen Großen
Alten ähnelt seinen Vorgängern. Ich würde Nyarlathotep als mittelschwer
einordnen. So in etwa zwischen Cthulhu und Hastur. Die neuen Ermittler bieten
ebenfalls keine weltbewegend neuen Elemente sondern reihen sich nahtlos in das
Kollektiv der anderen Ermittler-Kollegen ein. Die neuen Psychosen empfinde ich
sogar als relativ harmlos.
Anders sieht es jedoch mit den neuen
Spielmechanismen aus. Diese bringen definitiv frischen Wind ins Spiel ohne die
grundlegenden Abläufe zu verändern. Und dieser Wind weht den Spielern teilweise
heftig ins Gesicht, denn die zwei zusätzlichen Monster in Verbindung mit ihrem
Verhalten auf den entsprechenden Mythos-Karten machen das Spiel deutlich schwerer.
Dazu trägt auch die neue Regelung des Monsterpools bei. Sollten neue Gegner
beschworen werden obwohl die eingangs platzierten Feinde noch nicht gekillt
wurden, so werden sie aus dem Pool zusätzlich auf den Spielplan gestellt. Somit
kann es durchaus vorkommen, dass plötzlich zehn Kultisten im Spiel sind.
Natürlich plus den Figuren der anderen Gegner.
Was ich absolut gelungen finde ist die freie
Entscheidung welche Modifikationen man auswählt. Zwei Unbekannte Monster oder
nur eines oder gar keins, die Zuhilfenahme von Relikten und/oder das Einmischen
von Unbekannten Verhaltenskarten. Die Spieler haben alle denkbaren Kombinationsmöglichkeiten.
Sehr, sehr geil.
Materialtechnisch ist an Staffel 4
erwartungsgemäß nichts auszusetzen. Die Miniaturen sind von gewohnt guter
Qualität, die Spielanleitung ist klasse und die gesamte Optik ist stimmungsvoll
umgesetzt. Wenn es überhaupt etwas zu kritisieren gibt, dann ist das die Anzahl
und die Art des Unbekannten Verhaltens. Hier hätte ich mir mehr Karten mit mehr
unterschiedlichen Verhalten-Ausführungen gewünscht. Das hätte sicherlich noch
mehr Abwechslung und Überraschungen ins Spiel gebracht.
Last not least noch ein augenzwinkernder
Hinweis, der aber keine Auswirkung auf die Spielbarkeit und den Spielspaß hat.
Die beiden Marker der orangefarbenen Treppe, die im Aufbau von Episode 1
eingezeichnet sind liegen in der Schachtel von Episode 2 :-)
Fazit:
Apropos Spielspaß, und damit kommen wir auch
schon zum Fazit dieser Rezension: an diesem gibt es rein gar nichts zu
bemäkeln. Staffel 4 macht mindestens genauso viel Spaß wie die ersten Seasons.
Mit den Modifikationsmöglichkeiten des Schwierigkeitsgrads sogar noch mehr. Wer
die Vorgänger Veröffentlichungen von Cthulhu:
Death May Die gemocht hat wird auch diese Staffel lieben. Top Spiel und Top
Erweiterung. Glasklare Weiterempfehlung!
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