Autor: Inka und Markus
Brand
Spieleranzahl: 2 - 4
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 45 - 75 Minuten
Einleitung:
Als Rajas und Ranis wetteifern zwei bis vier Spieler(innen)
um Ruhm und Reichtum im alten Indien. Um auf beiden Leisten voranzuschreiten
empfiehlt sich der Ausbau der eigenen Ländereien oder eine Schifffahrt auf dem
Ganges. Auf dem Marktplatz lohnt sich der Handel mit Waren, und auch die
Aktionen im Palast gewähren wertvolle Vorteile.
Ablauf:
Der Spielplan wird in die Mitte gelegt und jeder Spieler
erhält das Spielermaterial seiner Farbe. Zu Beginn verfügen die Protagonisten
über drei aktive Arbeiter. Im Laufe der Partie können zwei weitere Arbeiter
freigespielt werden (auf dem Fluss, der Ruhmesleiste und der Geldleiste). Jeder
Spieler würfelt mit vier unterschiedlichen Würfeln. Der Spieler mit dem
geringsten Wert wird Startspieler.
In jedem Durchgang setzen die Spieler reihum einen aktiven
Arbeiter ein und führen anschließend sofort die dazugehörige Aktion aus. Im Steinbruch
können die Spieler eine Bauaktion durchführen, d.h. sie geben einen oder
mehrere gleichfarbige Würfel ab und nehmen sich dafür ein passendes Provinzplättchen
vom Vorrat, das sie sofort in ihre Provinz legen. Dafür erhalten sie zunächst
den Vorteil des gebauten Plättchens (Geld oder Ruhmespunkte). Berührt ein Weg
eine Außenposition, bekommt der Spieler zusätzlich den entsprechenden Bonus
(Geld, zusätzliche Würfel oder Ruhm). Auf dem Marktplatz erhalten die Spieler
Geld für ihre gebauten Märkte (auf den Provinzplättchen). Im Palast des
Großmoguls erhalten die Spieler unterschiedliche Vergünstigungen, z. B.
zusätzliche Würfel, Aufwertungen der Multiplikatoren als Faktor für
Gebäudewertungen usw. Die meisten Aktionen erfordern neben dem Setzen der Arbeiter
auch die Abgabe von Würfeln. Last not least gibt es noch den Hafen, der eine Schiffsbewegung
auf dem Ganges ermöglicht. Der Spieler erhält dann den Vorteil bzw. den Bonus
des Zielfeldes. Einige Aktionen sind kostenpflichtig. Die Kosten werden auf der
Geldleiste abgetragen, d.h. der Marker wird entsprechend zurückgesetzt.
Ein Durchgang endet, sobald alle Spieler ihre Arbeiter
eingesetzt haben. Dann werden die Arbeiterfiguren zurückgenommen und die
nächste Runde beginnt. Das Spielende wird ausgelöst, nachdem es einem Spieler
gelungen ist, dass sein Ruhmes- und sein Geldmarker einander begegnen oder
aneinander vorbeiziehen. In diesem Zusammenhang muss erwähnt werden, dass sich
die beiden Leisten in entgegen gesetzte Richtungen bewegen. Der entsprechende Spieler
hat dann die Partie gewonnen.
Der beschriebene Ablauf bezieht sich auf die Basisversion
des Spiels. Alternativ kann auch mit der Navaratnas-Variante und / oder im
Ganga-Modus gespielt werden. Diese Varianten erschweren das Spiel
(Fortgeschrittenen-Variante), aber der grundlegende Mechanismus wird dabei
nicht verändert.
Meinung:
Gratulation an das Autorenehepaar Inka und Markus Brand.
Nach Village und Murano ist Rajas of the Ganges ein weiterer Volltreffer, der bedenkenlos und
ohne jegliche Abstriche weiterempfohlen werden kann.
Nach dem ersten Durchlesen der Anleitung fühlt man sich von
den vielen Möglichkeiten fast ein bisschen „erschlagen“, aber schon sehr bald
kristallisiert sich heraus, dass Rajas
of the Ganges gar nicht so komplex ist wie es zunächst den Anschein hat.
Sowohl das Regelwerk als auch die Symbolik sind ausgezeichnet konzipiert und
lassen keine Fragen offen. Und wenn man die Symbolik versteht, hat man auch
keine Probleme mit dem Spielablauf, was definitiv ein explizites Sonderlob verdient.
Denn dadurch eignet sich Rajas of the
Ganges nicht nur für Vielspieler und Kenner (= primär angesprochene
Klientel), sondern auch für ambitionierte Gelegenheitsspieler mit einer
Vorliebe für anspruchsvollere Veröffentlichungen. Insgesamt betrachtet ist Rajas of the Ganges hinsichtlich des Schwierigkeitsgrads
in etwa auf Village-Niveau
angesiedelt.
Wie ist nun das Spielgefühl und der Spielspaß zu bewerten? Super!
Rajas of the Ganges ist ein echtes Juwel im Genre der Kennerspiele, weil die
Möglichkeiten so vielfältig sind und der Mechanismus der entgegen gesetzten
Leisten absolut innovativ ist. Das Ausloten aller Optionen macht tierisch Spaß
und beinhaltet einen hohen Wiederspielreiz. Und dabei führen viele Wege nach
Rom. Ob man sich nun auf bestimmte Märkte oder bestimmte Gebäude konzentriert
oder breitgefächert zu Werke geht spielt keine Rolle. Alle Strategien können erfolgreich
sein. Und das ist auch gut so, denn ein „Königsweg“ macht ein Spiel oftmals
schnell langweilig (was bei Rajas of the
Ganges definitiv nicht der Fall ist).
Auch an der Aufmachung bzw. dem Material gibt es nichts
auszusetzen. Sowohl die Optik (Grafik) als auch die Qualität der Utensilien sind
sehr gut und in keiner Weise zu bemängeln. Bleibt nur noch die Frage, ob es
nach so viel Lob auch etwas zu beanstanden gibt? Antwort: nein, gibt es nicht. Rajas of the Ganges ist einfach nur ein
tolles Spiel, das jedem Vielspieler und ambitionierten Gelegenheitsspieler ans
Herz gelegt werden kann.
Fazit:
Wer Spiele wie Village
oder Ulm zu seinen Favoriten zählt
kommt um Rajas of the Ganges nicht
herum. Das Spiel schlägt genau in diese Kerbe, begeistert das Vielspielerherz
und macht immer wieder neu Spaß. Klare Kaufempfehlung!
Das Spiel ist wirklich super. Volle Punktzahl! Wir spielen es zu zweit, haben bereits über 80 mal gespielt. Aber ein großes Manko ist das Spielmaterial! Die Pappeplättchen lösen sich auf! Der Spielplan geht auseinander! Die Holzfiguren (Mannchen und Schiffe sind teilweise so schlecht geschnitten. Bei einem Männchen fehlte der Kopf (Wurde aber vom Huchverlag kostenlos ersetzt, Danke) Trotzdem, für den Preis von 40 Eur hätten wir besserer Material gewollt.
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