Autor: Simone Romano / Nunzio Surace
Spieleranzahl: 1 – 5
Alter: ab 13 Jahren
Spieldauer: ca. 30 Minuten
pro Spieler und Szenario
Einleitung:
Nachdem die Helden das Portal der Macht unter den
Donnerbergen versiegelten, kehren sie in der zweiten Erweiterung von Sword & Sorcery zunächst nach
Zwillingswyrm zurück. Hier beginnt Akt II mit einem Fest zu Ehren der
Unsterblichen, doch schnell stellt sich heraus, dass den Spielern keine
Atempause vergönnt ist …
Ablauf:
Vorab-Hinweis: in dieser Rezension werden Kenntnisse des Sword & Sorcery Grundspiels
vorausgesetzt. Auch die Absolvierung der ersten Erweiterung ist von Vorteil, da
dort bereits einige neue Elemente eingeführt wurden. Außerdem setzt Drohende Finsternis auch thematisch an
dem Portal der Macht an.
Drohende Finsternis ist wie gesagt die zweite
Erweiterung zu Sword & Sorcery
und enthält unter anderem 22 neue Gegnerfiguren (davon zwei Endgegner).
Weiterhin gibt es eine Wolfsgestalt-Figur und etliche neue Karten
(Fähigkeitskarten, Emporium-Karten, Schatzkarten, Ereigniskarten usw.).
Besonders erwähnenswert sind die Vampirgestalt-Fähigkeitskarten inkl. der
Heldenkarte „Dunkle Gabe“ sowie die
Fähigkeitskarte „Lykanthropie“. Denn Drohende Finsternis führt mit dem
Gestaltwandel ein gänzlich neues Element ein. Um nicht zu spoilern und die
Spannung aufrecht zu erhalten, wird auf diese Neuheiten nicht näher eingegangen
– ebenso wenig wie auf die weiteren neuen Spielprinzipien (wobei es auch nicht
soo viele Neuheiten gibt). Die Erfahrungen und Rückmeldungen vieler Leser
bestätigen, dass die meisten Spieler neue Spielelemente gerne selbst entdecken
wollen und sich nur einen groben Ansatz in einer Rezension wünschen.
Dementsprechend soll auch nur noch kurz erwähnt werden, dass die Erweiterung
auch wieder diverse Marker beinhaltet, von denen einige Attribute bereits vom Portal der Macht bekannt sind (blutend, erschöpft…).
Drohende Finsternis führt auch neue Gebäude und neue
Standardaktionen ein. Beim Altar der
Götter (Tempel, Emporium-Karte) würfeln die Helden auf die Fähigkeitskarte
„Göttlicher Segen“, und im Gasthof Zum Opferlamm können sich die Spieler
beim Glücksspiel versuchen, um ihre Kasse ggf. aufzubessern. Im Magierturm
können Artefakte aufgeladen oder Fähigkeitskarten ausgetauscht werden. Und in
der Schmiede können beschädigte Rüstungen repariert werden. Alle Aktionen /
Orte sind jedoch kostenpflichtig.
Drohende Finsternis beinhaltet sieben Abenteuer, die
wahlweise als Kampagne oder als Einzelszenarien gespielt werden können. Für
eigenständige Abenteuer sind jeweils konkrete Anfangsressourcen vorgegeben. Um
die Erweiterung beginnen zu können müssen die Helden mindestens Seelenrang III
innehaben. Ein Aufleveln über Seelenrang VI hinaus wird nicht empfohlen, da Seelenrang
VII für die nächste Erweiterung Vastaryous
Hort vorgesehen ist.
Meinung:
Im Endeffekt kann ich nur wiederholen, was ich bereits im
Meinungsblock zu Das Portal der Macht
geschrieben habe: Sword & Sorcery
ist meiner Meinung nach das beste Abenteuerspiel mit Dungeon Crawler
Mechanismus nach Gloomhaven. Sowohl
das Grundspiel als auch die erste Erweiterung waren Garanten für großartigen
Spielspaß, und Drohende Finsternis
kann nahtlos an diese Klasse anschließen.
Wie schon die Vorgänger überzeugt auch Drohende Finsternis durch Story, Mechanik und Ausstattung. Die
Miniaturen sind wieder sehr gut geworden, wenngleich ein alles überragender
Eyecatcher wie die Höllenbrut diesmal
fehlt. In diesem Zusammenhang sei übrigens wieder erwähnt, dass die Minis erst
bemalt ihre volle Wirkung entfalten. Für Spiele wie Sword & Sorcery, Deep Madness,
Descent etc. lohnt es sich wirklich,
mit einem neuen / erweiterten Hobby anzufangen, nämlich dem Bemalen von
Figuren. Das Flair beim Spielen wird dadurch enorm gesteigert.
Akt II der Sword
& Sorcery Saga ist eine siebenteilige Kampagne, wie sie sich das Herz
eines überzeugten Dungeon Crawler Freunds nur wünschen kann. Es mag sein, dass
einige moderne Kickstarterprojekte bessere und feinere Miniaturen bieten, aber
ein Spiel muss ja als Ganzes betrachtet werden. Also nicht nur die Qualität der
Minis, sondern auch Spielwitz, Spannung, thematisches Storytelling und die
Spielmechanik. Und wenn man all diese Aspekte zusammennimmt, ist Sword & Sorcery fast allen konkurrierenden
Veröffentlichungen überlegen. Auch Asmodee als deutscher Lokalisierungspartner gebührt
diesbezüglich große Verdienste, weil der Verlag eine ausgezeichnete Übersetzung
/ Umsetzung hinbekommen hat.
Uns hat das Abenteuer Nummer 6 (Das Friedhofstor) am besten gefallen, aber selbstverständlich sind
auch die anderen Szenarien erste Sahne. Ich selbst bin übrigens überzeugter
Verfechter des Kampagnenmodus. Zumindest bei Sword & Sorcery, während Veröffentlichungen wie Massive Darkness eher im Einzelmodus
überzeugen können.
Last not least ist zu erwähnen, dass die Dunklen Wegelagerer mit Figuren des
Grundspiels dargestellt werden. Also eine Kombination aus Mini vom Grundspiel
mit Gegnerkarten und Pergamenten der Erweiterung. Das funktioniert zwar, hätte
aber auch anders gelöst werden können (z.B. durch andere Bezeichnungen in
Verbindung mit weiteren neuen Miniaturen). Insgesamt betrachtet gibt es aber
auch bei dieser Erweiterung eigentlich nichts auszusetzen. Wer das Grundspiel
und Das Portal der Macht mochte,
wird auch Drohende Finsternis
lieben.
Fazit:
Freunde von anspruchsvollen Dungeon Crawlern kommen um die Sword & Sorcery Veröffentlichungen
nicht herum. S&S ist jedoch
nicht unbedingt ein Spiel für Genre-Einsteiger, weil es doch sehr viele
Feinheiten gibt, die das Ganze relativ komplex machen. Wer sich aber die Zeit
für das Regelstudium nimmt, wird mit Spielspaß erster Güteklasse belohnt. Und
das gilt sowohl für das Basisspiel als auch für Das Portal der Macht und Drohende
Finsternis.
Hab nach deiner Rezension noch mehr rezensionen zu Sword and Sorcery gelesen und mir dann das Spiel gekauft. Wir findens alle super. Danke für den Tip.Ich finds auch super, dass Deine Rezensionen nicht so lang sind wie andere. Viel besser so. Nur das wichtigste und nix spoilern. Freu mich schon auf deine nächsten Rezensionen
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