Autor: Phil Walker-Harding / Matthew Dunstan
Spieleranzahl: 1 – 4
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 3 x 90 Minuten
Einleitung:
Ein bis vier Spieler erwachen ohne jegliche Erinnerung in
einem Verlies. Was ist passiert? Und wie können die Protagonisten ihrem
Gefängnis entkommen? Das Verlies ist
eine kooperative Veröffentlichung in drei Kapiteln, das einem klassischen
PC-Adventure nachempfunden ist. Um die Geschichte vorwärts zu bringen müssen
Räume erkundet, Personen befragt und Gegenstände kombiniert werden. Wird das
Team dem Verlies entkommen und die Story auflösen?
Ablauf:
Zunächst werden die Karten nach ihrer Art bereitgelegt. Das
gesamte Spielmaterial wird jedoch nicht näher in Augenschein genommen. Abhängig
von der Spieleranzahl erhält jeder Spieler drei bis sechs Gesundheit sowie eine
Karte mit einer Spielzugübersicht.
In seinem Zug kann der aktive Spieler seine Spielfigur in
einen bereits entdeckten Raum bewegen und eine Aktion ausführen. Folgende
Aktionsmöglichkeiten stehen den Spielern zur Verfügung:
- Eine Ortsnummer untersuchen. Jeder Raum hat verschiedene Orte, die mit einer dreistelligen Zahl gekennzeichnet sind. Zur Untersuchung wird diese Zahl im Abenteuerhandbuch vorgelesen.
- Zwei Abenteuerkarten miteinander kombinieren. Dazu werden die Werte der beiden Karten kombiniert und der entsprechende Eintrag im Abenteuerhandbuch vorgelesen.
- Eine Abenteuerkarte mit einer Ortsnummer kombinieren. Auch hierbei wird dann die passende Stelle im Abenteuerhandbuch vorlesen.
Die Einträge im Abenteuerbuch führen die Spieler sukzessive
durch das Spielgeschehen und erzählen dabei eine Geschichte, die letztendlich
mit der Bekanntgabe des Storyausgangs seinen Abschluss findet. Im Verlauf des
Spiels dürfen jederzeit Gegenstände / Abenteuerkarten miteinander ausgetauscht
werden. Mit der Kosmos Erklär-App lassen sich die Texte aus dem Abenteuerbuch
auch optional vorlesen. Im Solo-Spieler übernimmt der Solospieler zwei Charaktere.
Meinung:
Exit und Unlock sind derzeit sicherlich die beliebtesten Vertreter der
Adventure-Escape-Spiele, und mit den Adventure Games von Kosmos wird dieses
Genre nun um ein weiteres Highlight bereichert.
Das Verlies tendiert eher Richtung Unlock, und wer ein klassischer
PC-Adventure Freund ist, kommt hier voll und ganz auf seine Kosten. Die
Mechanismen sind typische Point & Click Prinzipien und sind damit sehr
leicht zugänglich. Das Handling des Spiels bereitet also keinerlei Probleme.
Auch ältere Kinder können bei den Adventure Games mitmachen, und somit ist Das Verlies gleichermaßen für
Vielspieler und Familien geeignet.
Das Lesen im Abenteuerbuch bzw. das Vorlesenlassen durch die
App ist eine tolle Sache und gibt der Story eine richtige Atmosphäre. Überhaupt
steht der Storytelleraspekt ganz klar im Vordergrund, was den Geschichtenliebhabern
unter den Spielern das Herz aufgehen lässt.
Die Adventure Games sind originell und setzen sich auch
durchaus von den Exit- und Unlock-Veröffentlichungen ab. Im
Gegensatz zu den Exit Spielen wird
kein Material zerstört und das Ganze lässt sich demzufolge mehrmals spielen. Ob
das Sinn macht muss jeder Spieler selbst entscheiden. Eigentlich nicht, weil
die Story dann bekannt ist. Aber man kann das Spiel ja auch an Freunde ausleihen
oder gegen andere Adventure Games tauschen. Der Vorteil gegenüber Unlock ist, dass es bei den Adventure
Games keinen Zeitdruck gibt. Und insbesondere klassische Adventure-Fans
begrüßen diesen Aspekt außerordentlich. Ich persönlich habe Unlock aufgrund der Mechanismen lieber
gehabt als Exit, aber Das Verlies gefällt mir sogar noch
besser (weil es eben keinen Zeitdruck gibt). Apropos Zeit – die drei Kapitel
des Verlieses sollten relativ
zeitnah durchgespielt werden. Dann bleibt man einfach besser in der Geschichte
drin.
Um nicht zu spoilern wird in dieser Rezension nicht auf die
Story und auch nicht auf die Rätsel eingegangen. Nur soviel sei gesagt: wer ein
Freund von traditionellen Point & Click PC-Adventures ist, kann hier
bedenkenlos zugreifen.
Fazit:
Ein besseres Fazit als den letzen Satz des Meinungsblocks
gibt es nicht. Das Verlies ist
schlicht und ergreifend ein tolles Adventure in Kartenform, und wer PC-Spiele
wie Black Mirror, Geheimakte Tunguska etc. mag, wird auch
das Adventure Games Format lieben.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen