Dienstag, 18. August 2015

Splendor



Verlag: Asmodee
Autor: Marc André
Spieleranzahl: 2-4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten


Einleitung:

In Splendor schlüpfen die Spieler in die Rollen von Händlern, die Minen und Transportmittel kaufen sowie Kunsthandwerker anstellen, um Rohdiamanten in kostbare Juwelen zu verwandeln. Und wer eine passende Juwelenkollektion ansammeln kann, erhält Besuch von mächtigen Adeligen, die den Sieg in greifbare Nähe bringen.

Ablauf:

Zunächst werden die 90 Entwicklungskarten nach Stufen sortiert und reihenweise verdeckt ausgelegt. Die obersten vier Karten jeden Stapels werden aufgedeckt und offen neben den entsprechenden Nachziehstapeln platziert. Nun werden die Chips farblich sortiert und bereitgelegt, und last not least wird eine spielerabhängige Anzahl an Adeligen-Kärtchen offen angeordnet.

Der aktive Spieler kann in seinem Zug eine der folgenden vier Aktionen ausführen:

  • Drei Edelstein-Chips verschiedener Farbe nehmen
  • Zwei Chips derselben Farbe nehmen, sofern noch mindestens vier Chips dieser Farbe zur Verfügung stehen
  • Eine Entwicklungskarte reservieren (auf die Hand nehmen) und einen Gold-Chip (Joker) erhalten
  • Eine offene Entwicklungskarte aus der Tischmitte oder eine reservierte Entwicklungskarte aus der Hand kaufen

Um Entwicklungskarten zu kaufen muss der Spieler die Fälligkeiten der Karte bezahlen. Jede Karte kostet eine bestimmte Anzahl an Chip-Kombinationen. Sobald eine Entwicklungskarte im Besitz eines Spielers ist, zählt sie als ein Chip der entsprechenden Sorte. Dadurch werden zukünftige Anschaffungen günstiger, da gekaufte Karten nie mehr abgegeben werden. Einige Karten sind neben einem Chipsymbol auch Siegpunkte wert. Wenn ein Spieler eine bestimmte Konstellation an Entwicklungskarten gekauft hat, darf er sich das passende Adeligen-Kärtchen nehmen, welches wiederum drei Siegpunkte einbringt.

Das Spiel endet, sobald ein Spieler 15 Prestigepunkte (=Siegpunkte) angesammelt hat. Nun wird die Runde noch zu Ende gespielt, und der Spieler mit den meisten Prestigepunkten hat dann gewonnen.

Meinung:

Kann ein Spiel überzeugen und begeistern, wenn es nur drei Seiten Anleitung umfasst? Ja, es kann! Obwohl Splendor leicht zugänglich ist und die kleinen grauen Zellen relativ wenig fordert, kommt das Spiel sowohl bei Familien und Gelegenheitsspielern als auch bei Vielspielern hervorragend an. Denn trotz einfachem Mechanismus besitzt Splendor eine ausgewogene Balance aus Glück, Taktik und Strategie. Die überschaubare Spieltiefe gefällt eigentlich jedem Spielertyp, wobei die Vielspieler Splendor primär als Aufwärmer oder Absacker eines opulenten Spieleabends ansehen. Für Familien und Gelegenheitsspieler ist die Spieldauer von ca. 30 Minuten genau richtig angesetzt, und aufgrund dieser kurzen Spielzeit wird immer wieder gerne eine Revanche gefordert.

Zu Beginn einer Partie empfiehlt sich der frühzeitige Kauf günstiger Entwicklungskarten, um für weitere Käufe gut gerüstet zu sein. Dabei sollte bereits im Vorfeld überlegt werden, welchen Adeligen man im späteren Verlauf am einfachsten und schnellsten bekommen kann. Auch die ausliegenden Karten der dritten Stufe sind im Auge zu behalten und gegebenenfalls zu reservieren, sofern absehbar ist, dass man die Karten demnächst bezahlen kann. Und Entwicklungskarten der Stufe 3 bringen in der Regel viele Siegpunkte ein. Das lohnt sich und führt in vielen Fällen zum Sieg. Da aber alle erfahrenen Splendor-Spieler so agieren, geht eine Partie meistens ziemlich eng aus.

Kommen wir nun zur Qualität des Spielmaterials, das an dieser Stelle explizit zu loben ist. Die Entwicklungskarten und die Adeligen-Kärtchen sind schön illustriert, aber das Herzstück des Spiels sind sicherlich die Edelstein-Chips, deren Verarbeitung schlichtweg grandios ist. Selbst professionelle Pokerchips können da nicht mithalten, und so ertappen sich die Spieler immer wieder dabei, mit den Edelstein-Chips zu hantieren, wenn die Mitspieler an der Reihe sind.

Splendor wurde beim Erscheinen übrigens zum Spiel des Jahres nominiert, und diese Nominierung spricht für sich und kann vollends nachvollzogen werden. Das Spiel macht Spaß, ist spannend und bietet kurzweilige Unterhaltung für jeden Spielertyp. Was will man mehr?

Fazit:

Wer ein leichtes Spiel mit kurzer Spieldauer sucht, das überschaubaren Tiefgang hat und alle Spielertypen anspricht, liegt bei Splendor goldrichtig Natürlich ist Splendor kein Anwärter auf ein abendfüllendes Programm, doch als Aufwärmer und/oder Absacker eignet sich das Spiel ideal. Und da Familien und Gelegenheitsspieler ohnehin keine Zwei-Stunden-Mammutwerke mögen, ist Splendor für sie perfekt geeignet. Eine bedenkenlose Weiterempfehlung versteht sich daher von selbst.

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