Sonntag, 16. August 2015

Rivet Wars: Eastern Front



Verlag: Cool Mini Or Not / Asmodee
Autor: Bill Podurgiel / Ted Terranova
Spieleranzahl: 2
Alter: ab 14 Jahren
Spieldauer: 30 bis 40 Minuten


Einleitung:

In Rivet Wars: Eastern Front liefern sich die Alliierten- und die Bismarck-Einheiten ein Duell auf Leben und Tod. Da mögliche Verluste zahlreich sind und schnell eintreten, sollten die Spieler ihren Gegner möglichst frühzeitig in die Knie zwingen, um am Ende der glorreiche Gewinner zu sein.

Ablauf:

Zunächst entscheiden sich die Spieler für ein Szenario und die Fraktion, die sie im Laufe des Gefechts repräsentieren. Die Duellanten erhalten alle Miniaturen inklusive entsprechenden Eigenschaftskarten, die dazugehörigen Flaggen-Chips und zwei Siegpunktmarker für das Wertungstableau. Nachdem das ausgewählte Szenario aufgebaut wurde, werden sämtliche benötigte Utensilien bereitgelegt. Die Geheime Missionskarten und die Actionkarten werden verdeckt auf dem Wertungstableau platziert.

Landschaftskartenteile, die für ein Szenario verwendet werden, bestehen aus einem 3x3 Raster von Segmenten, die wiederum aus 2x2 Feldern bestehen. Die wichtigsten Informationen einer Eigenschaftskarte sind die Kosten zum Aufstellen und in der Regel auch Siegpunktbelohnungen für die Eliminierung der Einheit. Weiterhin finden sich auf den Karten die Angaben der Angriffsmöglichkeiten, die Würfel-Vorgaben gegen diverse Rüstungskarten und die Reichweite bei Angriffen sowie eventuelle Sonderfähigkeiten der Einheit.

Der aktive Spieler durchläuft in seinem Zug fünf Phasen, die mit dem Ziehen von Karten beginnen. Unter Beachtung des Kartenlimits darf der Spieler neue Geheime Missionskarten und/oder Actionkarten ziehen. Actionkarten erlauben beispielsweise das Aufstellen weiterer Einheiten, die Aufführung von Extra-Angriffen und beinhalten sonstige Vorteile. Geheime Missionskarten bringen Siegpunkte, sofern der Spieler die angegebene Mission erfüllt. Wenn durch Actionkarten neue Einheiten ins Spiel gebracht werden, müssen diese nun gemäß dem Szenario aufgestellt werden. Jetzt folgt die Kampfphase in welcher der Spieler seine Einheiten aktivieren kann. In diesem Fall wird ein Segment gewählt und dessen Vorteile für die darauf stehende Einheit geprüft. Die Einheit führt nun einen Angriff oder eine Sonderfähigkeit aus. Angriffe werden durch Würfel bewerkstelligt. Fünfer und Sechsen verursachen Schadenspunkte beim Gegner und eliminieren zumeist gegnerische Einheiten. Nach dem Kämpfen kann der aktive Spieler seine Einheiten auf den Landschaftsfeldern bewegen und anschließend sammeln. Last not least wird geprüft, ob der Spieler in seinem Zug Siegpunkte erhalten hat. Sofern der Spieler die vorgegebene Siegbedingung erfüllt hat, gewinnt er das Spiel. Ansonsten ist jetzt sein Gegner an der Reihe.

Meinung:

Wer nach dem geschilderten Ablaufblock ein hochkomplexes und episches Wargame erwartet, sieht sich schnell getäuscht, denn Rivet Wars ist eigentlich gar nicht so schwer und definitiv nicht langwierig. Eine Schlacht ist meistens nach 30 bis 40 Minuten entschieden, daher sollten die Spieler bei ihren Planungen eher mittelfristig denken. Sobald die Spieler den Ablauf eines Zugs verinnerlicht haben, geht Rivet Wars schnell und flüssig von der Hand. Und da sich die vorgegebenen zehn Szenarien nicht weltbewegend voneinander unterscheiden, gibt es auch beim Ausprobieren neuer Schauplätze keine größeren Verständnisprobleme.

Rivet Wars gehört zur Familie der Tabletops, und dieses Genre hat sich oftmals durch üppige und ausufernde Regelfinessen einen Namen gemacht. Nicht so Rivet Wars. Die Anleitung des Spiels ist gut verständlich und verursacht auch Neueinsteigern keine Kopfschmerzen. Demzufolge kann das Spiel also sowohl von Tabletop-Experten als auch von Tabletop-Frischlingen gespielt werden. Und speziell die erfahrenen Füchse können Novizen den Einstieg in dieses Spielgenre erleichtern. Wobei den „alten Hasen“ aber immer klar sein sollte, dass Rivet Wars keine größere Herausforderung für sie ist.

Das Highlight des Spiels sind sicherlich die hervorragend designten Miniaturen, die eine deutliche Steam Punk Optik innehaben. Die Fraktionseinheiten sind mega-lustig konzipiert und erfreuen das Auge auch nach der x-ten Partie immer wieder aufs Neue. Auch das restliche Material ist toll gestaltet und wartet mit sehr guter Qualität auf. Außerdem ist an dieser Stelle zu loben, dass die Fraktionen trotz unterschiedlicher Werte ausgeglichen konzipiert sind. In den Testrunden konnten jedenfalls keine gravierenden Vorteile einer einzelnen Fraktion festgestellt werden.

Und wie sieht es mit dem Spielspaß aus? Gut! Sogar sehr gut! Vor allem Neueinsteigern im Tabletop-Genre hat Rivet Wars viele Freude bereitet, aber auch die gestandenen Tabletop-Gamer haben dem Spiel viel Spaß attestiert. Lediglich ein Tester fand Rivet Wars ein bisschen öde, aber das war ein extrem erfahrener Haudegen, dem es nie komplex genug sein kann.

Fazit:

Rivet Wars: Eastern Front ist ein ideales Einstiegsspiel in die Welt der Tabletops. Typische Tabletop-Mechanismen wurden auf ihre Kernelemente komprimiert und garantieren in Verbindung mit dem tollen Material hervorragenden Spielspaß. Trotz hoher Anschaffungskosten lohnt sich der Kauf des Spiels allemal, und daher kann letztendlich auch eine bedenkenlose Weiterempfehlung ausgesprochen werden.

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