Freitag, 18. November 2016

Mage Wars Academy Grundspiel - Tiermeister vs Zauberer



Verlag: Pegasus
Autor: Bryan Pope
Spieleranzahl: 2
Alter: ab 14 Jahren
Spieldauer: 30 - 45 Minuten


Einleitung:

Um einen Abschluss an der Akademie von Sortilege zu bekommen, müssen sich die aufstrebenden jungen Magier in Duellen auf Leben und Tod beweisen. Mit Zauberbüchern bewaffnet und mit mächtigen Kreaturen als Verbündete gesegnet, tragen die Protagonisten einen magischen Kampf aus, bei dem sich in der Regel die beste Strategie durchsetzt.

Ablauf:

Beide Spieler entscheiden sich zunächst für einen Charakter (Tiermeister bzw. Zauberer) und nehmen sich ihr Zauberbuch, das wahlweise eigenständig oder mit empfohlenen Sets bestückt wird. Jeder Spieler legt seine Magierkarte und die dazu passende Eigenschaftskarte vor sich hin. Die Eigenschaftskarte beinhaltet sämtliche Informationen zum jeweiligen Magier, z.B. Lebenspunkte, Zauberpunkte, Manasammlung, Rüstung und Spezialeigenschaft. Weiterhin besitzt jeder Spieler einen Statusanzeiger, auf dem sowohl das verfügbare Mana als auch die erlittenen Schäden eingestellt werden.

Im Laufe des Spiels beschwören die Duellanten verschiedene Kreaturen, legen Ausrüstungskarten aus und wirken diverse Verzauberungen. Genauso wie die Eigenschaftskarten der Spieler beinhalten sämtliche Zauberkarten verschiedene Informationen, z.B. die Zauberkosten, das Ziel bei einem Angriff und den Zaubereffekt. Die ausgespielten Karten werden offen in das eigene Deck platziert. Kreaturenkarten liegen neben dem jeweiligen Magier und Ausrüstungskarten neben der Eigenschaftskarte. Alle Duelle laufen in Runden ab, die jeweils in drei Phasen unterteilt sind:

  • Grundstellungsphase
  • Erhaltungsphase
  • Aktionsphase

In der Grundstellungsphase werden die in der vorherigen Runde verwendeten Karten zurückgesetzt, d.h. reaktiviert. Weiterhin erhalten die Spieler Mana für ihre Sammlung. In der Erhaltungsphase werden Effekte wie Regenerieren usw. ausgeführt. Es folgt die Aktionsphase, die das Herzstück von Mage Wars Academy darstellt,. Nun können gegnerische Kreaturen bzw. ggf. der gegnerische Magier angegriffen werden, Zauber angewandt werden oder sonstige Aktionen ausgeführt werden. Dabei sind die Spieler immer abwechselnd am Zug. Wenn eine Karte abgelegt werden muss bzw. zerstört wurde, kommt sie auf den Ablagestapel ihres Besitzers.

Das Spiel endet, sobald ein Magier besiegt wurde. Dieser Fall tritt ein, wenn ein Magier mindestens soviel Schaden wie die Höhe seiner Lebenspunkte erlitten hat. Dann ist das Spiel vorbei und der Gegner hat gewonnen.

Meinung:

Wow … ganz großes Kino. Bereits die Illustration von Mage Wars Academy verspricht eine epische Schlacht in einem grandiosen Fantasy-Gewand, und die Optik ist definitiv ein Augenschmaus. Wunderschöne Grafiken gehen einher mit einwandfreier Materialqualität, so dass bereits direkt nach dem Öffnen der Schachtel die Vorfreude in die Höhe schnellt.

Und um es gleich vorwegzunehmen: der Spielspaß entspricht haargenau den großen Erwartungen. Erfahrene Spieler stellen sich ihr Zauberbuch selbst zusammen, doch für die ersten Partien sind die empfohlenen Sets durchaus sinnvoll. Denn Mage Wars Academy ist sicherlich kein Spiel, dessen gesamte Tiefe man auf Anhieb erfasst. Das Grundprinzip ist klar: den Gegner kräftig aufs Maul hauen bis zum Tod bekämpfen. Aber wie macht man das am besten? Natürlich müssen angriffslustige Kreaturen in Stellung gebracht werden, aber genauso wichtig wie die Abteilung Attacke sind defensive Überlegungen, um den eigenen Magier möglichst wirkungsvoll zu beschützen. Speziell dafür lohnt sich eigentlich immer das Abstellen von einer oder mehreren Kreaturen als Wache. Wachen schützen zum einen den Magier und zum anderen befreundete Kreaturen vor gegnerischen Nahkampfangriffen. Außerdem hat jede Wache die Eigenschaft, einen Gegenschlag ausführen zu dürfen. Der Gegner muss sich also durchaus Gedanken machen, wen er da in den Kampf schickt.

Im Gegensatz zu Mage Wars Arena gibt es bei Mage Wars Academy keine Zonen. Die Kämpfe finden quasi allesamt in einer einzigen großen Zone statt. Und wo wir schon beim großen Bruder als Vorlage sind: die Mechanismen von Mage Wars Academy und Mage Wars Arena sind überwiegend identisch. Mage Wars Academy ist aber vereinfacht bzw. „verschlankt“, obwohl immer noch stolze 30 Seiten Spielanleitung zu Buche schlagen. Nichtsdestotrotz ist das Ganze leichter und vor allem schneller als Mage Wars Arena. Die angegebene Spielzeit in Höhe von 30-45 Minuten ist durchaus realistisch, während die Spieldauer einer Partei Mage Wars Arena zumeist deutlich länger ist. Wer ein Freund von Deckbuilding-Kartenkampfspielen ist, kommt mit absoluter Sicherheit bei beiden Veröffentlichungen auf seine Kosten.

Fazit:

Mage Wars Arena Experten sollten sich unbedingt darüber im Klaren sein, dass Mage Wars Academy quasi eine „Light“-Version vom großen Bruder ist. Nicht so kompliziert und nicht so lang, aber gekonnt verschlankt und auf die Kernelemente heruntergebrochen. Diese sind aufgrund der Abhängigkeiten und der Komplexität aber immer noch verdammt anspruchsvoll, so dass jeder Mage Wars Neueinsteiger beste Unterhaltung geboten bekommt. Die Pegasus-Einstufung als Kennerspiel geht voll in Ordnung, wobei auch Experten an Mage Wars Academy ihre helle Freude haben.

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