Dienstag, 20. September 2016

Isle of Skye



Verlag: Lookout Spiele / ASS Altenburger
Autor: Alexander Pfister / Andreas Pelikan
Spieleranzahl: 2 - 5
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: ca. 60 Minuten


Einleitung:

Die eindrucksvolle Landschaft der Isle of Skye überwältigt die Augen der Besucher. Weiche Sandstrände gehen einher mit sanften Hügeln und imposanten Gebirgsketten. Doch es war nicht immer so friedlich wie heutzutage. Jahrhunderte zuvor konkurrierten fünf Clans um die besten Landstriche, und als Häuptling eines dieser Clans möchtest du zum König von Isle of Skye werden.

Ablauf:

Der Spielplan wird in die Mitte gelegt und mit vier zufällig gezogenen Wertungsplättchen bestückt. Jeder Spieler erhält einen Sichtschirm, einen Abwurfmarker und sein Start-Landschaftsplättchen, das offen vor sich ausgelegt wird. Anschließend werden die regulären Landschaftsplättchen in den Stoffbeutel getan und gut durchgemischt. Isle of Skye verläuft spieleranzahlabhängig über fünf oder sechs Runden, die in folgende Phasen untergliedert sind:

  • Einkommen
  • Landschaftsplättchen ziehen und Preise festlegen
  • Plättchen entfernen
  • Plättchen kaufen
  • Bauen
  • Rundenende und Wertung

Zunächst erhält jeder Spieler das Einkommen für seine Burg (5 Gold) sowie ein zusätzliches Gold für jedes Plättchen mit Whiskeyfässern, das über eine Strasse mit der eigenen Burg verbunden ist. Ab der dritten Runde gibt es noch ein weiteres Gold für jeden Mitspieler, der auf der Wertungsleiste weiter vorne steht. Nun zieht jeder Spieler drei Landschaftsplättchen aus dem Stoffbeutel und platziert sie offen vor den Sichtschirm. Hinter dem Schirm ordnen die Spieler zwei Plättchen jeweils einen Geldbetrag und einem Plättchen den Abwurfmarker zu. Dann werden die Sichtschirme entfernt. Ebenfalls entfernt wird nun das Landschaftsplättchen, das dem Abwurfmarker zugeordnet ist. Anschließend darf jeder Spieler genau ein Plättchen eines Mitspielers kaufen. Dafür erhält der entsprechende Spieler die Kosten vom Käufer, und außerdem bekommt er sein eigenes Geld zurück, das den Preis festgelegt hat. Nicht gekaufte Plättchen dürfen die Spieler behalten, allerdings müssen sie dafür das selbst festgelegte Preisgeld abgeben.

In der Bauphase dürfen die Spieler ihre gekauften/behaltenen Landschaftsplättchen an ihr Gebiet anlegen. Am Ende einer Runde kommt es zur Wertung gemäß des aktuell gültigen Wertungsplättchens. Die Art der Wertung(en) ist vielfältiger Natur. Beispielsweise erhalten die Spieler einen Siegpunkt für jedes Schaf im eigenen Clangebiet oder Siegpunkte für abgeschlossene Gebiete oder oder oder. Nach der letzten Runde/Wertung erhält jeder Spieler noch Bonuspunkte für Plättchen mit einer Schriftrolle, die er in sein Clangebiet eingebaut hat. Der Spieler mit den meisten Punkten hat dann gewonnen.

Meinung:

Herzlichen Glückwunsch für die Auszeichnung zum „Kennerspiel des Jahres“. Diesen Preis hat sich Isle of Skye redlich verdient. Das Spiel bietet trotz einfacher Regeln jede Menge Tiefe und einen absolut originellen Versteigerungsmechanismus. Und aufgrund der ständig steigenden Einnahmen ändern sich natürlich auch die Preise, die für lukrative Plättchen verlangt werden können. Abhängig von der eigenen finanziellen Situation werden primär in der letzten Runde teilweise richtiggehende Mondpreise aufgerufen, und diese Taktik kann sich lohnen. Zwar sind fünf Gold am Ende einen Siegpunkt wert, aber dennoch kann sich die Investition von viel Geld bezahlt machen, wenn das Landschaftsplättchen unter Umständen mehrfach punktet.

In der ersten Runde sollten die Spieler hingegen eher vorsichtig zu Werke gehen. Da mindestens ein bis zwei Gold für eine Ersteigerung zurückgehalten werden sollte, ist der Preis für die eigenen Plättchen entsprechend billig. Wie gesagt steigern sich die Preise aber von Runde zu Runde, und solange man nicht allzu weit hinter den Konkurrenten zurück liegt, sollte man nicht die Nerven verlieren, wenn die Gegner mehr Punkte auf dem Konto haben. Dafür gibt es schließlich mehr Geld in der Einkommensphase, und jedes Gold kann letztendlich spielentscheidend sein.

Auf den ersten Blick erinnert Isle of Skye an Carcassonne, aber de facto hat das Spiel wenig mit diesem Klassiker gemein. Beides sind Legespiele – das war´s aber auch schon. Isle of Skye ist wesentlich vielfältiger und aufgrund der wechselnden Wertungsplättchen abwechslungsreicher als Carcassonne. Außerdem sind die Wertungen ohnehin eher mit Kingdom Builder verwandt. Aufgrund des leicht zugänglichen Spielprinzips eignet sich Isle of Skye sowohl für Vielspieler als auch für Familien und Gelegenheitsspieler. Die wenigsten Spiele sprechen ein derart breitgefächertes Publikum an, und auch dieser Faktor dürfte bei der Prämierung zum „Kennerspiel des Jahres“ eine nicht zu unterschätzende Rolle gespielt haben. Großes Kompliment an die Autoren und den Verlag, dass sie so viele Spielertypen unter einen Hut gebracht haben.

Der Spielspaß von Isle of Skye ist hervorragend. Sämtliche Partien sind kurzweilig und meistens spannend bis zum Schluss. Allerdings ist diesbezüglich anzumerken, dass das Spiel mit steigender Spieleranzahl an Klasse gewinnt. Zu zweit fehlt ehrlich gesagt die Breite in der Konkurrenz, aber bereits ab drei Spielern wird es deutlich interessanter.

Fazit:

Der Titel „Kennerspiel des Jahres“ darf keinesfalls mit dem „Deutschen Spielepreis“ verwechselt werden. Letztere Prämierung richtet sich in der Regel ganz klar an hochkomplexe Veröffentlichungen für Vielspieler. Das „Kennerspiel des Jahres“ hingegen ist zumeist ein anspruchsvolleres Familienspiel, das auch von Experten geschätzt wird. Diese Vorgabe erfüllt Isle of Skye in vollem Maße, und daher ist die begehrte Auszeichnung auch absolut berechtigt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen